Luftflottenkommando 2

Identifier
RL 7-2
Language of Description
German
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

247 Aufbewahrungseinheiten

2,0 laufende Meter

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Als territoriale Kommandobehörden wurden am 1. April 1934, getarnt als Höhere Luftämter, die Luftkreiskommandos geschaffen mit einem Befehlshaber im Luftkreis, später Kommandierender General und Befehlshaber im Luftkreis an der Spitze.

Luftkreiskommando I (Königsberg): Ostpreußen

Luftkreiskommando II (Berlin): Pommern, Brandenburg

Luftkreiskommando III (Dresden): Sachsen, Thüringen, Schlesien

Luftkreiskommando IV (Münster): Schleswig-Holstein, Provinz Sachsen, Hannover, Westfalen, nördliches Rheinland, Oldenburg, Mecklenburg

Luftkreiskommando V (München): Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Nassau, südliches Rheinland, Hessen

Luftkreiskommando VI (See): Kiel

Geplante Einteilung des Reichsgebietes in Luftkreise, Stand: Febr. 1934: RL 2-III/1750

Im April 1935 wurden den Luftkreisen die im Zuständigkeitsbereich liegenden fliegenden Verbände sowie die Flakeinheiten unterstellt. Dazu wurden Höhere Fliegerkommandeure bzw. Höhere Flakkommandeure errichtet.

Die wenige Fliegereinheiten im Luftkreis I unterstanden dem Befehlshaber im Luftkreis direkt.

Im Oktober 1937 erhielten die Luftkreiskommandos arabische Nummern. Durch Einschiebung des Luftkreises 7 waren die territorialen Zuständigkeitsbereiche geändert worden. Sie umfassten jetzt, mit Ausnahme des Luftkreises 1, mehrere mit den Wehrkreisen territorial identische Luftgaue:

Luftkreis 1 (Königsberg): Wehrkreis I

Luftkreis 2 (Berlin): Luftgaue II, III

Luftkreis 3 (Dresden): Luftgaue IV, VIII, IX

Luftkreis 4 (Münster): Luftgaue VI, XII

Luftkreis 5 (München): Luftgaue V, VII, XIII

Luftkreis 6 (See) (Kiel)

Luftkreis 7 (Braunschweig): Luftgaue X, XI

Anfang 1938 wurden die Luftkreise (unter Fortfall von 3 und 4) in Luftwaffengruppenkommandos umbenannt. Aus den Höheren Fliegerkommandeuren wurden Fliegerdivisionen gebildet. Die Höheren Flakkommandeure wurden aufgelöst, da die Zuständigkeit an die Luftgaukommandos überging.

Durch die Änderung der Luftgaugrenzen trat im Juli 1938 eine Neugliederung in Kraft:

Luftwaffengruppenkommando 1 (Berlin): Luftgaue III (Berlin), IV (Dresden), VIII (Breslau)

Luftwaffengruppenkommando 2 (Braunschweig): Luftgaue VI (Münster), XI (Hannover)

Luftwaffengruppenkommando 3 (München): Luftgaue VII (München), XII (Wiesbaden), XIII (Nürnberg)

Dazu kamen die selbständigen Stäbe:

Luftwaffenkommando Ostpreußen: Luftgau I (Königsberg)

Luftwaffenkommando Österreich, später Ostmark: Luftgau XVII (Wien) (gebildet aus dem Kommandierenden General der Luftwaffe in Österreich)

Luftwaffenkommando See in Kiel

Anfang 1939 wurden die Luftwaffenkommandos 1 bis 3 in Luftflottenkommandos 1 bis 3 umbenannt. Das Luftwaffenkommando Ostmark wurde in Luftflottenkommando 4 umbenannt. Gleichzeitig wurde der Luftgau VIII (Breslau) der Luftflotte 4 unterstellt und das Luftwaffenkommando Ostpreußen der Luftflotte 1 zugeteilt.

Territoriale Zuständigkeit der Luftflotten, Luftgaue und Flughafenbereiche, Stand 1. Mai 1939: RL 2-III/1749

Das Luftflottenkommando 2 war bei Mobilmachung zur Verteidigung des Reiches im Nordwesten eingesetzt mit Sitz in Münster. Ab Mai 1940 nahm es am Frankreichfeldzug teil. Der Zuständigkeitsbereich beim Luftangriff auf England lag im Bereich von der Deutschen Bucht bis zur Somme.

Die Luftflotte 2 wurde im Juni 1941 nach Osten verlegt zur Führung der Luftwaffenkräfte im Mittelabschnitt der Ostfront. Im Dezember 1941 wurde die Luftflotte nach Italien verlegt. Die Luftflotte war zuständig für die Führung im gesamten Mittelmeerraum (Italien, Nordafrika, Balkan). Der Chef der Luftflotte war bis Juni 1943 gleichzeitig Oberbefehlshaber Süd.

Das Luftflottenkommando 2 wurde im September 1944 aufgelöst.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Die Akten stammen aus Rückführungen aus den USA und Großbritannien an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Von dort wurden die Akten 1968 an das Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv abgegeben.

Diese Akten waren bisher im Sammelbestand RL 7 (Luftflottenkommandos) zusammengefasst. Zur besseren Darstellung der einzelnen Provenienzen wurden Nebenbestände zu RL 7 angelegt. Im Zuge der Umsignierung wurden die bisher in den Amtsdrucksachen (Bestand: RLD 18) verwahrten Akten ebenfalls den neuen Beständen zugeordnet.

Luftflottenkommando 2

2.39 Umbenennung des bisherigen Luftwaffengruppen-kommandos 2 in Braunschweig in Luftflotten-kommando 2.

Befehlsbereich bis Kriegsbeginn:Luftgau VILuftgau XI

9.39 - 5.40 Führung der Luftwaffenkräfte im Nordabschnittder Westfront.5.40 - 6.40 Teilnahme am Westfeldzug. Führung der Luftwaffen-kräfte im Nordabschnitt.7.40 - 5.41 Teilname an der Luftschlacht um England. Führung der Luftwaffenkräfte im Ostabschnitt.6.41 - 11.41 Teilnahme am Ostfeldzug. Führung der Luftwaffen-kräfte im Mittelabschnitt der Ostfront.11.41 Verlegung nach Italien zur Führung der Luft-waffenkräfte im Mittelmeerraum (Italien/Balkan/Nordafrika).12.41 Aus repräsentativen Gründen gegenüber dem ver-bündeten Italien wird der Luftflottenchef zumOberbefehlshaber Süd ernannt. Infolge wachsenderNotwendigkeit wird das Luftflottenkommando zueinem Wehrmacht-Führungsstab erweitert.

Luftflottenkommando 2

12.41 Führungs- und Oberquartiermeisterabteilungwerden Zug um Zug mit Offizieren allerWehrmachtteile besetzt.12.42 Die Stäbe des OB Süd und der Luftflotte 2werden getrennt, Oberbefehlshaber undGeneralstabschef bleiben in Personalunionbesetzt.3.43 Der Befehlsbereich wird auf das westlicheMittelmeer beschränkt (Italien/westlichesNordafrika).6.43 Die Personalunion für OB und Generalstabschefbeider Stäbe entfällt.10.44 Umwandlung in Luftwaffenkommando Süd.

Luftflottenchef und Befehlshaber (Süd), vom 1.12.41 bis 12.6.43 Oberbefehlshaber Süd, ab Sommer 1944 Oberbefehlshaber:

GendFlg Felmy 2.39 - 1.40GenFeldm Kesselring 1.40 - 6.43GenFeldm Frhr. v. 6.43 - 10.44Richthofen

Zitierweise

BArch RL 7-2/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister; hier: 2. Abteilung (Organisation)

  • RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister; hier: Abt. Luftwaffenbodenorganisation

  • RL 2-II Generalstab der Luftwaffe / Luftwaffenführungsstab

  • RL 8 Führungsstäbe der Fliegertruppe der Luftwaffe

  • RL 10 Verbände und Einheiten der Fliegertruppe der Luftwaffe

  • RL 11 Führungsstäbe der Flakartillerie der Luftwaffe

  • RL 12 Verbände und Einheiten der Flakartillerie der Luftwaffe

  • RL 9 Kommandierende Generale der Luftwaffe in befreundeten Staaten; hier: Italien

  • RH 19-II Oberkommando der Heeresgruppe Mitte

  • RH 19-X Oberbefehlshaber Süd / Oberbefehlshaber Südwest / Oberkommando der Heeresgruppe C

  • RW 48 Wehrmachtauskunftstelle für Kriegerverluste und Kriegsgefangene; hier: Ausarbeitungen der Deutschen Dienststelle zu Stellenbesetzungen und Einsätzen im Zweiten Weltkrieg

  • ZA 1 Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer

  • ZA 3 Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Luftwaffe

  • MSG Militärgeschichtliche Sammlungen

  • RH 19-X/98K-106K, 108K-110K, 112K-117K, 129K, 134K: OB Süd, Kartenanlagen zum KTB, enthalten u.a.: Luftlage im Hinterland Italiens, feindliche Einflüge mit Angabe der Ziele und Anzahl eingesetzte Flugzeuge, Mai - Juli 1944, Jan.- Febr. 1945

  • MSG 2/13219-13221: Tagebücher Gen.Lt. Heinz Rauch (u.a. Verbindungsoffizier der Luftflotte 2 zu den Heeresgruppen A und B)

  • Literatur

  • Boog, Horst: Die deutsche Luftwaffenführung 1935-1945, Stuttgart 1982

  • Endres, Robert: Zum Verbleib der Luftwaffenakten beim Zusammenbruch 1945 und danach, in: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): 50 Jahre Luftwaffen- und Luftkriegs-Geschichtsschreibung, Freiburg 1970, S. 25-31

  • Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, Osnabrück 1978

  • Mehner, Kurt und Reinhard Teuber: Die deutsche Luftwaffe 1939-1945. Führung und Truppe, Norderstedt 1993 (Kriegsspitzengliederung und Stellenbesetzung)

  • Tessin, Georg: Formationsgeschichte der Wehrmacht 1933 - 1939. Stäbe und Truppenteile des Heeres und der Luftwaffe, Boppard 1959

  • Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, 22 Bände, Osnabrück 1965 ff.

  • Völker, Karl-Heinz: Die deutsche Luftwaffe 1933-1939, Stuttgart 1967

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