Zentralverband der Angestellten
Extent and Medium
Schriftgut
10 Aufbewahrungseinheiten
0,2 laufende Meter
Creator(s)
- Zentralverband der Angestellten (ZdA), 1897-1933
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Bei den vom Zentralarchiv des FDGB in der Historischen Abteilung zusammengefassten Beständen handelt es sich um Restbestände verschiedener Provenienzen, die zu den seit 1935 im Zentralarchiv der Deutschen Arbeitsfront zusammengeführten Unterlagen gehörten. Die durch kriegsbedingte Verluste stark reduzierten Bestände wurden 1945/1946 dem FDGB übergeben. In der Folgezeit wurden die Bestände durch lokale Provenienzen und Kopien aus anderen Archiven ergänzt.
Aufgaben und Organisation:
Der Zentralverband der Angestellten (ZdA) war die freigewerkschaftliche Organisation der Handels- und Büroangestellten Deutschlands. Er wurde am 09. September 1919 in Weimar durch Vereinigung des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen, des Verbandes der Büroangestellten Deutschlands und des im Jahre 1908 in München gegründeten Verbandes der Versicherungsangestellten, gebildet.
Zentralverband der Handlungsgehilfen:
1882 wurde in Berlin ein Komitee zur Herbeiführung des Geschäftsschlusses an den Sonntagen gegründet, aus dem 1883 die Freie Organisation junger Kaufleute zu Berlin hervorging. Als Aufgabe dieser Organisation wurde die Wahrnehmung der Gesamtinteressen der deutschen Handlungsgehilfen definiert. Aus Mangel an Anhängerschaft stellte die Organisation ihre Tätigkeit Ende 1887 ein.
Am 12. September 1889 wurde in Berlin die Freie Vereinigung der Kaufleute in Berlin gegründet. Daneben entstanden in zahlreichen anderen Städten weitere freie Vereinigungen, die voneinander unabhängig waren.
Auf dem Kongreß der freien Handlungsgehilfen, an dem Vertreter aus 23 deutschen Städten teilnahmen, zu Ostern 1896 (05./06. April) in Berlin konnte die Zentralisierung der örtlichen Vereinigungen allerdings noch nicht erreicht werden. Ein Jahr später beriefen die Vereinigungen von Leipzig und Hamburg einen Kongreß zu Pfingsten 1897 (06./07. Juni) nach Leipzig ein, zwecks Gründung eines Zentralverbandes. Auf diesem Kongreß wurde der Centralverband der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Deutschlands gegründet, der am 01. Juli 1897 in Hamburg die Geschäfte aufnahm. Zum Vorsitzenden wurde Segnitz gewählt. Verbandsorgan wurde das "Handlungsgehilfenblatt". Noch im selben Jahr schloß sich der Centralverband der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands an. 1912 wurde der Sitz des Verbandes nach Berlin verlegt, der Name in Zentralverband der Handlungsgehilfen (ZdH) abgeändert und Otto Urban zum geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt.
Am 01. Januar 1913 schloß sich der Verband der Lagerhalter und Lagerhalterinnen Deutschlands dem ZdH an.
Mitglieder des ZdH:
1897: 255
1900: 817
1905: 5.905
1910: 12.380
1914: 25.884
1918: 66.228
Verband der Büroangestellten Deutschlands:
1895 gründeten lokale Vereinigungen der Büroangestellten den Zentralverein der Büroangestellten Deutschlands mit dem Sitz in Berlin.
Im Jahre 1908 vereinigte sich der Zentralverein der Büroangestellten mit dem 1894 gegründeten Verband der Verwaltungsbeamten der Krankenkassen zum Verband der Büroangestellten Deutschlands. Die Vorsitzenden beider Verbände, Carl Giebel und Gustav Bauer, wurden Vorsitzende der neuen Zentralorganisation der Büroangestellten.
Mitglieder des Verbandes der Büroangestellten:
1895: 200
1905: 703
1910: 5.783
1914: 8.953
1918: 27.804
Am 29. Mai 1921 schloß sich der Angestelltenverband des Buchhandels, Buch- und Zeitungsgewerbes (früher: Allgemeine Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehilfen) dem ZdA an. Der ZdA war dem ADGB angeschlossen und Mitbegründer des Allgemeinen freien Angestelltenbundes (AfA-Bund). Darüber hinaus war der ZdA Mitbegründer des Internationalen Bundes der Privatangestellten (Präsident: Otto Urban).
Vorsitzende:
Carl Giebel 1919 - 1927
Otto Urban 1919 - (1933)
Presse:
"Der freie Angestellte" (Verbandsorgan)
"Der Nachrichtendienst" (Funktionärszeitschrift)
"Jugendblätter" (Jugendzeitschrift)
Fachzeitschriften: "Wirtschaft und Wissen";
"Volkstümliche Zeitschrift";
"Der Behördenangestellte";
"Die Rechtspraxis";
"Zeitschrift für Versicherungsangestellte";
"Mitteilungen für Behördenangestellte"
"Mitteilungen für Angestellte der Arbeitsämter"
Mitglieder:
1924: 174.095
1925: 152.886
1926: 149.259
1927: 152.230
1928: 176.212
1929: 199.450
1930: 210.380
1931: 203.489
Bestandsbeschreibung
Überliefert sind u.a.:
-
Statut der Freien Organisation junger Kaufleute
-
Protokollbuch des Verbandsvorstande
-
Vorschläge zur Beitragsreform der Angestelltenversicherung von 1920
-
Unterlagen zum Entwurf des Arbeitsgerichtsgesetzes
-
Protokolle der Ortsgruppe Ohrdruf; Protokolle der Gaukonferenzen Brandenburgs
-
Protokolle der Bezirksversammlungen der Lagerhalter des Bezirks Erfurt-Eisenach
Erschliessungszustand
Publikationsfindbuch, Onlinefindbuch
Zitierweise
BArch RY 45/...