Konzentrationslager Sachsenburg
Extent and Medium
18 Ordner
digital reproductions
9148
Originale, Fotokopien, Film/Rückvergrößerungen
Creator(s)
- International Tracing Service, Bad Arolsen ITS {?}
Archival History
Die Sammlungen des ITS wurden entsprechend den Anforderungen seiner ursprünglichen Aufgabe, als Such- und Anlaufstelle für Überlebende und Angehörige von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung, angelegt. Die aufzunehmenden Dokumente wurden nach ihrem Erfassungsdatum chronologisch registriert. Die bestehende Ordnung der Konzentrationslagerbestände nach dem Pertinenzprinzip ist somit als Teil der Entwicklungen innerhalb der Organisationsstruktur des Suchdienstes zu verstehen. Die Bestände beinhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumententypen, wie individuelle Einzelunterlagen oder Listenmaterial. Entstanden sind sie zum Teil direkt bei den nationalsozialistischen Behörden und Organisationen oder auf Veranlassung der Alliierten und humanitärer Organisationen nach der Befreiung. In den ITS gelangten sie zum einen durch die Übergabe von Regierungen, Privatorganisationen, anderen Archiven und von Privatpersonen, zum anderen durch gezielten Dokumentenerwerb durch Mitarbeiter/innen des ITS, in der Absicht die teils großen Lücken der jeweiligen Lagergeschichte zumindest zu verringern, denn von den 24 Konzentrationslager der Kriegszeit mit ihren über 1.000 Außenkommandos sind lediglich die Dokumente der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau namentlich nahezu vollständig vorhanden. Andere Lager sind gut oder nur teilweise, spärlich oder überhaupt nicht mit namentlichen Dokumenten belegt. Neben den im Original vorhandenen, liegen in den Sammlungen des ITS viele Dokumente als Kopie vor. Dabei ist zu beachten, dass diese Kopien nicht selten die einzig bekannten Exemplare der jeweiligen Unterlagen sind. Der überwiegenden Mehrheit der Konzentrationslagerbestände wurde unter x.x.x.1 Listenmaterial zugeordnet. Dabei handelt es sich um Sammlungen personenbezogener Unterlagen, die nach Konzentrationslagern sortiert und nach dem Aktenplan der UNRRA, AL 4, unter GCC (German Concentration Camp), OCC (Outside Concentration Camp) oder VCC (Various Concentration Camp) abgelegt sind. Alte Aktenzeichen: GCC 11
Scope and Content
Die Sammlung enthält u.a.: Befehlssammlung der "SS Wachtruppe Sachsen" alias "SS Totenkopf Sturmbann", Korrespondenz mit vorgesetzten Dienststellen (Landeskriminalamt Dresden, Geheimes Staatspolizeiamt Sachsen), Verfügung des Lagerkommandanten betr. Richtlingen zur Durchführung der „Schutzhaft“, "Dienst-Tagebuch", Blocklisten, Meldung über die Bestrafung von Häftlingen, Verzeichnisse betr. überführte Häftlinge zum KZ Buchenwald, Alphabetisches Namenverzeichnis betr. neuen Häftlingen, Unterlagen betr. Beurteilung von Häftlingen, Arrest-Scheine, Transportliste, Meldungen (Telefongespräche), Anordnungen, Effektenbuch Geschichte des Konzentrationslagers Sachsenburg 1933-1937: Das Konzentrationslager Sachsenburg wurde bereits Anfang Mai 1933 auf dem Gelände einer ehemaligen Spinnerei in Sachsenburg errichtet. Die ersten 40 Häftlinge, die aus dem KZ Plaue nach Sachenburg verschleppt wurden, sowie 50 bis 60 weitere Gefangene aus den Chemnitzer Gefangenenanstalten, wurden zunächst im Schloss Sachenburg untergebracht, da in dem dafür vorgesehenen Fabrikgebäude keine entsprechenden Einrichtungen vorhanden waren. Ihre Bewachung bestand bis 1935 aus SA-Leuten. Anschließend erfolgte die Bewachung durch SS-Mannschaften. Den ersten Häftlingen des KZ Sachsenburg oblag die Aufgabe das Fabrikgebäude für 1.500 bis 2.000 KZ-Insassen herzurichten. Insgesamt waren in Sachsenhausen mehrere tausend Häftlinge untergebracht, die von 1933 bis 1937 unter unmenschlichen Bedingungen schwere, erniedrigende Arbeiten im nahegelegenen Steinbruch und beim Bau von Uferbefestigungen verrichten mussten. Ferner waren sie den Schikanen der Wachmannschaften wehrlos ausgeliefert, die sich mit dem Wechsel von SA zu SS rapide verschlechterten. Das KZ Sachenhausen bestand bis zum 9. Juli 1937. Die meisten Häftlinge wurden in die Konzentrationslager Sachenhausen und Buchenwald verlegt. Quelle: http://www.stiftung-bg.de/gums/de/ausstellungen/wechsel/sachsenburg/seiten/sachsenburg.html [Stand 09.08.2012].
System of Arrangement
1.1.37.0 Allgemeine Informationen Konzentrationslager Sachsenburg
1.1.37.1 Listenmaterial Sachsenburg
1.1.37.5 Nummernkartei Sachsenburg
1.1.37.0 General information
1.1.37.1 List material
1.1.37.5 Numeral index
Finding Aids
Katalog der Konzentrationslager-Dokumente, die sich bei dem International Tracing Service Allied High Commission for Germany befinden. Hrsg. v. d. Allied High Commission for Germany (HIOG), Bad Arolsen 1951. Catalogue of Concentration Camp Records held by the International Tracing Service, ed. Allied High Commission for Germany, Bad Arolsen 1951. In der Nummernkartei (x.x.x.5) wurden alle Hinweiskarten der Konzentrationslagerbestände nach Häftlingsnummern sortiert, es sind Duplikate der Namenkarten der ZNK Datenbank, die durch Ordnernummer und Seitenzahl den Bezug zum Dokument herstellen. Die Nummernkartei enthält sehr viele Dokumente ohne Namen. Durch die Nummernkartei sind die Dokumente nach Häftlingsnummern der verschiedenen Konzentrationslager erschlossen. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar
Existence and Location of Originals
teilweise Bundesarchiv Koblenz
Existence and Location of Copies
Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem
Sources
Sachsenburg. In: Benz, Wolfgang/Distel, Barbara (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Bd. 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager, München 2005, S. 194-200.
Process Info
Bearbeitet von SL gemäß des Erschließungssystems des ITS
2013-02-25
Subjects
- Konzentrationslager
Places
- Sachsenburg, Sachsen, Deutschland Sachsenburg, Saxony, Germany