Rüdt von Collenberg, Kurt Freiherr (Generalleutnant)
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Extent and Medium
Nachlässe
152 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Rüdt von Collenberg, Kurt Freiherr, 1882-1968
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Biografie:
Kurt Rüdt von Collenberg wurde am 14. Juni 1882 in Offenburg geboren. Als sein Vater im Jahre 1889 als Landgerichtsrat nach Karlsruhe versetzt wurde, begleitete seine Familie ihn.
Neben der Schule konnte Kurt sich für das Theater begeistern lassen und probierte sich dabei sowohl im Spielen, als auch im Schreiben von Theaterstücken.
Als 8-jähriger verfasste er monatlich die Zeitschrift „Das Monatsblatt", die innerhalb der Familie gelesen werden konnte.
Sein Abitur machte er 1901 am Realgymnasium in Karlsruhe.
Am 12. März 1912 heiratete er Elisabeth von Mauch, die er in seinen Aufzeichnungen „Ellie" nennt. Zusammen haben sie eine Tochter Liselotte, die später Georg Fritsch heiratet.
Nachdem er 1942 in den Ruhestand ging, verbrachte er den Rest seines Lebens auf dem Familiensitz in Bödigheim.
Am 5. April 1968 verstarb er dort im Alter von 85 Jahren.
Militärische Laufbahn 1901 - 1919:
1901 beendete Kurt Rüdt von Collenberg nach den Abiturprüfungen seine Schullaufbahn und begann die Ausbildung zum Fähnrich beim badischen Leib - Grenadier Regiment. Im Zuge der Ausbildung verbrachte er einige Zeit in der Kriegsschule in Danzig, die er im Dezember 1902 verließ, bevor er am 27. Januar 1903 zum Leutnant im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109 ernannt wurde.
Die folgenden zehn Jahre verbrachte Kurt Rüdt von Collenberg als Leutnant in der Karlsruher Residenz.
Am 1. Oktober 1913 wurde Rüdt von Collenberg zum Regiments-Adjutanten im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109 ernannt.
Mit der Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg wurde er mit Stellung als Regiments - Adjutanten im mobilen Regiment beliehen. Während dieser Zeit war Rüdt von Collenberg an den Kämpfen in Lothringen beteiligt.
Er wurde am 8. Oktober 1914 befördert und erhielt den Rang des Hauptmannes im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109. Zusammen mit seinem Regiment kämpfte er in den Stellungskriegen in Nordfrankreich.
Am 20. Dezember 1914 wurde Rüdt von Collenberg erneut befördert und als Adjutant der 55. Infanterie Brigade eingesetzt.
Ab dem 21. Juli 1916 war er als Adjutant im Armeeoberkommando VI in Douai beschäftigt.
Nach einem halben Jahr im Januar 1917 wechselte er in eine Generalstabstelle des Armeeoberkommandos VI und wurde Referent für Munitionsnachschub.
Im April 1917 verließ er Frankreich, um in Galizien als Adjutant des General-Kommandos im I. Armee Korps zu dienen.
Am 6. Dezember 1917 ernannte man ihn auf eigenen Antrag zwecks Verwendung in der Front zum Kommandeur des Reserve Jäger Bataillons 4, mit dem er unter anderem an der Frühjahrsoffensive 1918 beteiligt war, die auch als Kaiserschlacht bezeichnet wird.
Sein Einsatz an der Front endete am 15. Juli 1918, als er bei einem Angriff auf Reims verwundet wurde.
Kurz nach Kriegsende am 4. Januar 1919 wurde er zum Korpsadjutant im General Kommando des XIV. Armeekorps ernannt und ein halbes Jahr später am 14. Juni 1919 auf eigenen Wunsch mit dem Charakter als Major verabschiedet.
Zivile Laufbahn:
Nachdem Kurt Rüdt von Collenberg 1919 aus dem Militär ausgeschieden war, wurde er am 1. Juli 1919 Geschäftsführer der Frankfurter Filiale der Forma Welthandels-GmbH, welche Anfang 1921 liquidierte.
In den Jahren 1920 - 1923 studierte er Volkswirtschaft, Rechtswissenschaften und Landwirtschaft an den Hochschulen Frankfurt a.M., München, Würzburg und Hohenheim.
Im Anschluss an das Studium verbrachte er zwei Jahre mit der Bewirtschaftung eines dem Familienbesitz zugehörigen Hofguts.
Zwischen 1925 und 1931 betätigte er sich bei verschiedenen politischen und wirtschaftspolitischen Verbänden und Vereinigungen:
-
Vizepräsident des badischen Grundbesitzer-Verbandes
-
Vorstandsmitglied des badischen Landbundes
-
Vorstandsmitglied des Vereins für Innenkolonisation
-
Vorstandsmitglied des Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes
-
Vorstandsmitglied des badischer Unternehmerverbände
-
Ausschussmitglied des Rheinschifffahrtverbandes
-
Mitglied des Landes-Ausschusses für landwirtschaftliche Einheitsbewertung
-
Richter beim Landes-Finanzgericht
-
Richter beim Landes- Arbeitsgericht
-
Beisitzer beim Pacht- Einigungsamt
Im Winter 1931/1932 absolvierte er außerdem ein Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule in Freiburg, sodass er im April 1932 geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände werden konnte.
Im Juli 1932 nahm er eine Mitgliedschaft des Verwaltungsrates der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge an.
Mitglied des Arbeitsausschusses des deutschen Forstwirtschaft wurde er im Juni 1933 und Liquidator des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände im Februar 1934.
Militärische Laufbahn 1934 - 1942:
Nachdem seine Tätigkeiten beim Reichsverband Deutscher Waldbesitzerverbände beendet waren, bewarb er sich bei der Luftwaffe.
Am 1. Juli 1934 trat er als Major mit dem Auftrag in die Luftwaffe ein, die bayrische Luftwaffen-Industrie aufzubauen.
Ca. ein Jahr später nahm er eine Stelle als Wehrwirtschaftsinspekteur der Rüstungsinspektion XIII. in Nürnberg an und erhielt im Laufe dieser Zeit folgende militärische Dienstgrade:
April 1936: Oberstleutnant
April 1938: Oberst
August 1940: Generalmajor
Am 31. März 1941 verließ er seinen Posten in Bayern und zog nach Paris um seine neue Stelle als Rüstungsinspektor anzutreten. Dort wurde er im Juli 1942 zum Generalleutnant ernannt.
Mit 59 Jahren ging er schließlich am 31. Juli 1942 in den Ruhestand und verbrachte den Rest seines Lebens auf dem Familienbesitz in Bödigheim.
- Juni 1882: Geburt in Offenburg
1901: Abitur im Realgymnasium Karlsruhe
1901 - 1903: Ausbildung zum Fähnrich beim 1. badischen Leib - Grenadier Regiment 109 mit Aufenthalt in der Kriegsschule Danzig
-
Jan. 1903 - 1913: Leutnant im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109
-
März 1912: Hochzeit mit Elisabeth von Mauch
-
Okt. 1913: Ernennung zum Regiments-Adjutanten im 1. badischen Leib - Grenadier Regiment 109
-
Aug. 1914: Regiments-Adjutant im mobilen Regiment
-
Okt. 1914: Hauptmann im 1. badischen Leib - Grenadier Regiment 109
-
Dez. 1914: Adjutant der 55. Infanterie-Brigade
-
Juli 1916: Adjutant im Armeeoberkommando VI in Douai
Januar 1917: Referent für Munitionsnachschub in Generalstabstelle des Armeeoberkommandos VI.
April 1917: Adjutant des General-Kommandos I. Armee Korps in Galizien
-
12.1917: Kommandeur des Reserve Jäger Bataillons 4
-
Juli 1918: Verwundung beim Angriff auf Reims
4.1.1919: Korpsadjutant im General Kommando des XIV. Armeekorps
-
Juni 1919: Verabschiedung als Major
-
Juli 1919: Geschäftsführer der Frankfurter Filiale der Welthandelsgenossenschaft (für Import und Export)
1920 - 1923: Studium der Volkswirtschaft, Rechtswissenschaften und Landwirtschaft und den Hochschulen: Frankfurt a.M., München, Würzburg und Hohenheim
1923 - 1925: Bewirtschaftung eines dem Familienbesitz zugehörigen Hofguts
1925 - 1931: Betätigung bei verschiedenen politischen und wirtschaftspolitischen Verbänden und Vereinigungen:
-
Vizepräsident des badischen Grundbesitzer-Verbandes
-
Vorstandsmitglied des badischen Landbundes
-
Vorstandsmitglied des Vereins für Innenkolonisation
-
Vorstandsmitglied des Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes
-
Vorstandsmitglied des badischer Unternehmerverbände
-
Ausschussmitglied des Rheinschifffahrtverbandes
-
Mitglied des Landes-Ausschusses für landwirtschaftliche Einheitsbewertung
-
Richter beim Landes-Finanzgericht
-
Richter beim Landes- Arbeitsgericht
-
Beisitzer beim Pacht- Einigungsamt
Winter 1931/1932: Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule in Freiburg
April 1932: Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände
Juli 1932: Mitgliedschaft im Verwaltungsrat der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge
Juni 1933: Mitglied des Arbeitsausschusses der deutschen Forstwirtschaft
Februar 1934: Liquidator des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände
- Juli 1934: Major in der Luftwaffe mit dem Auftrag die bayrische Luftwaffen-Industrie aufzubauen
1935: Wehrwirtschaftsinspekteur der Rüstungsinspektion XIII. in Nürnberg
April 1936: Dort Beförderung zum Oberstleutnant
April 1938: Beförderung zum Oberst
August 1940: Beförderung zum Generalmajor
Juli 1942: Beförderung zum Generalleutnant
-
März 1941: Rüstungsinspekteur in Paris
-
Juli 1942: Ruhestand
-
April 1968: Im Alter von 85 Jahren in Bödigheim verstorben
Bearbeitungshinweis
Der Nachlass wurde im November 2013 in sieben Kartons an das Bundesarchiv abgegeben. Es wurde vom Bundesarchiv ein Übergabeverzeichnis angelegt, in dem alle vertragsgegenständlichen Unterlagen aufgeführt werden. In dem Verzeichnis wird schon eine Klassifikation nach Schriftguttypen vorgenommen.
Der Vertrag wurde im April 2016 abschließend unterschrieben.
Die Formierung der einzelnen Aufbewahrungseinheiten (AE) wurde weitestgehend übernommen und mussten nur in Teilen erneuert werden.
Die Korrespondenzen beispielsweise wurden nach Laufzeit, Absender und Empfänger sortiert und zu verschiedenen Verzeichnungseinheiten zusammengefasst.
Bei der Titelvergabe konnte man sich gut an den Beschriftungen der Unterlagen von Kurt Freiherr Rüdt von Collenberg orientieren. Sie wurden jedoch an die Anweisungen für die archivarische Tätigkeit angepasst und gegebenenfalls ergänzt oder gekürzt.
Einige AE konnten zu Serien und Subserien zusammengefasst werden.
Bei der Bearbeitung fiel auf, dass teilweise mehrfache Ausfertigungen einer Archivale abgegeben wurden, wobei häufig Original und Abschrift bzw. Durchschrift schwer voneinander zu trennen waren und nicht immer beide Teile vollständig erhalten waren.
Man entschied sich dafür Original und Abschrift zu einer VE zu bilden, um die Vollständigkeit und Authentizität zu gewährleisten. Vier Einheiten wurden den vorherigen Eigentümern zur Rücknahme angeboten.
Drei der Karten wurden dem staatlichen Schriftgut hinzugefügt. Es handelt sich hierbei um:
-
eine Übersichtskarte der 6. Armee mit Einzeichnungen der rückwärtigen Stellungen in Lille und Douai von 1917
-
eine Karte über den Ausbau und Instandhaltung der rückwärtigen Stellungen des 55. Infanterie Regiment in der Champagne
-
eine Karte über den Stellungsausbau in der Champagne
Des Weiteren wurden konservatorische Maßnahmen in Form von Entmetallisierung und Verpackung durchgeführt.
Abschließend wurden die Verzeichnungsdaten nach Basys-S übertragen.
Bestandsbeschreibung
Biografie:
Kurt Rüdt von Collenberg wurde am 14. Juni 1882 in Offenburg geboren. Als sein Vater im Jahre 1889 als Landgerichtsrat nach Karlsruhe versetzt wurde, begleitete seine Familie ihn.
Neben der Schule konnte Kurt sich für das Theater begeistern lassen und probierte sich dabei sowohl im Spielen, als auch im Schreiben von Theaterstücken.
Als 8-jähriger verfasste er monatlich die Zeitschrift „Das Monatsblatt", die innerhalb der Familie gelesen werden konnte.
Sein Abitur machte er 1901 am Realgymnasium in Karlsruhe.
Am 12. März 1912 heiratete er Elisabeth von Mauch, die er in seinen Aufzeichnungen „Ellie" nennt. Zusammen haben sie eine Tochter Liselotte, die später Georg Fritsch heiratet.
Nachdem er 1942 in den Ruhestand ging, verbrachte er den Rest seines Lebens auf dem Familiensitz in Bödigheim.
Am 5. April 1968 verstarb er dort im Alter von 85 Jahren.
Militärische Laufbahn 1901 - 1919:
1901 beendete Kurt Rüdt von Collenberg nach den Abiturprüfungen seine Schullaufbahn und begann die Ausbildung zum Fähnrich beim badischen Leib - Grenadier Regiment. Im Zuge der Ausbildung verbrachte er einige Zeit in der Kriegsschule in Danzig, die er im Dezember 1902 verließ, bevor er am 27. Januar 1903 zum Leutnant im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109 ernannt wurde.
Die folgenden zehn Jahre verbrachte Kurt Rüdt von Collenberg als Leutnant in der Karlsruher Residenz.
Am 1. Oktober 1913 wurde Rüdt von Collenberg zum Regiments-Adjutanten im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109 ernannt.
Mit der Mobilmachung für den Ersten Weltkrieg wurde er mit Stellung als Regiments - Adjutanten im mobilen Regiment beliehen. Während dieser Zeit war Rüdt von Collenberg an den Kämpfen in Lothringen beteiligt.
Er wurde am 8. Oktober 1914 befördert und erhielt den Rang des Hauptmannes im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109. Zusammen mit seinem Regiment kämpfte er in den Stellungskriegen in Nordfrankreich.
Am 20. Dezember 1914 wurde Rüdt von Collenberg erneut befördert und als Adjutant der 55. Infanterie Brigade eingesetzt.
Ab dem 21. Juli 1916 war er als Adjutant im Armeeoberkommando VI in Douai beschäftigt.
Nach einem halben Jahr im Januar 1917 wechselte er in eine Generalstabstelle des Armeeoberkommandos VI und wurde Referent für Munitionsnachschub.
Im April 1917 verließ er Frankreich, um in Galizien als Adjutant des General-Kommandos im I. Armee Korps zu dienen.
Am 6. Dezember 1917 ernannte man ihn auf eigenen Antrag zwecks Verwendung in der Front zum Kommandeur des Reserve Jäger Bataillons 4, mit dem er unter anderem an der Frühjahrsoffensive 1918 beteiligt war, die auch als Kaiserschlacht bezeichnet wird.
Sein Einsatz an der Front endete am 15. Juli 1918, als er bei einem Angriff auf Reims verwundet wurde.
Kurz nach Kriegsende am 4. Januar 1919 wurde er zum Korpsadjutant im General Kommando des XIV. Armeekorps ernannt und ein halbes Jahr später am 14. Juni 1919 auf eigenen Wunsch mit dem Charakter als Major verabschiedet.
Zivile Laufbahn:
Nachdem Kurt Rüdt von Collenberg 1919 aus dem Militär ausgeschieden war, wurde er am 1. Juli 1919 Geschäftsführer der Frankfurter Filiale der Forma Welthandels-GmbH, welche Anfang 1921 liquidierte.
In den Jahren 1920 - 1923 studierte er Volkswirtschaft, Rechtswissenschaften und Landwirtschaft an den Hochschulen Frankfurt a.M., München, Würzburg und Hohenheim.
Im Anschluss an das Studium verbrachte er zwei Jahre mit der Bewirtschaftung eines dem Familienbesitz zugehörigen Hofguts.
Zwischen 1925 und 1931 betätigte er sich bei verschiedenen politischen und wirtschaftspolitischen Verbänden und Vereinigungen:
-
Vizepräsident des badischen Grundbesitzer-Verbandes
-
Vorstandsmitglied des badischen Landbundes
-
Vorstandsmitglied des Vereins für Innenkolonisation
-
Vorstandsmitglied des Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes
-
Vorstandsmitglied des badischer Unternehmerverbände
-
Ausschussmitglied des Rheinschifffahrtverbandes
-
Mitglied des Landes-Ausschusses für landwirtschaftliche Einheitsbewertung
-
Richter beim Landes-Finanzgericht
-
Richter beim Landes- Arbeitsgericht
-
Beisitzer beim Pacht- Einigungsamt
Im Winter 1931/1932 absolvierte er außerdem ein Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule in Freiburg, sodass er im April 1932 geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände werden konnte.
Im Juli 1932 nahm er eine Mitgliedschaft des Verwaltungsrates der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge an.
Mitglied des Arbeitsausschusses des deutschen Forstwirtschaft wurde er im Juni 1933 und Liquidator des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände im Februar 1934.
Militärische Laufbahn 1934 - 1942:
Nachdem seine Tätigkeiten beim Reichsverband Deutscher Waldbesitzerverbände beendet waren, bewarb er sich bei der Luftwaffe.
Am 1. Juli 1934 trat er als Major mit dem Auftrag in die Luftwaffe ein, die bayrische Luftwaffen-Industrie aufzubauen.
Ca. ein Jahr später nahm er eine Stelle als Wehrwirtschaftsinspekteur der Rüstungsinspektion XIII. in Nürnberg an und erhielt im Laufe dieser Zeit folgende militärische Dienstgrade:
April 1936: Oberstleutnant
April 1938: Oberst
August 1940: Generalmajor
Am 31. März 1941 verließ er seinen Posten in Bayern und zog nach Paris um seine neue Stelle als Rüstungsinspektor anzutreten. Dort wurde er im Juli 1942 zum Generalleutnant ernannt.
Mit 59 Jahren ging er schließlich am 31. Juli 1942 in den Ruhestand und verbrachte den Rest seines Lebens auf dem Familienbesitz in Bödigheim.
- Juni 1882: Geburt in Offenburg
1901: Abitur im Realgymnasium Karlsruhe
1901 - 1903: Ausbildung zum Fähnrich beim 1. badischen Leib - Grenadier Regiment 109 mit Aufenthalt in der Kriegsschule Danzig
-
Jan. 1903 - 1913: Leutnant im 1. Badischen Leib-Grenadier Regiment 109
-
März 1912: Hochzeit mit Elisabeth von Mauch
-
Okt. 1913: Ernennung zum Regiments-Adjutanten im 1. badischen Leib - Grenadier Regiment 109
-
Aug. 1914: Regiments-Adjutant im mobilen Regiment
-
Okt. 1914: Hauptmann im 1. badischen Leib - Grenadier Regiment 109
-
Dez. 1914: Adjutant der 55. Infanterie-Brigade
-
Juli 1916: Adjutant im Armeeoberkommando VI in Douai
Januar 1917: Referent für Munitionsnachschub in Generalstabstelle des Armeeoberkommandos VI.
April 1917: Adjutant des General-Kommandos I. Armee Korps in Galizien
-
12.1917: Kommandeur des Reserve Jäger Bataillons 4
-
Juli 1918: Verwundung beim Angriff auf Reims
4.1.1919: Korpsadjutant im General Kommando des XIV. Armeekorps
-
Juni 1919: Verabschiedung als Major
-
Juli 1919: Geschäftsführer der Frankfurter Filiale der Welthandelsgenossenschaft (für Import und Export)
1920 - 1923: Studium der Volkswirtschaft, Rechtswissenschaften und Landwirtschaft und den Hochschulen: Frankfurt a.M., München, Würzburg und Hohenheim
1923 - 1925: Bewirtschaftung eines dem Familienbesitz zugehörigen Hofguts
1925 - 1931: Betätigung bei verschiedenen politischen und wirtschaftspolitischen Verbänden und Vereinigungen:
-
Vizepräsident des badischen Grundbesitzer-Verbandes
-
Vorstandsmitglied des badischen Landbundes
-
Vorstandsmitglied des Vereins für Innenkolonisation
-
Vorstandsmitglied des Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbandes
-
Vorstandsmitglied des badischer Unternehmerverbände
-
Ausschussmitglied des Rheinschifffahrtverbandes
-
Mitglied des Landes-Ausschusses für landwirtschaftliche Einheitsbewertung
-
Richter beim Landes-Finanzgericht
-
Richter beim Landes- Arbeitsgericht
-
Beisitzer beim Pacht- Einigungsamt
Winter 1931/1932: Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule in Freiburg
April 1932: Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände
Juli 1932: Mitgliedschaft im Verwaltungsrat der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenfürsorge
Juni 1933: Mitglied des Arbeitsausschusses der deutschen Forstwirtschaft
Februar 1934: Liquidator des Reichsverbandes Deutscher Waldbesitzerverbände
- Juli 1934: Major in der Luftwaffe mit dem Auftrag die bayrische Luftwaffen-Industrie aufzubauen
1935: Wehrwirtschaftsinspekteur der Rüstungsinspektion XIII. in Nürnberg
April 1936: Dort Beförderung zum Oberstleutnant
April 1938: Beförderung zum Oberst
August 1940: Beförderung zum Generalmajor
Juli 1942: Beförderung zum Generalleutnant
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März 1941: Rüstungsinspekteur in Paris
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Juli 1942: Ruhestand
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April 1968: Im Alter von 85 Jahren in Bödigheim verstorben
Inhaltliche Charakterisierung
Es handelt sich bei diesem Bestand um einen „mustergültigen" Nachlass. Der Nachlasser Kurt Rüdt von Collenberg dokumentierte sein Leben akribisch genau und ermöglicht damit der Nachwelt zum einen die Forschung zu seiner Person und Karriere zum Generalleutnant. Aus zahlreichen Briefen, Tagebüchern und Taschenkalendern ist es möglich die einzelnen Stationen seines Lebens und seinen Umgang sowie seine Sicht auf diverse Situationen zu rekonstruieren. Zum anderen gibt dieser Nachlass einen Einblick in das Adelsleben vor, während und nach den beiden Weltkriegen, der durchaus als exemplarisch gesehen werden könnte. Ergänzend zu zahlreichen primären Quellen, wie beispielsweise den Korrespondenzen, Fotos und Tagebüchern verfasste er schlussendlich seine vierbändigen Memoiren, in denen er alles, was ihn im Laufe seines Lebens beschäftigte, festhielt.
Im Übergabeverzeichnis sind die Unterlagen nach verschiedenen Schriftguttypen strukturiert. Den größten Teil (ca. 35%) machen dabei die Korrespondenzen aus, die hauptsächlich zwischen Kurt Rüdt von Collenberg und seiner Ehefrau Elisabeth (Ellie) geführt wurden. Dabei wurden je nach Absender und Empfänger entsprechende Serien gebildet. Eine Besonderheit stellt außerdem die Feldpost dar, die unter dem Serientitel „Kriegsbriefe" herausgestellt wurde.
Es folgen Taschenkalender (ca. 23%), die nahezu lückenlos aus den Jahren 1930-1968 überliefert wurden. Lediglich aus den Jahren 1937, 1948, 1953 und 1957 fehlen entsprechende Exemplare.
Neben den Taschenkalendern sind außerdem Tagebücher (ca. 13%) vom Bundesarchiv übernommen worden. Sie wurden sowohl in jungen Jahren, als auch in Kriegsjahren und bei Fronteinsätzen von Kurt Rüdt von Collenberg geführt.
Außerdem gibt es von ihm verfasste Studien und Schriften, die sowohl aus seiner Kindheit, als auch aus späteren Jahren stammen.
Neben dem Schriftgut umfasst der Nachlass auch Fotos und Postkarten. Es gibt unter anderem Fotoalben aus der Zeit, die er in der Kriegsschule Danzig verbracht hat, Reisebilder und eine fünfteilige Bandfolge mit Fotografien aus dem Ersten Weltkrieg
Seine Lebenserinnerungen hat er in Form von Memoiren mit dem Titel „Ein Alltagsleben in der Zeitenwende" festgehalten. Neben den ersten Entwürfen ist auch die vollendete Ausfertigung erhalten.
Vorarchivische Ordnung
Der Nachlass wurde im Zuge der Übernahme vom Bundesarchiv geordnet. Die einzelnen Aufbewahrungseinheiten wurden weitestgehend übernommen und mussten nur in Teilen neu formiert werden.
Zitierweise
BArch N 940/...
Conditions Governing Access
Besondere Benutzungsbedingungen
Die Benutzungsbedingungen für den Nachlass N 940 wurden im Nachlassvertrag festgehalten.
Demnach unterliegt die Benutzung keinen anderen Beschränkungen als der Beachtung von Persönlichkeitsschutzrechten Betroffener und schutzwürdigen Belangen Dritter.
Die Urheberrechte bleiben unberührt.