Reichsstelle für Industrielle Fette und Waschmittel
Extent and Medium
Schriftgut
264 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Reichsstelle für Industrielle Fette und Waschmittel, 1934-1945
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Auf der Grundlage der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934 wurden für alle wichti‧gen Fachgebiete der gewerblichen Wirtschaft ca. 30 Überwachungsstellen zur Überwachung des Warenverkehrs auf dem inneren Markt und zur Kontrolle, Lenkung und Verteilung der Rohstoffgütereinfuhr als nachgeordnete Dienststellen des Reichswirtschaftsministeriums (vgl. Bestand R 3101) errichtet. Jede Überwachungsstelle wurde mit ihrer Errichtung juristische Person und unterstand einem vom Reichswirtschaftsminister berufenen und verpflichteten Reichsbeauftragten. Die Reichsbeauftragten waren berechtigt, Anordnungen mit Verordnungscharakter zu erlassen, die im Reichsanzeiger veröffentlicht wurden.
Seit dem 18. Aug. 1939 (RGBl. I 1429 und RAnz. Nr. 192) hießen die bisherigen Überwachungsstellen einheitlich Reichsstellen.
Die Aufgaben der Überwachungs- bzw. Reichsstellen im allgemeinen und die ihnen im Einzelnen zur Wahrnehmung zugewiesenen Angelegenheiten veränderten sich in den elf Jahren ihres Bestehens aus verschiedenen Ursachen wiederholt.
Die 1942 mit der Einführung des Begriffes Lenkungsbereich verknüpften praktischen Auswirkungen waren beträchtlich, da von jetzt ab stärker als vorher der Organisation der gewerblichen Wirtschaft (Reichsgruppe Industrie, ihren Wirtschaftsgruppen und deren Untergliederungen), den Reichsvereinigungen und Gemeinschaften mehr oder weniger große Aufgaben im Rahmen der wirtschaftlichen Reichsbeauftragungsverwaltung neben oder mit den Reichsstellen, vereinzelt sogar mit der Eigenschaft als Reichsstelle, übertragen wurden. Am durchgreifendsten waren die Folgen des Übergangs aller kriegswichtigen Produktionsaufgaben vom Reichswirtschaftsministerium auf das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion im Herbst 1943. Letzteres baute dafür seine eigene, großenteils neue Organisation so umfassend auf, dass das System der Reichsstellen weitgehend ausgehöhlt wurde.
Die Reichsstelle für industrielle Fette wurde durch die Verordnung über industrielle Fettversorgung vom 06. Juli 1934 DAnz Nr. 168) gegründet.
Durch Verordnung vom 18. Aug. 1939 (RGBl I S. 1429) umbenannt in Reichsstelle für industrielle Fettversorgung - ebenso wie alle anderen Überwachungsstellen jeweils den Namen Reichsstelle erhielten. Ihr Aufgabenbereich änderte sich dadurch nicht. Eine weitere Umbenennung wurde vorgenommen durch die Bekanntmachung über die Reichsstelle für industrielle Fettversorgung vom 20. Aug. 1942 (Ministerialblatt des RWM Nr. 25, S. 444), nach der sie mit Wirkung vom 22. Aug. 1942 den Namen Reichsstelle für industrielle Fette und Waschmittel führte (RAnz und Preuss. Staatsanzeiger Nr. 196).
Im Verlauf des Krieges nahm die Bedeutung der Reichsstelle in Bezug auf dei Bestimmung der Bewirtschaftungsmaßnahmen ab, da das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion die Aufgaben aus diesem Bereich an sich zog.
Die Abwicklung erfolgte nach 1945.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Bestandsgeschichte
Von den umfangreichen Kassationen zur Papiergewinnung seit Kriegsbeginn, insbesondere nach dem Erlass des Reichswirtschaftsminisnteriums vom 13.05.1941 wurden auch die Akten der Reichsstelle für industrielle Fette und Waschmittel stark betroffen. So stammen auch die hier überlieferten Akten offensichtlich nicht aus einer zentralen Registratur der Reichsstelle, sofern eine solche überhaupt bestand, sondern wurden von einem Hauptabteilungsleiter namens Erich Ahlmann, über den sich keine weiteren Personalangaben ermitteln ließen, gesammelt.
Nach 1945 gelangten diese Akten in das Ministerial Collecting Center (MCC) in Fürstenhagen. Nach dem dort das für die Alliierten interessante Schriftgut ausgesondert und der Rest an das Verwaltungsamt für Wirtschaft in Minden, später an die Verwaltung für Wirtschaft in Frankfurt/Main und von doer wiederum 1951 an das Bundesaministerium für Eirtschaft abgegeben worden war, erhielt 1952 das Budnesarchiv die verbliebenen Akten. Hinzu kamen noch ca. 20 Bände aus amerikanischen Abgaben aus Alexandria.
Archivische Bewertung und Bearbeitung
Das Schriftgut wurde zwischen 1955 und 1962 vorläufig karteimäßig erfasst und 1962 in einem vorläufigen Archivverzeichnis aufgeführt.
Die überwiegende Zahl der Schriftstücke musste chronologisch geordnet bzw. zu neuen Vorgängen zusammengefasst werden . Dabei wurden zahlreiche Doppelstücke kassiert.
Bestandsbeschreibung
Neben einer großen Anzahl von Personalakten ist vor allem Schriftwechsel mit verschiedenen Firmen überliefert.
Erschliessungszustand
Ablieferungsverzeichnis Bestandsgruppe R 8 (1969 + Nachträge)
Zitierweise
BArch R 8-V/...