Führungsakademie der Bundeswehr
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Schriftgut
3662 Aufbewahrungseinheiten
112,8 laufende Meter
Creator(s)
- Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw), 1956-
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Noch nicht erstellt
Bestandsbeschreibung
Teile des Kommandostabes der Führungsakademie (FüAkBw) der Bundeswehr wurden am 01.01.1957 in Bad Ems aufgestellt, zusammen mit Teilen des Kommandostabes der Heeresakademie und des Vorbereitungsstabes der Marineakademie (Aufstellungsbefehl Nr. 30 vom 12.11.1956). Der weitere Aufbau erfolgte abschnittsweise entsprechend der verschiedenen Dringlichkeit. Aufgabe der FüAk war die Ausbildung berufserfahrener Offiziere der Bundeswehr (Hauptleute und Kapitänleutnante) und ausländischer Streitkräfte für die Verwendung als Stabsoffizier. Die Offiziere aller drei Teilstreitkräfte werden zum größten Teil gemeinsam ausgebildet. Bei ihrer Aufstellung gliederte sich die FüAk zunächst in den Kommandostab der Führungsakademie, die Heeresakademie, die Luftwaffenakademie und die Marineakademie. Dem Kommandeur unterstanden der Lehr- und Kommandostab, die Führungslehrgänge sowie die Heeres-, Luftwaffen- und Marineakademie.
Im Herbst 1958 wurde die FüAk nach Hamburg in die Clausewitz-Kaserne verlegt. Etwa gleichzeitig mit der Aufnahme des Lehrbetriebs in Hamburg nahmen auch die ersten Offiziere aus den NATO-Mitgliedsstaaten an den Generalstabs-/Admiralstabslehrgängen teil. 1962 wurde der zehnmonatige "Generalstablehrgang - Mittlere Führung" eingerichtet. Dieser Lehrgang ermöglichte auch Offizieren aus Staaten, die nicht der NATO angehörten, die Teilnahme an der Ausbildung an der FüAk.
Anfang der 1970er Jahre wurden Heeres-, Luftwaffen- und Marineakademie in Abteilung Heer, Luftwaffe und Marine umbenannt, hinzu kam noch die Abteilung Bundeswehr. Im Zuge der 1973 eingeleiteten Neuordnung der Ausbildung der Bundeswehr wurde die Stabsakademie der Bundeswehr, die bislang die Ausbildung der künftigen Stabsoffiziere teilstreitkraftgemeinsam wahrgenommen hatte, in die Führungsakademie eingegliedert. Dadurch erweiterte sich die Aufgabe der FüAk ab Januar 1974 um die zentrale Fort- und Weiterbildung der Stabsoffiziere in der Bundeswehr. Mit diesen zunehmenden Aufgaben dehnte sich die FüAk 1974 auch auf die Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne aus.
Im Zuge dieser Aufgabenerweiterung veränderte sich auch die Organisationsstruktur, die im wesentlichen bis heute erhalten blieb. Dem Kommandeur unterstanden ein Stab in der üblichen Gliederung sowie die beiden Bereiche Lehrgänge und Lehre mit den einzelnen Fachgruppen, den späteren Fachbereichen. Geführt wird der Bereich Lehrgänge durch den Direktor Lehrgänge, der gleichzeitig die Aufgaben des stellvertretenden Kommandeurs der Akademie wahrnimmt. Der Bereich ist für die Betreuung der Teilnehmer sowie die organisatorische Gestaltung der Grund-, Verwendungs- sowie Funktions- und Sonderlehrgänge verantwortlich. An der Spitze des Bereichs Lehre steht der Direktor Lehre. Der Bereich Lehre ist für die Durchführung und Weiterentwicklung der Lehre in allen Lehrgängen und Seminaren zuständig und ist in die sechs Fachbereiche (Sicherheitspolitik und Strategie, Sozialwissenschaften, Führung und Management, Führungslehre Heer, Führungslehre Luftwaffe und Führungslehre Marine), die Fachzentren Sport und Sprachen sowie das im Oktober 1998 eingerichtete Zentrum Führung Gemeinsamer Operationen gegliedert. Alle Fachbereiche werden vom Fachzentrum Planübungen bei der Durchführung von rechnergestützten Übungen und Lehrveranstaltungen unterstützt. Dem Stab untersteht zudem die Fachinformationsstelle mit Bibliothek und Dokumentation.
Der Stabsoffiziersgrundlehrgang (SGL) ist ein Pflichtlehrgang für alle Berufsoffiziere des Truppendienstes vor der Beförderung zum Stabsoffizier und dauert mehrere Wochen. Nach erfolgreichem Besuch des SGL erfolgt die Auswahl für die Lehrgänge Generalstabs-/Admiralstabsdienst mit nationaler Beteiligung (LGAN) bzw. internationaler Beteiligung (LGAI) sowie den Führungslehrgang Streitkräfte. Seit 1962 werden Offiziere aus Staaten außerhalb der NATO zusammen mit deutschen Offizieren (etwa 5% eines Jahrganges) in einem zehnmonatigen LGAI ausgebildet. Dort werden sie einerseits für zukünftige Verwendungen in höheren Stäben vorbereitet, andererseits nehmen sie Aufgaben als Mentoren für die ausländischen Offiziere wahr. Rund 17 % eines Jahrganges nehmen am 24 Monate dauernden LGAN teil, der die Offiziere auf den Einsatz im Generalstabs-/Admiralstabsdienst auf allen Führungsebenen vorbereitet. Neben den deutschen Offizieren nehmen auch Offiziere aus NATO- und EU-Staaten teil. Für die übrigen 83 % eines Jahrganges ist der etwa achtwöchige Führungslehrgang Streitkräfte Bestandteil ihrer Ausbildung. An diesem Lehrgang können aber auch Offiziere der ausländischen Streitkräfte, mit denen die Bundeswehr in ständigen gemeinsamen Stäben zusammenarbeitet, wie beispielsweise dem Eurokorps in Straßburg, teilnehmen. Den Lehrgang Höhere Stäbe besuchen Offiziere, die für Verwendungen in höheren Stäben auf nationaler oder internationaler Ebene vorgesehen sind. Die von der Akademie ebenfalls angebotenen Fortbildungsseminare decken inhaltlich ein breites Spektrum ab und richten sich an ausgewählte deutsche, ausländische wie auch zivile Lehrgangsteilnehmer. 1996 wurde für Teilnehmer aus ausgewählten europäischen Staaten ein EURO-Lehrgang eingerichtet, der auf dem LGAI aufbaut und Offizieren aus diesen Staaten Kenntnisse und Fertigkeiten im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit NATO und WEU vermitteln soll. Das Lehrangebot der FüAk rundet ein breitgefächertes Seminarangebot ab, das unter anderem einen in englischer Sprache durchgeführten United Nation Staff Officer Course (UNSOC) zur Vorbereitung deutscher und ausländischer Offiziere auf die Verwendung in Stäben in einem Einsatz unter dem Mandat der Vereinten Nationen umfasst.
Die Führungsakademie dehnte sich 1999 auch auf die Reichspräsident-Ebert-Kaserne aus. Truppendienstlich ist die Akademie seit dem 01.10.2000 dem Streitkräfteamt unterstellt.
Kommandeure:
Oberst i.G. Rumohr, Detlev von 01.01.1957 - 31.07.1957
GenMaj Gaedcke, Heinz 01.08.1957 - 30.09.1959
GenMaj Laegeler, Hellmuth 01.10.1959 - 31.03.1962
GenMaj Maizière, Ulrich de 01.04.1962 - 30.09.1964
GenMaj Bennecke, Jürgen 01.10.1964 - 30.09.1966
GenMaj Hinrichs, Hans 01.10.1966 - 30.09.1970
GenMaj Jenett, Rudolf 01.10.1970 - 30.09.1974
GenMaj Wagemann, Eberhard 01.10.1974 - 30.09.1977
GenMaj Gathen, Heinz Walter von zur 01.10.1977 - 31.03.1981
KAdm Wellerhoff, Dieter 01.04.1981 - 31.03.1984
GenMaj Clauss, Dieter 01.04.1984 - 31.03.1986
GenMaj Söder, Jörn 01.04.1986 - 31.03.1988
GenMaj Scheven, Werner von 01.04.1988 - 02.10.1990
GenMaj Reinhardt, Klaus 03.10.1990 - 30.06.1993
GenMaj Olboeter, Hartmut 01.07.1993 - 31.03.1996
KAdm Lange, Rudolf 01.04.1996 - 31.03.2001
GenMaj Beck, Hans-Christian 01.04.2001 - 14.07.2005
GenMaj Löser, Wolf-Dieter 14.07.2005 - 07.02.2008
GenMaj Bergmann, Robert 07.02.2008 -
Inhaltliche Charakterisierung
Die Überlieferung des Bestandes beinhaltet überwiegend Jahresarbeiten von Teilnehmern der verschiedenen Lehrgänge, Lehrpläne sowie Unterlagen zu Planübungen.
Erschließungszustand
Abgabeverzeichnis; unbearbeitet
Zitierweise
BArch BW 8-I/...