Einheiten und Einrichtungen der Sanitätstruppe der Luftwaffe

Identifier
RL 26
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1939 - 31 Dec 1945
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

93 Aufbewahrungseinheiten

1,8 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Ab 1936 begann die Luftwaffe mit dem Ausbau eines eigenen Sanitätsdienstes. Die Sanitätsabteilungen, Fliegeruntersuchungsstellen, Zahnstationen und Sanitätsparke der Luftwaffe wurden im 2. Weltkrieg durch motorisierte Sanitätsbereitschaften bei den Flieger-und Flakkorps sowie durch Sanitätsflugbereitschaften ergänzt.

Bestandsbeschreibung

Die Luftwaffe hatte schon vor dem Kriege einen Sanitätsdienst aufgebaut und verfügte deshalb über eigene Sanitätseinheiten, Lazarette, Labors, Sanitäts-Nachschubeinrichtungen und Forschungsstellen.

Bei den Luftgaukommandos (LGK) gab es Lw. Sanitätsabteilungen, denen die Sanitätsstaffeln auf den Fliegerhorsten unter den Fliegerhorst-Ärzten unterstanden, und Sanitätsmittel-Ausgabestellen. Die Sanitätsabteilungen, Flieger-Untersuchungsstellen, Zahnstationen und Sanitätsparke waren dem Luftgau-Arzt unterstellt.

Die im Erdkampf eingesetzten Lw. Verbände (Fallschirmtruppe und Lw. Feldverbände) hatten eigene Sanitätsabteilungen und -kompanien.

Bei Kriegsbeginn wurden bei den Flughafenbereichen Sanitätsbereitschaften (mot.) aufgestellt, die auf Grund ihrer Beweglichkeit und einer geringeren Stärke den Anforderungen der Luftwaffe besser entsprachen als die Sanitätskompanien des Heeres. Durch ihre Besetzung mit zwei Chirurgengruppen konnten sie sowohl als Hauptverbandsplatz als auch als Ortslazarett eingesetzt werden, waren also unabhängig von stationären Einrichtungen und konnten u.a. den fliegenden Verbänden schneller folgen. Sanitätsbereitschaften (mot.) wurden deshalb den Flieger-Korps und Flak-Korps zugeteilt. Die Steuerung erfolgte durch den Luftflotten-Arzt, der sich auch eine Reserve an San. Bereitschaften (mot.) für Schwerpunkteinsätze vorhielt.

Wo es die Lage erforderte, wurden die Transportleistungen der Sanitätsbereitschaften durch Krankenkraftwagen erhöht. Ein Zug aus zehn Krankenkraftwagen konnte 40 liegende und 80 sitzende Personen befördern. Ein weiteres neues Beförderungsmittel waren die bereits im Frankreichfeldzug erprobten Sanitätsflugbereitschaften, selbständige von einem Sanitätsoffizier mit fliegerischer Ausbildung geführte Einheiten. Die Zuteilung zu den Luftflotten oder Fliegerkorps veranlasste der Chef des Sanitätswesen auf der Ebene des Reichsluftfahrtministeriums (RLM). Den örtlichen Einsatz leiteten die Bereitschaftsführer in eigener Verantwortung.

Die Sanitätsflugbereitschaft bestand aus fünf Sanitätsflugzeugen Ju 52, mehreren Störchen Fi, dem notwendigen fliegenden und Bodenpersonal, Last- und Personenkraftwagen sowie zehn Krankenkraftfahrzeugen.

Ab 1936 begann die Luftwaffe mit dem Ausbau eines eigenen Lazarettwesens. Abgesehen von den eigentlichen Lw. Lazaretten wurden auch Kurlazarette und eine Reihe von Erholungsheimen der Luftwaffe eingerichtet.

Inhaltliche Charakterisierung

Erhalten geblieben sind nur Aktensplitter einzelner Sanitätseinheiten und -einrichtungen. Von nahezu allen Kriegsschauplätzen sind Fragmente von Kriegstagebüchern und sonstigen Aufzeichnungen überliefert.

Erschließungszustand

Online-Findbuch 2006

Vorarchivische Ordnung

Die überlieferten Schriftgutsplitter stammen aus Rückführungen aus den USA und England an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie 1968 an das Militärarchiv abgegeben wurden.

Umfang, Erläuterung

91 AE

Zitierweise

BArch RL 26/...

Related Units of Description

  • Fremde Archive

  • Nachlass Erich Hippke (Inspekteur des Sanitätswesens der Lw.) im Universitätsarchiv Düsseldorf

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister (Organisationsbefehle)

  • RL 4 Chef Ausbildungswesen, darin Inspektion des Sanitätswesens (L In 14)

  • RH 12-23 Heeressanitätsinspektion

  • RL 39 Forschungsinstitute der Luftwaffe,darin Luftfahrtmedizinisches Institut in Berlin-Adlershof

  • MSG 177 Fischer, Hubert: Der deutsche Sanitätsdienst von 1921 bis 1945

  • Amtliche Druckschriften

  • RLD 15

  • Sanitätsbericht über die Luftwaffe 1935/36, 1936/37 und 1938/39

  • Einzelne Mitteilungen aus dem Gebiet der Luftfahrmedizin, Forschungsbericht 1942/43

  • Anweisungen für Truppenärzte 1941-1944

  • Literatur

  • Busse, Helmut: Soldaten ohne Waffen. Das Sanitätskorps im Krieg und Frieden. Berg am See 1990

  • Deckenbrock, Walter: Die Versorgung der Wehrmacht (Heer und Luftwaffe) mit Arzneimitteln im Zweiten Weltkrieg. Düsseldorf 1984

  • Dierich, Wolfgang: Die Verbände der Luftwaffe 1935-1945. Stuttgart 1976

  • Endres, Robert: Zum Verbleib der Luftwaffenakten beim Zusammenbruch 1945 und danach, in: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): 50 Jahre Luftwaffen- und Luftkriegs-Geschichtsschreibung, Freiburg 1970, S. 25-31

  • Fischer, Hubert: Der deutsche Sanitätsdienst 1921-1945. Organisation, Dokumente und persönliche Erfahrungen. 5. Bde. Mit 2 Supplementbänden und Registerband. Osnabrück 1982-1991, Bd. 1 (S. 122-131) und Bd. 3 (2001-2155)

  • Knoche, Heinrich: Die Entwicklung und Organisation des Sanitätswesens der deutschen Luftwaffe 1935-1945. Düsseldorf 1974

  • Kühn, Volkmar: Der Seenotdienst der deutschen Luftwaffe. Der dramatische Einsatz einer Handvoll Männer für Freund und Feind. Stuttgart 1978

  • Löbel, Waltraut und J. Zinke: Vom Feldscher zum Sanitätsoffizier: mit einer Literaturzusammenstellung und einem Überblick über das militärische Zeitschriften-und Bibliothekswesen. Darmstadt 1965

  • Löbel, Waltraut.: Das Sanitätswesen im Zweiten Weltkrieg. In: Jahresbibliografie 1967 in der Bibliothek für Zeitgeschichte. Stuttgart 1966 (S. 433-483)

  • Püschel, Erich: Die Seenotverbände der deutschen Luftwaffe und ihr Sanitätsdienst 1939-1945. Aufgaben - Leistungen - Probleme. Düsseldorf 1978

  • Ruff, Siegfried. und Hubertus Strughold: Grundriß der Luftfahrtmedizin. München 1957 3. Aufl.

  • Ruff, Siegfried. und Hubertus Strughold: Atlas der Luftfahrtmedizin. Leipzig 1942

  • Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS 1939-1945. Osnabrück 1965 ff.

  • Zabler, Paul.: Der Dienst des deutschen Wehrmachtapothekers im Heer, in der Kriegsmarine und in der Luftwaffe. Berlin 1944 2. Aufl.

This description is derived directly from structured data provided to EHRI by a partner institution. This collection holding institution considers this description as an accurate reflection of the archival holdings to which it refers at the moment of data transfer.