Zentralbekleidungsamt der Bundeswehr
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Extent and Medium
Schriftgut
32 Aufbewahrungseinheiten
2,0 laufende Meter
Creator(s)
- Zentralbekleidungsamt der Bundeswehr (ZBklABw), 1956-1968
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
I. Bekleidungsdepot Köln
I.1 Zentralbekleidungsamt der Bundeswehr
Nach dem Erlass des Bundesministeriums der Verteidigung (I-I/A/2 - 93/56) vom 11.01.1956 wurde mit Wirkung vom 10.01.1956 [1] unter der Bezeichnung "Der Bundesminister der Verteidigung - Bekleidungsdepot Köln" die Errichtung eines Bekleidungsdepots in Köln angeordnet.
Die Dienststelle erhielt den Auftrag, alle aus den laufenden Beschaffungsvorgängen anfallenden Auslieferungen an Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenständen zu erfassen, ordnungsgemäss zu lagern und zu bewirtschaften [2].
Das Bekleidungsdepot war dem Bundesministerium der Verteidigung (Abteilung I - Verwaltung) unterstellt, fachliche Weisungen erhielt es vom Referat I/A/5. Die Dienstaufsicht trug das Referat I/A/2. Wirtschaftlich blieb das Depot der Verwaltungsstelle für die Annahmeprüfstelle in Köln zugeteilt. Mit der vorläufigen Leitung der Dienststelle war Oberzahlmeister a.D. Fahrenholz beauftragt worden.
Im Zusammenhang mit der Einführung neuer Dienststellenbezeichnungen durch den Bundesminister der Verteidigung (vgl. VMBl. 1957, S. 652) wurde das Bekleidungsdepot Köln am 26.09.1957 in "Zentralbekleidungsamt der Bundeswehr" (ZBklABw) umbenannt.
I.2 Aufgaben und Tätigkeit
Das Bekleidungsdepot Köln war in der Aufbauphase der Bundeswehr für die Einkleidung der ersten Offiziere und Mannschaften sowie der Einweisung von Personal für die geplanten Bekleidungsdepots, spätere Wehrbereichs-bekleidungsämter, zuständig.
Die Aufgabengebiete des späteren Zentralbekleidungsamtes der Bundeswehr bestanden darin, die von den Lieferfirmen gefertigten Ausrüstungsgegenstände entgegenzunehmen, sie einzulagern und an die vorgesehenen Empfänger zu liefern.
Die Güteprüfung für das gelieferte Material oblag zu diesem Zeitpunkt ausschließlich der damaligen Abteilung XI des Bundesministeriums der Verteidigung, einem Vorläufer des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung. Da sich bald gezeigt hatte, dass die Materialanlieferungen in Bezug auf Qualität und Verarbeitungsweise unterschiedlich ausfielen, größere Mängel aufwiesen und der eingesetzte Güteprüfdienst personell zu schwach besetzt war, erhielten das Bekleidungsdepot Köln und die Depots der Wehrbereichsverwaltungen bald zusätzliche Aufgaben im Bereich der Güteprüfung übertragen [3]. Am 30.10.1956 und 11.02.1957 [4] wurden die Dienststellen angewiesen, jede eingehende Lieferung an Bekleidung und Ausrüstung auf erkennbare qualitative Mängel zu überprüfen, und solche dem Güteprüfdienst der Abteilung XI zu melden, der die Richtigkeit der Beanstandung festzustellen und die weiteren Veranlassungen zu treffen hatte.
Mangelhafte Lieferungen der Firmen führten zur Aufstellung einer Abnahmegruppe aus Facharbeitern, die in bekleidungs- und lederverarbeitenden Berufen gearbeitet hatten. Die Leitung unterlag einem technischen Beamten, der alle eingehenden Sendungen stichprobenartig auf Fertigungsfehler zu überprüfen hatte und einen Abnahmebefund erstellte. Davon wurden auch die Zugänge nicht ausgenommen, bei denen eine Endgüteprüfung durch den zuständigen Güteprüfdienst der Wehrbereichsverwaltung beziehungsweise des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung bereits stattgefunden hatte. Bei größeren Beanstandungen des Zentralbekleidungsamtes wurden von den Firmen Beauftragte entsandt, die sich von der Richtigkeit der Beanstandungen überzeugten und gegebenenfalls die Ware zurücknahmen. Zugleich wurde der zuständige Güteprüfdienst eingeschaltet.
In den Organisations- und Geschäftsverteilungsplänen [5] des Zentralbekleidungs- amtes sind die Aufgaben einzeln aufgliedert.
Der Gesamtwert der im Zentralbekleidungsamt gelagerten Materialien betrug Ende 1967 fast 12 Millionen DM [6] . Die Personalstärke belief sich ein Jahr zuvor auf 20 Beamte, 19 Angestellte und 52 Arbeiter.
I.3 Organisation
Während für das Bekleidungsdepot Köln weder ein Organisations- noch ein Geschäftsverteilungsplan ermittelt werden konnte, lässt sich die Gliederung des Zentralbekleidungsamtes ab 1958, mit kleinen Abweichungen, folgendermaßen nachweisen:
Zentralbekleidungsamt der Bundeswehr
Dienststellenleiter
Sachgebiet I: Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten
Sachgebiet II: Buchhaltung
Sachgebiet III: Verwalterbezirk 1: Oberbekleidung
Verwalterbezirk 2: Wäsche-, Wirk- und Strickwaren
Verwalterbezirk 3: Schuhwerk und Ausrüstung
Verwalterbezirk 4: Materialien, Mützen und Altbekleidung
Verwalterbezirk 5: Annahme und Güteprüfdienst
Sachgebiet IV: Annahme und Versand
Die einzelnen Verwalterbezirke waren in ein bis zwei Arbeitsgruppen [7] unterteilt, während die Organisation des Zentralbekleidungsamtes stark an den Aufbau der Wehrbereichsbekleidungsämter angepasst war.
I.4 Unterbringung
Bei der Einrichtung des Bekleidungsdepots Köln hatte die Dienststelle die Liegenschaften der ehemaligen Firma "Rheinlandwolle" in Köln-Riehl, bezogen. Am 26.02.1959 erhielt die inzwischen umbenannte Dienststelle eine eigene Zahlstelle [8] . Ab 1964 ist für das Hauptamt folgende Adresse nachweisbar:
Zentralbekleidungsamt der Bundeswehr
Karlstr. 245-247
5000 Köln-Niehl [9]
Am 15.01.1965 wurden Teile des Zentralbekleidungsamtes von Köln nach Primstal/Saar verlegt. Das Hauptamt belegte dort die ehemaligen "RAKA - Werke" in der Eiweilerstrasse. Aussenlager unterhielt das Amt weiterhin in:
-
Krefeld, Sprödenthalstr. 82-90 (ehemalige "Jammers KG")
-
Rheydt-Odenkirchen, Duvenstr. 86
-
Köln-Riehl, Barbarastr. (Industriehof) [10]
Ausserdem wurde eine Lagerfläche beim Aussenlager Höchstberg des Wehrbereichsbekleidungsamtes IV, Mainz-Kastel, in Höchstberg genutzt. Befristet befanden sich zusätzliche Materiallager in:
-
Köln-Riehl, Friedrich-Karl-Str. 245-247
-
Köln-Riehl, Boltenstr. 112 (Gebäude Franzenhof) bis zum Jahr 1964
-
Bunker "Tacitus"
-
Zweiglager Brühl
I.5 Unterstellung und Auflösung
Nachdem das Bekleidungsdepot Köln dem Bundesministerium der Verteidigung direkt unterstanden hatte, wurde durch Erlass vom 19.12.1962 [11] das Zentralbekleidungsamt der Bundeswehr mit Wirkung vom 01.01.1963 dem Geschäftsbereich der Bundeswehrverwaltung zugeordnet. Die Übertragung der Fachaufsicht erfolgte nach Einrichtung der dafür zuständigen Fachreferate.
Am 31.03.1968 wurde das Zentralbekleidungsamt (Erlass des BMVg - VR III - vom 27.02.1968) aufgelöst, und die Lagerbestände durch die Wehrbereichsverwaltungen I - VI übernommen. Noch vorhandene Tuche und Stoffe erhielten die Wehrbereichsverwaltungen II und V. Die Lagerflächen in Primstal wurden nach der Auflösung des Zentralbekleidungsamtes der Bundeswehr als Aussenlager des Wehrbereichsbekleidungsamtes IV genutzt. Die Aussenlager Köln-Riehl, Krefeld und Rheyd-Odenkirchen gingen in den Geschäftsbereich des Wehrbereichs-bekleidungsamtes III über [12].
[1] vgl. BV 2/1
[2] vgl. BV 2/1
[3] vgl. Bericht des ZBklABw vom 11.11.1961 in BV 2/1
[4] vgl. BV 2/1
[5] vgl. BV 2/1, 2, 9
[6] vgl. BV 2/10
[7] vgl. BV 2/1, ORG 605
[8] vgl. BV 2/12
[9] vgl. BV 2/2
[10] vgl. BV 2/2, 6
[11] vgl. BW 2/1
[12] vgl. BW 1/99124
Bearbeitungshinweis
Findbuch
Bestandsbeschreibung
Am 25.03.1968, fünf Tage vor seiner Auflösung, übersandte das Zentralbekleidungsamt der Bundeswehr sein Schriftgut (Umfang ca. 18 lfd. Meter) zur Aufbewahrung an das Bundesarchiv-Militärarchiv, wo es am 27.03.1968 einging.
Nach der Übernahme der Aktenbände, erhielt der Bestand die Bezeichnung BV 2. Der Umfang der Überlieferung bestand aus insgesamt 265 Aktenbänden, davon konnten 103 Archivalien der Dienststellenverwaltung und 162 Archivalien der Auftragsverwaltung zugeordnet werden. Die in Stehordnern organisierten Aktenbände waren nach dem Einheitsaktenplan der Bundeswehr formiert. Nach Durchführung der Kassation verblieben noch 29 Archivalien im Bundesarchiv-Militärarchiv.
20 Aktenbände, vornehmlich Organisations-, Haushalts- und Sicherheitsunterlagen waren ausreichend, um die Entwicklung, Organisation und Geschäftsverteilung der Dienststelle zu dokumentieren. Die restlichen 9 Archivalien liefern einen repräsentativen Überblick über die Tätigkeiten des Zentralbekleidungsamtes der Bundeswehr. Die geringe Anzahl von Archivalien aus diesem Bereich erklärt sich aus den gleichförmigen Serienakten mit Firmenaufträgen für militärische Bekleidung, Ausrüstung, Abzeichen, Zubehör, Stoffe und Schuhersatz. Die exemplarische Überlieferung von einer, höchstens jedoch von zwei Auftragsakten erschien in anbetracht der Aktenstruktur, der Aufgaben und der Stellung des Zentralbekleidungsamtes innerhalb der Behördenhierarchie ausreichend.
Da keine weiteren Aktenabgaben zu erwarten sind, wurden die verbliebenen Archivalien aus magazintechnischen Gründen neu einsigniert. Eine Konkordanz ermöglicht jedoch jederzeit einen Rückgriff auf die Nummern des ehemaligen Ablieferungsverzeichnisses.
Erschließungszustand
Online-Findbuch
Zitierweise
BArch BV 2/...