Reichsapothekerkammer

Identifier
R 9353
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1938 - 31 Dec 1945
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

106 Aufbewahrungseinheiten

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Die feierliche Eröffnung der Reichsapothekerkammer erfolgte am 27. November 1937 in Freudenstadt. Die Leitung und gleichzeitig die Präsidentschaft der Reichsapothekerkammer übernahm Albert Schmierer, sein Stellvertreter wurde Lothar Beutel, die Geschäftsführung fiel Dr. Wilhelm Genicke zu. Die Tätigkeit der Reichsapothekerkammer basierte auf der Reichsapothekerordnung vom 18. April 1937, der Begründung zur Reichsapothekerordnung und der Ersten Verordnung zur Durchführung der Reichsapothekerordnung vom 8. Oktober 1937. In diesen Verordnungen war u.a. die Gleichschaltung aller bestehenden Apothekerverbände und die Aufhebung der Rechte der Landesregierungen verankert. Alle Apotheker, auch solche, die ihren Beruf nicht ausübten, waren zur Mitgliedschaft in der Reichsapothekerkammer verpflichtet und mussten sich deren Grundsätzen unterwerfen.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Die im November 1937 gegründete Reichsapothekerkammer unterstand als öffentlich-rechtliche Körperschaft dem Reichsministerium des Innern und hatte ihren Sitz in Berlin. Alle Apotheker, auch solche, die ihren Beruf nicht ausübten, waren zur Mitgliedschaft in der Reichsapothekerkammer verpflichtet. Neben der Reichsapothekerkammer entstanden ihr nachgeordnete Bezirksapothekerkammern, die als Dienststellen der Reichsapothekerkammer fungierten und kein eigenes Körperschaftsrecht hatten. Zu den Hauptaufgaben der Reichs- und Bezirksapothekerkammern gehörte es, für die Erhaltung des Berufsstandes zu sorgen und die Erfüllung der beruflichen Pflichten der Kammerangehörigen zu überwachen, außerdem die Organisation von Fort- und Weiterbildungen, die Steuerung der Ausbildung sowie die amtliche Beratung in Fragen des Apothekenwesens und Arzneimittelverkehrs. Während des Krieges übernahmen die Bezirksapothekerkammern auch die Organisation der Verteilung von Arzneimitteln und Rohstoffen. Mit der Kapitulation Deutschlands endete die Tätigkeit der Reichsapothekerkammer als Standesorganisation der Apotheker auf Reichsebene.

Bestandsbeschreibung

Das Landesarchiv Berlin übergab 2007 dem Bundesarchiv eine alphabetisch geordnete Kartei der Reichsapothekerkammer im Umfang von rund 2 lfm, die unter der Signatur B Rep. 012, Nr. 981 bereits im Landesarchiv für Benutzungen zur Verfügung stand. Zuvor hatte das Landesarchiv die Kartei von der Senatsverwaltung für Gesundheit des Landes Berlin erhalten. Die Karteikarten enthalten v.a. Angaben über Familiennamen, Vornamen, Geburtsort und -datum, Glaubensbekenntnis, Staatsangehörigkeit, Familienstand, pharmazeutische Vorbildung der Ehefrau, Zahl und Geburtsjahr der Kinder sowie deren Berufstätigkeit und Familienstand, Einstufung des Apothekers und dessen Frau nach der Nürnberger Gesetzgebung (deutschblütig, Jude, Mischling I. und II. Grades), Ausbildungzeiten und -orte, Prüfungszeiten und -orte, Tätigkeiten in öffentlichen Apotheken, Status in den Apotheken, Teilnahme am Ersten Weltkrieg und Kriegsbeschädigungen, Mitgliedschaften und Ämter in der NSDAP und deren Untergliederungen, Mitgliedschaft und Ämter in der deutschen Apothekerschaft oder anderen Berufsverbänden, Mitgliedschaften in Freimaurerlogen, Strafen, Änderungen der Tätigkeit und der Wohnungsadresse.

Erschliessungszustand

Findbuch (2009), Online-Findbuch (2009)

Zitierweise

BArch R 9353/...

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