Reichsstelle Eisen und Metalle
Extent and Medium
Schriftgut
26 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Reichsstelle Eisen und Metalle, 1934-1945
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Auf der Grundlage der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934 wurden für alle wichti‧gen Fachgebiete der gewerblichen Wirtschaft ca. 30 Überwachungsstellen zur Überwachung des Warenverkehrs auf dem inneren Markt und zur Kontrolle, Lenkung und Verteilung der Rohstoffgütereinfuhr als nachgeordnete Dienststellen des Reichswirtschaftsministeriums (vgl. Bestand R 3101) errichtet. Jede Überwachungsstelle wurde mit ihrer Errichtung juristische Person und unterstand einem vom Reichswirtschaftsminister berufenen und verpflichteten Reichsbeauftragten. Die Reichsbeauftragten waren berechtigt, Anordnungen mit Verordnungscharakter zu erlassen, die im Reichsanzeiger veröffentlicht wurden.
Seit dem 18. Aug. 1939 (RGBl. I 1429 und RAnz. Nr. 192) hießen die bisherigen Überwachungsstellen einheitlich Reichsstellen.
Die Aufgaben der Überwachungs- bzw. Reichsstellen im allgemeinen und die ihnen im Einzelnen zur Wahrnehmung zugewiesenen Angelegenheiten veränderten sich in den elf Jahren ihres Bestehens aus verschiedenen Ursachen wiederholt.
Die 1942 mit der Einführung des Begriffes Lenkungsbereich verknüpften praktischen Auswirkungen waren beträchtlich, da von jetzt ab stärker als vorher der Organisation der gewerblichen Wirtschaft (Reichsgruppe Industrie, ihren Wirtschaftsgruppen und deren Untergliederungen), den Reichsvereinigungen und Gemeinschaften mehr oder weniger große Aufgaben im Rahmen der wirtschaftlichen Reichsbeauftragungsverwaltung neben oder mit den Reichsstellen, vereinzelt sogar mit der Eigenschaft als Reichsstelle, übertragen wurden. Am durchgreifendsten waren die Folgen des Übergangs aller kriegswichtigen Produktionsaufgaben vom Reichswirtschaftsministerium auf das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion im Herbst 1943. Letzteres baute dafür seine eigene, großenteils neue Organisation so umfassend auf, dass das System der Reichsstellen weitgehend ausgehöhlt wurde.
Die Abwicklung der Reichsstelle erfolgte nach 1945.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Bestandsgeschichte
Die Akten aller Reichsstellen waren bis Mitte 1941 wohl noch vollständig vorhanden. Erst der Erlass des Reichswirtschaftsministers vom 31.05.1941 zur Papiergewinnung ließ bei den Reichsstellen eine totale Aktenvernichtung nach fünf Jahren zu. Davon wurde offensichtlich alsbald und fortlaufend in weitestem Umfang Gebrauch gemacht, da sich Vorgänge aus den Anfangsjahren kaum erhalten haben.
Bestandsbeschreibung
Neben den Materialien zur Abwicklung von Personalforderungen und Vermögensangelegenheiten, die den inhaltlichen Schwerpunkt des Bestandes bilden, sind aus der Tätigkeit der Behörde Vorschriften, Anordnungen, Rundschreiben und Preisbekanntmachungen, Ordnungsstrafbescheide gegen Firmen sowie Personalsachen überliefert.
Überlieferung:
Tätigkeit der Reichsstelle: Personalangelegenheiten (5); Anordnungen und Vorschriften (6); Praktische Tätigkeiten (5);
Abwicklung der Reichsstelle: Personalangelegenheiten (7); Vermögensangelegenheiten (4)
Erschliessungszustand
Findbuch (2014)
Zitierweise
BArch R 8-III/...