Reichskommissar für die Übergabe des Saargebietes
Extent and Medium
Schriftgut
475 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Reichskommissar für die Übergabe des Saargebiets, 1919-1935
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Im Januar 1920 Ernennung des Oberpräsidenten der preußischen Rheinprovinz durch den Reichspräsidenten zum Reichskommissar für die Übergabe des Saargebiets an Frankreich gemäß Artikel 45-49 des Versailler Friedensvertrags als dem Auswärtigen Amt nachgeordnete Behörde; Geschäftsführung durch das preußische Oberpräsidium in Koblenz; bis 1923 zuständig für die politische Verhandlungsführung mit der Saarregeierung, später vor allem zentrale Übermittlungsstelle für den amtlichen Geschäftsverkehr des Reiches mit dem Saargebiet sowie Informationsstelle über das Saargebiet; 1933 Ernennung Vizekanzler Franz von Papens und 1934 des Gauleiters des NSDAP-Gaues Rheinpfalz Josef Bürckel zum Reichskommissar; Auflösung des Reichskommissariats nach der Saarabstimmung vom 13. Jan. 1935 und der Rückgliederung des Saargebietes in das Deutsche Reich.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Bestandsgeschichte
Seit dem 1. März 1935 befand sich das Reichkommissariat für die Übernahme des Saargebietes in der Auflösung, wobei über den Verbleib des in der Behörde entstandenen Schriftgutes zu entscheiden war. Für die Aufbewahrung der Akten kam das preußische Staatsarchiv in Koblenz, als reines Provinzialarchiv nicht in Betracht, zumal die Akten vollkommen abgesondert von denen der politischen Abteilung des Oberpräsidiums gehalten wurden. Das Archiv des Auswärtigehn Amts hatte schon aus räumlichen Gründen an der Übernahme kein Intreresse. So entschloss man sich, den Bestand an das Reichsarchiv in Potsdam abzugeben. Dort wurde der Bestand, ohne seine behördengeschichtliche Herkunft zu beachtehn, in die Akten des Reichsfinanzministeriums eingegliedert. 1943/44 wurde der Bestand im Zuge der allgemeinen Auslagerungsaktionen in die Kalischächte bei Staßfurth und Schönebeck gebracht, von wo er schließlich nach der Aktenrückgabe der SMAD im Jahre 1950 über Merseburg in das Deutsche Zentralarchiv Potsdam gelangte. Hier wurde er aus dem Bestand Reichsfinanzministerium wieder herausgelöst und entsprechend seiner behördlichen Provenienz dem Referat "Auswärtiges" zugeordnet.
Archivische Bewertung und Bearbeitung
Dem Registraturaufbau des Saarkommissariats lag anfangs ein zentrales Aktenplan vom Jahre 1920 zugrunde, bestehend aus 53 Sachgebieten, dem im Laufe der Zeit 6 weitere Sachgebiete zugeordnet wurden. Der Plan wurde jedoch bei der Aktenablage in den Registraturen ungenügend beachtet, so dass Aktenvorgänge ein und desselben Betreffs an verschiedenen Stellen in der Registratur zu finden waren. Anhand des rekonstruierten Aktenplanes von 1935 erfolgte eine Neugliederung des Bestandes nach der Geschäftstätigkeit des Saarkommissariats. Damit war eine übersichtlichere Aktentitelbildung gegeben. Das vorliegende Findbuch entstand im Jahre 1957 im Deutschen Zentralarchiv Potsdam.
Bestandsbeschreibung
Übergabe des Saargebiets; Finanzwesen im Saargebiet; Verwaltung des Saargebiets; Beamtenfragen; Steuer-, Kassen- und Fürsorgewesen; Post-, Eisenbahn- und Verkehrswesen, Zollangelegenheiten; Bergwesen, Handel und Gewerbe; Kirchen- und Schulangelegenheiten; Arbeiterverhältnisse; Wirtschaftliche Fragen; Justizwesen; Besatzungsmacht; Politische Verhältnisse; Personenstandsangelegenheiten, Schadensersatzansprüche; Kriegsschäden, Kriegsgräber, Unglücke; Militärwesen; Polizeiwesen.
Erschliessungszustand
Findbuch (1957), online (2019)
Zitierweise
BArch R 905/...