Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands

Identifier
RY 32
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1928 - 31 Dec 1933
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

6 Aufbewahrungseinheiten

0,1 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Bei den vom Zentralarchiv des FDGB in der Historischen Abteilung zusammengefassten Beständen handelt es sich um Restbestände verschiedener Provenienzen, die zu den seit 1935 im Zentralarchiv der Deutschen Arbeitsfront zusammengeführten Unterlagen gehörten. Die durch kriegsbedingte Verluste stark reduzierten Bestände wurden 1945/1946 dem FDGB übergeben. In der Folgezeit wurden die Bestände durch lokale Provenienzen und Kopien aus anderen Archiven ergänzt.

Mitte der 70er Jahre des 19. Jhd. wurde in Hamburg unter Führung von Wißmann der Versuch gemacht, im Bund der deutschen Arbeitsleute, die ungelernten Arbeiter gewerkschaftlich zu organisieren. Mit dem Sozialistengesetz mußte der Bund der deutschen Arbeitsleute seine Tätigkeit einstellen.

Auf Initiative des örtlichen Vereins zur Wahrung der Interessen der Fabrik- und sonstigen nichtgewerblichen Arbeiter in Hannover wurde vom 29. Juni - 02. Juli 1890 im historischen Ballhof in Hannover ein Kongreß aller nichtgewerblichen Arbeiter Deutschlands abgehalten. Auf dem Kongreß wurde der Verband der Fabrik-, Land- und sonstigen gewerblichen Hilfsarbeiter Deutschlands (VFD) gegründet. Dieser Verband sollte die bisher nicht gewerkschaftlich organisierten ungelernten Arbeiter einschließlich der Landarbeiter außerhalb der Berufsverbände erfassen. Die Leitung erkannte aber sehr bald, daß diese Organisationsform den Verband zur Zersplitterung seiner Kräfte führte und ihm den Weg zu einer gewerkschaftlichen Machtstellung erschwerte. In der Folgezeit konzentrierte sich die gewerkschaftliche Arbeit des VFD stärker auf jene Industrien, die außerhalb des Geltungsbereiches der Berufsverbände lagen (u.a. chemische Industrie, Kaliindustrie, Asbestindustrie, Rübenzuckergewinnung, Zementindustrie).

In späteren Jahren schlossen sich dem VFD folgende Verbände an:

Verband der Blumenarbeiter, 1913;

Verband der Tapeten-, Wachstuch- und Linoleum-Drucker, 1919;

Verband der Porzellanarbeiter, 1. August 1926;

Verband der Glasarbeiter, 1. August 1926.

Die Verbände der Porzellan- und Glasarbeiter gründeten gleichzeitig mit ihrem Beitritt zum VFD den Keramischen Bund im VFD.

In den 20er Jahren des 20. Jhd. war der VFD bestrebt durch Kartellverträge seine Zuständigkeit mit anderen Verbänden deutlicher abzugrenzen.

Beim Hauptvorstand bestanden Zentral-Branchenleitungen, die den Industriegruppen entsprachen deren Arbeiterschaft dem VFD angehörte.

Das Reichsgebiet wurde in 16 Gaue (besoldete Gauleiter) eingeteilt.

Vorsitzende:

August Brey 1890 - 1928

Albin Karl 1928 - 1933

Presse:

"Der Proletarier" (Hannover)

"Der Keramische Bund" (Berlin)

"Betriebsrat" (Zeitschrift für die Betriebsratsmitglieder)

Mitglieder:

1890: 1.961

1896: 13.373

1900: 31.906

1906: 123.215

1913: 207.384

1916: 80.545

1922: 733.013

1925: 334.685

1926: 375.509

1927: 375.935

1928: 423.059

1929: 477.764

1930: 469.572

1931: 441.427

1932: 38.689

Die Mitglieder des Verbandes verteilten sich ihrer Beschäftigung nach auf folgende Industriegruppen (Stand Mitte 1929):

Chemische Industrie: 130.122

Papierindustrie: 66.189

Nahrungsmittelindustrie: 40.024

Spielwaren-, Kunstblumen- und Federnindustrie: 8.021

Feinkeramik: 50.602

Grobkeramik und Baustoffe: 109.793

Sonstige Industrien: 18.238

1931 wird eine literarisch-statistische Abteilung erwähnt, als deren Aufgaben u.a. archivische Tätigkeit und die Verwaltung der Bibliothek bezeichnet wurden.

Bestandsbeschreibung

Überliefert sind u.a.:

  • Reichstarif für die Tapetenindustrie mit Nachträgen

  • Mitteilungen und Jahresberichte der Bezirkszahlstelle Gera

Erschliessungszustand

Findbuch/ Onlinefindbuch

Zitierweise

BArch RY 32/...

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