Kleist, Ewald von (Generalfeldmarschall)
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
38 Aufbewahrungseinheiten
3,0 laufende Meter
Creator(s)
- Kleist, Paul Ludwig Ewald von, 1881-1954
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Lebensdaten
08.08.1881 geb. in Braunfels (Kreis Wetzlar/Lahn)
16.10.1954 gest. im Kriegsgefangenenlager Wladimirowka
Werdegang
13.03.1900 Feldartillerie-Regiment 3
01.10.1908 Militärisches Reitinstitut
01.10.1910 Kriegsakademie
19.12.1911 Husaren-Regiment 14
22.03.1914 Husaren-Regiment 1, Rittmeister beim Stab und Führer der 3. Eskadron
ab Ok.1915 verschiedene Generalstabsverwendungen
1918 VII. Armeekorps, Generalstabsoffizier
05.05.1919 Reichswehrbrigade 7, Generalstabsoffizier
01.06.1920 Infanterie-Führer 6, Generalstabsoffizier
01.10.1921 Infanterie-Führer 10, Generalstabsoffizier
01.04.1922 Reiter-Regiment 13, Eskadron Chef
18.12.1923 Kavallerie-Schulen 4 und 5, Lehrtätigkeit
01.04.1928 2. Kavallerie-Division, Chef des Stabes
01.07.1929 3. Kavallerie-Division, Chef des Stabes
01.02.1931 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment, Kommandeur
01.01.1932 2. Kavallerie-Division, Kommandeur
01.10.1934 VIII. Armeekorps, Kommandierender General und Befehlshaber im Wehrkreis VIII
04.02.1938 Aufforderung zum Ausscheiden durch den Chef des Heerespersonalamtes
28.02.1938 Dienstende
01.07.1938 zur Verfügung des Heeres
01.09.1939 XXII. Armeekorps, Kommandierender General
22.06.1941 Panzergruppe 1, Befehlshaber
05.10.1941 1. Panzerarmee, Oberbefehlshaber
10.09.1942 Heeresgruppe A, Oberbefehlshaber
09.03.1943 Heeresgruppe Südukraine, Oberbefehlshaber
31.03.1944 Führerreserve
25.04.1945 Verhaftung durch US-Militärstreife
Sept. 1946 Auslieferung an Jugoslawien
ab 1948 Auslieferung an die Sowjetunion
16.10.1954 Ewald von Kleist stirbt im Kriegsgefangenenlager Wladimirowka
Beförderungen
13.03.1900 Fahnenjunker
18.10.1900 Fähnrich
18.08.1901 Leutnant mit Patent vom 19.08.1900
27.01.1910 Oberleutnant
22.03.1914 Rittmeister/Hauptmann
01.02.1922 Major mit RDA vom 01.07.1921
01.12.1926 Oberstleutnant
01.10.1929 Oberst
01.01.1932 Charakter als Generalmajor
01.10.1932 RDA als Generalmajor erhalten
01.10.1933 Generalleutnant
01.08.1936 General der Kavallerie
19.07.1940 Generaloberst
01.02.1943 Generalfeldmarschall
Orden und Ehrenzeichen
03.10.1914 Eisernes Kreuz 2. Klasse
27.01.1915 Eisernes Kreuz 1. Klasse
14.12.1934 Ehrenkreuz für Frontkämpfer
02.10.1936 Dienstauszeichnungen IV.-I. Klasse
12.05.1940 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 27.08.1940 Großkreuz des italienischen Kronenordens
20.05.1941 Großkreuz des ungarischen Verdienstordens am Kriegsdekorationsband mit Schwertern
18.02.1942 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub (Nr.72)
16.07.1942 Rumänischer Militärorden "Michael der Tapfere" Klasse IIIa
02.08.1942 Insignien der Komtur des Militärordens von Savoyen
22.08.1943 Rumänische Erinnerungsmedaille"Kreuzzug gegen den Kommunismus" mit silberner Spange "Kaukasus"
30.03.1944 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit dem Eichenlaub mit Schwertern (Nr.60)
Bearbeitungshinweis
Der Bestand wurde 1982 von Herrn Hergeth erschlossen und ein Findbuch erstellt. 2007 wurde der Bestand erstmals überarbeitet und in die Datenbank Basys-S eingegeben. Die Erschließungsinformationen wurden 2011 erneut geprüft und - wo erforderlich - geändert sowie Serien und Bandfolgen gebildet. Der Zugang aus dem Jahre 2006 wurde 2017 geordnet und zu drei Einheiten (Nr. 36 bis 38) formiert und die Titel und Laufzeitangaben in Basys-S korrigiert
Bestandsbeschreibung
Während der Jahre 1974 bis 1978 konnte die Abteilung Militärarchiv eine Reihe von Unterlagen aus der Hinterlassenschaft des GFM von Kleist übernehmen und zu einem Nachlassbestand formieren. Die 35 Archivalien wurden sowohl von Familienangehörigen als auch von dritter Seite zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2006 kamen noch drei weitere Unterlagen hinzu, die nach vorheriger Ordnung in den Bestand eingearbeitet wurden und die Nummern 36 bis 38 erhielten. Ungeklärt ist, ob und ggf. in welchem Maße noch Schriftgut aus dem Nachlass existiert bzw. vernichtet wurde.
Inhaltliche Charakterisierung
Der Nachlass des Generalfeldmarschalls Ewald von Kleist setzt sich aus verschiedenen dienstlichen und privaten Schriftstücken sowie Fotos zusammen. Als Kernstücke des Bestandes sind die unter "Tagebücher und persönliche Aufzeichnungen" klassifizierten Archivalieneinheiten zu nennen. Hierbei handelt es sich um Taschenkalender aus den Jahren 1941 und 1942 sowie "Lebenserinnerungen und Plaudereien", die einen authentischen Einblick in die Sicht des Verfassers auf die Geschehnisse zwischen 1918 und 1945 gewähren. Gleichsam ist ein Notizbuch zu erwähnen, in dem Ewald von Kleists eidesstattliche Erklärung im Rahmen der Nürnberger Prozesse in Abschrift vorliegt. Hierin liest sich seine aus historischer und juristischer Perspektive aufschlussreiche Darstellung über die Rolle der höchsten Heeresgeneräle. Insbesondere betont von Kleist darin, dass selbst die Oberbefehlshaber stets nur selektive Informationen zur Kriegslage erhielten und in Befehle erst unmittelbar vor Auftragsbeginn Einsicht bekamen. Die Bewertung dieser Quellen kann mithin als Ergänzung zu den Verfahrensüberlieferungen der Nürnberger Prozesse relevante Erkenntnisse bringen. Hervorzuheben ist auch die Aktenbände, die sich auf den Kauf und die Bewirtschaftung (Pferdezucht) des Gutes Weidebrück in Schlesien beziehen.
Zitierweise
BArch N 354/...