Deutscher Minenräumdienst (German Minesweeping Administration)

Identifier
ZA 5
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1945 - 31 Dec 1947
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

97 Aufbewahrungseinheiten

1,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Am 21. Juli 1945 wurde durch Anweisung des Britischen Marineoberkommandierenden in Deutschland Admiral Harold Martin Burrough an den deutschen Konteradmiral Fritz Krauss "The German Minesweeping Administration (G.M.S.A.)", die Deutsche Minenräumdienstleitung (D.M.R.L.), gegründet, "um die Leitung der deutschen Minenräumverbände zu übernehmen, die für die Säuberung der Gewässer Nordwesteuropas von Minen eingesetzt werden sollen." Diese war dem Britischen Marineoberbefehlshaber in Deutschland unmittelbar unterstellt, überwacht von der "Dienststelle des Britischen Marineoberbefehlshabers bei der D.M.R.L." unter der Leitung von Captain E. Hale, und wurde geleitet von Konteradmiral Krauss als "Chef der D.M.R.L.".

Zunächst wurden deutsche Minenräumverbände der vormaligen Kriegsmarine in drei Oberkommandos zusammengefasst: Oberkommando Westdeutschland in Cuxhaven, Oberkommando Schleswig-Holstein in Kiel und Oberkommando Dänemark in Kopenhagen.

Laut Tagesbefehl vom 21. August 1945 (Deutsches Minenräumdienstkommando Schleswig-Holstein) waren der Deutschen Minenräumdienstleitung in Glücksburg unterstellt:

Deutsches Minenräumdienstkommando Schleswig-Holstein

Deutsches Minenräumdienstkommando Westdeutschland in Buxtehude

Deutsches Minenräumdienstkommando Dänemark in Kopenhagen

Ende des Jahres 1945 unterstanden der Deutschen Minenräumdienstleitung in Hamburg drei Minenräumdienstkommandos und fünf Minenräumdivisionen:

Deutsches Minenräumdienstkommando Schleswig-Holstein/1. Deutsche Minenräumdivision in Kiel-Friedrichsort

Deutsches Minenräumdienstkommando Westdeutschland/2. Deutsche Minenräumdivision in Cuxhaven

Deutsches Minenräumdienstkommando Dänemark/3. Deutsche Minenräumdivision in Kopenhagen

Deutsche Marinedienststelle Norwegen/4. Deutsche Minenräumdivision in Oslo

  1. Deutsche Minenräumdivision Holland in Ijmuiden

Im April 1946 wurden die Minenräumdienstkommandos aufgelöst; der Deutsche Minenräumdienst war danach in sechs Minenräumdivisionen gegliedert. Der Deutschen Minenräumdienstleitung in Hamburg unterstand:

  1. Deutsche Minenräumdivision in Kiel-Friedrichsort

  2. Deutsche Minenräumdivision in Cuxhaven

  3. Deutsche Minenräumdivision Dänemark in Hirtshals

  4. Deutsche Minenräumdivision Norwegen in Kristiansand

  5. Deutsche Minenräumdivision Holland in Terschelling und Borkum

  6. Deutsche Minenräumdivision in Wesermünde/Bremerhaven

Die Deutschen Minenräumdivisionen waren in Flottillen gegliedert.

Geleitet wurde der Deutsche Minenräumdienst von einem dem Britischen Marineoberbefehlshaber in Deutschland unmittelbar verantwortlichen britischen "Commodore German Minesweeping Administration", der über einen britischen und einen deutschen Stab verfügte. Der Leiter des deutschen Stabes war der "Chef der Deutschen Minenräumdienstleitung".

Die 4. Deutsche Minenräumdivision wurde im Oktober 1946 aufgelöst, die 6. Deutsche Minenräumdivision im September 1947 und der Deutsche Minenräumdienst insgesamt Ende des Jahres 1947.

Bearbeitungshinweis

Es liegt ein Findbuch des Bestandes von 1973 mit Nachträgen vor, das Herr Oberarchivrat Dr. Maierhöfer mit Herrn Hauptbootsmann Horst Wendler erarbeitet hat. Der Bestand wurde 2011 von Herrn Frank Anton datenbankgestützt neu erschlossen. Dabei wurden einige Dubletten (v.a. Seekarten) kassiert und großformatige Archivalien neu signiert.

Bestandsbeschreibung

Den Grundstock bildet eine Ablichtung der Zentralnachweisstelle in Kornelimünster aus dem Jahr 1956 (ZA 5/2). In den Jahren bis 1975 und später wurden die weiteren Archivalien des Bestandes dem Bundesarchiv übergeben, v.a. durch das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr (MGFA). Stellen, die Unterlagen bereits dem MGFA übergeben hatten, waren die Zentrale Marinedienststelle, das Marinestützpunkkommando Cuxhaven, das Kommando der Marinewaffen und der Marineattaché in Washington. Stellen, die danach unmittelbar dem Bundesarchiv-Militärarchiv Schriftgut übergeben haben, waren das Bundesministerium des Innern, das Bundesministerium der Finanzen, das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung und die Führungsakademie der Bundeswehr.

Inhaltliche Charakterisierung

Der Bestand umfasst Unterlagen der Deutschen Minenräumdienstleitung (u.a. Fahrzeugübersichten, Deutsche Minenräumdienstvorschriften, Befehle, Schaubilder, Stärkenachweisungen, Anweisungen, Minenkarten) sowie Akten der 1. bis 4. Deutschen Minenräumdivision (u.a. Befehle, Personalwesen, Rechnungswesen, Räumberichte). Dokumente der 5. und 6. Deutschen Minenräumdivision sind nicht überliefert.

Umfang, Erläuterung

96 AE

Zitierweise

BArch ZA 5/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • RM 69 (Minensuchflottillen der Kriegsmarine)

  • RM 70 (Räumbootsflottillen der Kriegsmarine)

  • RM 71 (Sperrbrecherflottillen)

  • RM 82 (Netzsperrflottillen der Kriegsmarine)

  • ZA 6 (Labour Service Unit (LSU) / Arbeitseinheiten Marine (für US Navy))

  • ZA 7 (Deutsches Hauptquartier Bellaria)

  • BM 14 (Flottille der Minenstreitkräfte)

  • BM 21 (Einzelschiffe)

  • BM 21-I (Schiffstagebücher)

  • BM 28 (Minensuchgeschwader)

  • Literatur

  • Deutsche Minenräumdienstleitung (Hg.): Wörterbuch Englisch-Deutsch und

  • Deutsch-Englisch für den deutschen Minenräumdienst, Hamburg 1946.

  • Borgert, Heinz-Ludger / Stürm, Walter / Wiggershaus, Norbert:

  • Dienstgruppen und westdeutscher Verteidigungsbeitrag. Vorüberlegungen zur Bewaffnung der Bundesrepublik Deutschland. Boppard 1982.

  • Deutsche Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte (Hg.):

  • Stationen deutscher Marinegeschichte. Deutsche Seeverbände 1945 - 1956. Vorträge des 2. Forum Wilhelmshaven zur Marine- und Schiffahrtsgeschichte vom

        1. November 2000. Düsseldorf 2001.
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