Jagdbomberverbände
Web Source
Extent and Medium
Schriftgut
411 Aufbewahrungseinheiten
19,4 laufende Meter
Creator(s)
- Jagdbombergeschwader 34 "Allgäu" (JaboG 34 "A"), 1958-2003
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Jagdbombergeschwader 34 „Allgäu", Memmingen / Memmingerberg
Im Luftwaffenaufstellungsbefehl Nr. 96 vom 17. September 1958 wurde zum 1. Oktober die Aufstellung des Jagdbombergeschwaders 34 in Nörvenich befohlen. Mit Änderungsbefehl vom 24. November 1958 wurde mit sofortiger Wirkung die vorübergehende Verlegung des Geschwaders auf den Fliegerhorst Faßberg und zum 1. Mai 1959 die Verlegung zum Endstandort Fliegerhorst Memmingen angeordnet. Ausgestattet war das Geschwader bei Indienststellung mit dem amerikanischen Flugzeugmuster F- 84F THUNDERSTREAK. Am 1. Juli 1964 begann die Umrüstung auf das Waffensystem F- 104G STARFIGHTER und Mitte der achtziger Jahre erfolgte der Wechsel auf das Waffensystem PA-200 TORNADO IDS. Später wurde die modernere Version TORNADO ECR geflogen. Im Mai 1992 wurde dem Geschwader der Beiname „Allgäu" verliehen. Das Jagdbombergeschwader 34 „Allgäu" wurde auf Grund des Realisierungsplanes zur Luftwaffenstruktur 5 mit Organisationsbefehl Nr. 8 / 2003 (Lw) vom 29. Juni 2001 zum 30. Juni 2003 außer Dienst gestellt.
Kommodore:
Major Greve, Carl- Heinz 05.1958 - 30.09.1964
Oberst Rall, Günther 01.10.1964 - 31.03.1966
OTL Flade, Hans- Ulrich 01.04.1966 - 31.03.1969
OTL Kunz, Georg 01.04.1969 - 04.1970
OTL Kuebart, Hans- Jörg 15.07.1970 - 31.03.1972
Oberst Liedtke, Joachim 01.04.1972 - 31.05.1975
Oberst Mengden, Bruno v. 01.06.1975 - 30.09.1980
Oberst Hammerstein, Hermann 01.10.1980 - 30.09.1983
Oberst Höche, Jürgen 01.10.1983 - 30.09.1985
Oberst Stehlim, Jürgen 01.10.1985 - 11.04.1990
Oberst Lemke, Horst 12.04.1990 - 12.1991
Oberst Freutel, Andris 1992 - (1994)
Oberst Viereck, Karlheinz (1994) - (1996)
Oberst Schneider, Heinrich (1996) - 30.06.1999
Oberst Ahrens, Uwe 01.07.1999 - 2001
Oberst Geissendörfer, Norbert 2001 - 2003
Die Luftangriffskräfte (Jagdbomberverbände) gehören zu den taktischen Verbänden der Luftwaffe. Ihnen kommt mit ihren wesentlichen Fähigkeiten, über große Entfernungen schnell und zielgerichtet wirken zu können, eine herausragende Rolle zu: Sie allein können Wirkung in der Tiefe des gegnerischen Gebietes erzielen, ohne auf die unmittelbare Unterstützung durch andere Organisationsbereiche angewiesen zu sein. Die Jagdbomberverbände sind den Luftwaffendivisionen unterstellt.
Die Geschwader sind jeweils gegliedert in
· Stab Jagdbombergeschwader
· darunter
· Fliegende Gruppe mit 1. und 2. Fliegender Staffel (verantwortlich für die Durchführung und Überwachung des Flugbetriebes, darunter das eigentliche Fliegen, Wetterberatung, Feuerbekämpfung, Platz- und Landekontrolle)
· Technische Gruppe (Steuerung und Organisation des Einsatzes der für die Fliegende Gruppe zur Abdeckung des Jahresflugstundenbedarfs erforderlichen Flugzeuge nach betriebswirtschaftlichen Maßgaben sowie Ausrüstung aller Bereiche des Geschwaders mit Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenständen, Material, Kraft- und Schmierstoffen)
· Fliegerhorstgruppe (Schutz und Absicherung der Luftwaffenanlagen, Transportleistungen, sanitätsdienstliche Betreuung der Soldaten)
· Zeitweise wurden einige Jagdbombergeschwader in Leichte Kampfgeschwader umbenannt und umgegliedert.
·
· Die primäre Aufgabe der Luftangriffskräfte besteht in der frühzeitigen Bekämpfung des Luftkriegspotentials eines Angreifers/ Gegners am Boden. Hinzu kommt die Bekämpfung von gegnerischen Zielen am Boden, um die allgemeine Kriegsführungsfähigkeit eines Gegners zu reduzieren und die Situation am Boden für die eigenen Landstreitkräfte zu verbessern.
· Darüber hinaus sind sie für die technische und taktische Ausbildung der Kampfjetpiloten, auch verbandsübergreifend, zuständig.
·
· Da alle bewaffneten Kampfverbände der Luftwaffe ausschließlich von der NATO eingesetzt werden, sind sie fest in die Kommandostruktur der NATO eingebunden. Dabei werden zwei Stufen voneinander unterschieden:
· „earmarked" („vorgemerkt") für Verbände mit noch nicht ausreichender Einsatzbereitschaft
· „assigned" („zugewiesen") für Verbände mit ausreichender Einsatzbereitschaft für den Kampfeinsatz.
Assignierte Einheiten befinden sich unter der direkten Kommandobefugnis der NATO und haben im Kriegsfall sofort den Kampf gemäß NATO-Einsatzplänen aufzunehmen. Der Unterstellungsstatus ergibt sich aus der jeweiligen organisatorischen, personellen, technischen und logistischen Situation eines Verbandes. Häufig werden nicht ganze Geschwader, sondern einzelne Staffeln bzw.
der jeweilige Stab der NATO assigniert. Zum Teil werden Assignierungen auch wieder aufgehoben, weil die Einheiten umgerüstet, verlegt oder aufgelöst werden.
Die Jagdbombergeschwader leisten einen großen Beitrag im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung. Für die Bundeswehr stehen Einsätze im Rahmen der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung sowie zur Unterstützung von Bündnispartnern im Vordergrund. Als Teil der internationalen Krisenreaktionskräfte haben sich die Jagdbombergeschwader der Bundeswehr bei internationalen Einsätzen und als fester Bestandteil der Bündnisplanungen zur Friedenssicherung fest etabliert.
Bestandsbeschreibung
Die im Findbuch verzeichneten Unterlagen umfassen den Zeitraum von 1956 bis 2008.
Die Bewertung der Unterlagen sowie die Fertigstellung des Findbuches erfolgten von 2007 bis 2009.
Zu Beginn der Bearbeitung umfasste der Bestand insgesamt 596 Akten. 270 Akten wurden davon als archivwürdig bewertet.
Nicht von allen Jagdbomberverbänden waren Unterlagen in ausreichendem Maße überliefert, um einen Querschnitt über z.B. Organisationsstruktur und Arbeitsweise dokumentieren zu können. Ersatzweise für diese mangelnde Überlieferung z.B. der Jagdbombergeschwader 32 und 33 wurden die Unterlagen der Jagdbombergeschwader 31, 34 und 38 fast vollständig als archivwürdig bewertet.
Kassiert wurden vorwiegend Staffel-, Kasernen- und Tagesbefehle, z.T. Ausbildungsbefehle, Lehrgangsverfügungen und -zuweisungen, Unterlagen, die in anderen Beständen des Bundesarchiv-Militärarchivs bereits hinreichend überliefert sind sowie Verteilerschriftgut.
Der Bestand ist nicht abgeschlossen, Aktenzugängen sind durch die noch in Dienst stehenden Jagdbombergeschwader in den kommenden Jahren zu erwarten.
Inhaltliche Charakterisierung
Überliefert sind Unterlagen der Jagdbombergeschwader 31 bis 36, 38, 41, 43 und 49.
Schwerpunkt der Überlieferung zu den einzelnen Geschwadern bilden Befehle, Unterlagen zu Übungen, zu Chroniken sowie zur Öffentlichkeitsarbeit.
Erschließungszustand
Onlinefindbuch
Umfang, Erläuterung
VS- Anteil: ca. 12,0 %
Zitierweise
BArch BL 23/...