Schnellbootflottille

Identifier
BM 7
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1957 - 31 Dec 2005
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

68 Aufbewahrungseinheiten

3,1 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Am 29. Mai 1956 übernahm die Bundesmarine in Kiel ihre ersten drei Schnellboote von der Royal Navy. Es handelte sich dabei um die bei Kriegsende 1945 von Großbritannien beschlagnahmten deutschen Boote S 1 - S 3, mit den englischen Namen Silver Gull, Storm Gull und Wild Swan, welche fortan unter den entsprechenden deutschen Namen als Silbermöwe, Sturmmöwe und Wildschwan für die Bundesma-rine fuhren. Diese drei Einheiten bildeten den Grundstock der neuen deutschen Schnellbootwaffe. Nachdem die Marine am 1. Juli 1956 den gesamten Seegrenzschutz mit 872 Mann übernommen hatte, verstärkten 2 weitere Boote dieser Klasse, Eismöwe und Raubmöwe, am 2. Juli den Verband.

Mit Aufstellungsbefehl Nr. 71 -Marine- vom 14. September 1957 wurde zum 1. Oktober die Aufstellung des Kommandos der Schnellboote in Flensburg-Mürwik befohlen und mit Fregattenkapitän Friedrich Kemnade am 16. August 1958 der erste Kommandeur ernannt. Am 1. Januar 1967 erfolgte im Zuge weiterer Umbenennungen im Flottenbereich die Änderung der Bezeichnung in Schnellbootflottille. Der Kommandeur der Schnellbootflottille unterstand dem Flottenkommando. Im Rahmen der Neuordnung der Schnellbootflottille gemäß Marinestruktur 2005 wurde der Stab der Flottille mit Wirkung vom 4. Oktober 1994 nach Warnemünde verlegt (Organisations-Änderungsweisung Nr. 1/93 -Marine- für den Aufstellungsbefehl Nr. 71 -Marine- vom 26. November 1993).

Die Kommandeure der Schnellbootgeschwader gehörten dem Stab der Schnellbootflottille an und fühtren die unterstellten Boote einschließlich Tender und Systemunterstützungsgruppe disziplinar und im Einsatz.

Zu den Aufgaben der Schnellbootflottille zählten im einzelnen:

  • Truppendienstliche Führung und Einsatzführung der unterstellten Einheiten und Verbände;

  • Entwicklung der Taktik für die in der Schnellbootflottille zusammengefassten Kriegsschiffe;

  • Überwachung und Förderung der Einsatzfähigkeit der Flottille sowie der Einzelschiffs-/Boots- und Geschwaderausbildung, Durchführung der Verbandsausbildung im Rahmen der Flottille und Erarbeitung von Vorschlägen/Forderungen an das Flottenkommando für die Ausbildung im eigenen Verband;

  • Mitwirkung an Einsatz- und Führungsgrundsätzen der Flotte und Vertretung der Belange der Flottille bei der Erarbeitung von Dienstvorschriften sowie Stärke- und Ausrüstungsnachweisen;

  • Überwachung der einheitlichen Anwendung von Dienstvorschriften, der Mob- und Alarmvorbereitungen sowie der militärischen Sicherheit im personellen und materiellen Bereich;

  • Erarbeitung von Beiträgen für den Jahresübungs- und Erhaltungsplan sowie von Mob-Übungen;

  • Überwachung der Ausbildung von fahrbereiten, reaktivierten Reserveeinheiten und Mob-Ergänzungsschiffen;

  • Erarbeitung von Klarschiffvorschriften, Gefechtsdienstanleitungen und anderen Dienstvorschriften sowie von Richtlinien für die Schiffs-, Boots- und Verbandsausbildung für die unterstellten Einheiten und Verbände;

  • Mitarbeit an taktischen Forderungen an Schiffe/Boote, Waffen und Gerät;

  • Planung, Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von nationalen, NATO- und sonstigen Übungen mit Streitkräften anderer Staaten;

  • Weiterbildung der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des Stabes Schnellbootflottille.

Im Zuge der Transformation in der Bundeswehr wurden alle Flottillen der Marine aufgelöst. Die Dienststellen wurden den zwei neuen Einsatzflottillen im Juni 2006 unterstellt. Die Schnellboote der Gepard-Klasse und ein Tender der ELBE-Klasse sind die Einheiten des einzig verbleibenden Schnellbootgeschwaders (7. SG) und unterstehen der Einsatzflottille 1.

Mit der Aufstellung des Kommandos beauftragt:

KK Matzen, Jens 10.1957 - 08.1958

Kommandeure:

KZS Kemnade, Friedrich 08.1958 - 09.1960

KZS Birnbacher, Heinz 10.1960 - 11.1962

KZS Klug, Bernd-Georg 12.1962 - 09.1964

KZS Matzen, Jens 10.1964 - 03.1968

KZS Klose, Hans-Helmut 03.1968 - 09.1970

KZS Rieve, Hans-Otto 10.1970 - 09.1973

KZS Thäter, Klaus-Jürgen 10.1973 - 09.1975

KZS Liebig, Gustav Carl 10.1975 - 09.1978

KZS Meyer-Höper, Hans-Jochen 10.1978 - 03.1981

KZS Schuur, Heinrich 04.1981 - 03.1986

KZS Geier, Jürgen 04.1986 - 09.1987

KZS Frank, Hans 10.1987 - 03.1989

KZS Hecker, Klaus 04.1989 - 03.1993

KZS Hass, Hubert 04.1993 - 1995

KZS Kronisch, Jens-Volker 1996 - 2000

KZS Hoops, Henning 2000 - 29.03.2004

KZS Lange, Heinrich 30.03.2004

Inhaltliche Charakterisierung

Ausbildungsrichtlinien, Ausbildungsunterstützung für fremde Marinen, Beschwerden und Eingaben, insbesondere an den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Bürokratische Fehlentwicklungen in der Bundeswehr (Stellungnahmen der Schnellbootgeschwader zu Vorschlägen der de Maizière-Kommission), Korrespondenz des Kommandeurs der Schnellbootflottille, Militärische und dienstliche Tagebücher, Schiffstaufen, Friedenstagebücher, Namensgebung und Buchstabenkombinationen sowie Flaggenbescheinigungen für Schnellboote, Tradition in der Bundeswehr, Typkommandeurtagungen, Verbandsbefehle

Erschließungszustand

Findbuch, Online-Findbuch

Umfang, Erläuterung

VS-Anteil: 3 AE

Zitierweise

BArch BM 7/...

Related Units of Description

  • Literatur

  • Hans H. Hildebrandt, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe, Herford, 1983

  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 ¿ 1995, Norderstedt, 1996

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