Rekonstruktion des Bernsteinzimmers durch die E.ON Ruhrgas AG

Identifier
ZSG 162
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1994 - 31 Dec 2004
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Sammlung

31 Aufbewahrungseinheiten

Scope and Content

Bestandsbeschreibung

Anlässlich des 75jährigen Firmenjubiläums im Jahr 2001 machte die Ruhrgas AG auf der Suche nach einem geeigneten Sponsoringprojekt den Vorschlag, die Rekonstruktion des in Teilen bereits wieder hergestellten Bernsteinzimmers mit einer Spende von bis zu 3,5 Mio. US-Dollar zu unterstützen. Am 6. September 1999 unterzeichneten das Russische Kulturministerium, das Staatliche Museum Zarskoye Selo und die Ruhrgas AG ein trilaterales Abkommen. Das Projekt sollte bis zum 300jährigen Bestehen der Stadt Petersburg im Jahr 2003 abgeschlossen sein. Ein Generalunternehmervertrag zwischen dem Staatlichen Museum Zarskoye Selo und einer Bernsteinwerkstatt regelte die Ausführung der Arbeiten. Die Mittel für den Bernstein und die Löhne der Restauratoren wurden in Tranchen je nach Arbeitsfortschritt bereit gestellt.

Die Kontrolle über die Verwendung der Mittel und über den Fortgang der Arbeiten oblag einem paritätisch besetzten Beirat. Zum Vorsitzenden wurde Achim Middelschulte, Mitglied des Vorstandes der Ruhrgas AG, ernannt. Der Beirat beendete seine Arbeit am 13. Mai 2003, nachdem die Arbeiten zur Wiederherstellung des Bernsteinzimmers abgeschlossen werden konnten.

Stand: Juli 2011

Inhaltliche Charakterisierung

Die Unterlagen stammen vor allem aus der Tätigkeit des Vorstands der Ruhrgas AG und des Beirats, insbesondere seines Vorsitzenden Achim Middelschulte. Die Papiere dokumentieren alle Abschnitte des Projekts zur Wiederherstellung des Bernsteinzimmers von den Verhandlungen mit den russischen Vertragspartnern, der Unterzeichnung des Sponsoringvertrags im September 1999 bis zum Abschluss der Arbeiten im Mai 2003.

Inhaltlich hervor zu heben sind Unterlagen über die Auswirkungen auf die politischen Verhandlungen über die Rückgabe von sog. Beutekunst (ZSg 162/12, 16), die Bemühungen der Ruhrgas AG um die Anerkennung als steuerbefreites Projekt durch die russische Regierung (ZSg 162/1, 13) und die Öffentlichkeitsarbeit in Russland und in Deutschland zur Vermarktung und Imagepflege (ZSg 162/12, 17, 19 und 24). Eher musealen denn archivischen Wert hat der Füllfederhalter aus Bernstein, mit dem 1999 der originale Sponsoringvertrag unterzeichnet wurde. Er wurde ebenfalls in den Bestand übernommen (ZSg 162/29).

Stand: Juli 2011

Erschließungszustand

online-Findbuch

Vorarchivische Ordnung

Die E.ON Ruhrgas AG hat dem Bundesarchiv die Unterlagen im Sommer 2010 zur Übernahme angeboten. Vorgespräche über die inhaltlichen Modalitäten einer vertraglichen Regelung wurden im Winter 2011 geführt. Im März 2011 unterzeichneten die E.ON Ruhrgas AG und das Bundesarchiv einen Schenkungsvertrag, der auch den Zugang zu den Unterlagen durch Dritte regelt: Die Benutzung unterliegt keinen anderen Beschränkungen als der Beachtung von Persönlichkeitsschutzrechten Betroffener und schutzwürdigen Belangen Dritter.

Die Übergabe der Papiere an das Bundesarchiv erfolgte bei einem Empfang im russischen Generalkonsulat in Bonn am 30. März 2011 (ZSg 162/28). Der Zugang wurde unter der Nummer 139/11 akzessioniert.

Von Mitte Mai bis Anfang Juni 2011 wurden die Papiere bewertet, inhaltlich erschlossen und klassifiziert. Die Unterlagen befanden sich in 17 Stehordnern, zwei Mappen und einem Archivkarton. Aus konservatorischen Gründen wurden sie in säurefreie Mappen umgebettet und neu signiert. Nach der Bearbeitung beträgt der Umfang 29 AE. Kassationen wurden nicht vorgenommen.

Drei Ordner mit Fotos von Bernsteinobjekten und Paneelen im Bernsteinzimmer wurden dem Bildarchiv des Bundesarchivs übergeben.

Stand: Juli 2011

Umfang, Erläuterung

29 AE

Zitierweise

BArch ZSG 162/...

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