MANUSKRIPTE
Biographical History
Rudolf Briske entstammte väterlicherseits einer seit langem in Preußen ansässigen jüdischen Familie und wuchs in einem streng deutsch-nationalen Elternhaus auf. 1933 war Rudolf Briske Gruppenführer im Großdeutschen Jugendbund des Vizeadmirals a.D. von Trotha. 1934 Eintritt in den Freiwilligen Arbeitsdienst, 1936 freiwillige Meldung zum Wehrdienst, Teilnahme am Westfeldzug, 1940 aufgrund seiner jüdischen Abstammung entlassen, danach Ausnahmegenehmigung für den Abschluss des Studiums als Bauingenieur, Herbst 1941 Diplomexamen, bis 1943 Leiter einer Arbeitsgruppe für die Marine-Bauabteilung tätig. Bemühungen um Anerkennung als "Geltungsdeutschblütiger" (der bei Helmut Heiber, Universität unterm Hakenkreuz, Band 1, München 1991, S. 220, geschilderte Vorfall um den "Volksjuden Briske" könnte sich auf den Nachlasser beziehen). Briske wurde im April 1945 zum Volkssturm eingezogen und nahm an den Kämpfen um Berlin teil.
Scope and Content
Briske arbeitete bis Kriegsende in der Bauwirtschaft und war zuletzt leitender Baudirektor bei der Stadt Köln. Rudolf Briskes Tagebücher und der biographische Anhang (Band 18) vermitteln trotz des Ausnahmecharakters dieses Einzelschicksales interessante Einblicke in die Gedankenwelt des nationaldeutschen Bürgertums jüdischer Abstammung und in die Möglichkeiten regelabweichender Erfahrungen während der nationalsozialistischen Zeit.
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