Krüger, Paul
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
12 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Krüger, Paul, 1909-1978
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Sowjetische Kriegsgefangenschaft (1943-1949), Antifaschule in Krasnogorsk und Assistent an der Antifaschule in Taliza, Mitglied des NKFD; Mitglied des BV Schwerin, dann des ZV der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, u. a. stellv. Verlagsleiter von Kultur und Fortschritt (1948-1956); Verurteilung durch das Sondergericht Karslruhe im Zusammenhang mit dem Prozess gegen die Gesellschaft für DSF (1956); Tätigkeit im Außenhandel, u. a. in der Handelsvertretungen der DDR in Cuba und Chile (1956-1969)
Bestandsbeschreibung
1915 - 1925 Besuch der Volks- und dann Mittelschule
1925-1928 Kaufmännische Lehre
1928-1940 als Verkäufer tätig
Mai 1933 Heirat mit Else Pabst (1909-1983), Schneiderin/Verkäuferin, Funktionärin im DFD (1952-1961), Stadtbezirksverordnete in Berlin-Mitte (1957-1961)
1940-1943 Soldat, zuletzt in Stalingrad
Jan. 1943 - Nov. 1949 Sowjetische Kriegsgefangenschaft, Besuch der Antifaschule 27 in Krasnogorsk, Assistent an der Antifaschule 165 in Taliza und Aktivleiter in den Lagern Iwanowo und Rodniki
Jan. 1950 Mitglied der Gesellschaft für DSF
Dez. 1950 Mitglied der SED
Jan. 1950 - Apr. 1954 Tätigkeit bei der Gesellschaft für DSF, Leiter der Schule des LV Mecklenburg, Juli 1950 Mitglied des ZV, u. a. Leiter der Abt. Wissenschaft und Erfahrungsaustausch und der Abt. Schulung und Lektionen, 1953 Mitgl. des Sekretariats des ZV, verantw. für die Abt. Wissenschaft
Mai 1954 stellv. Leiter des Verlages "Kultur und Fortschritt"
Juli 1955 Auftreten als Zeuge im Prozess gegen die Gesellschaft für DSF in der Bundesrepublik, Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts der Staatsgefährdung (Förderung eines verfassungsfeindlichen Vereins als führender Funktionär)
Juli 1955 - Mai 1956 Untersuchungshaft in Karlsruhe
Dez. 1955 Wahl zum Mitglied des ZV der Gesellschaft für DSF
Mai 1956 Verurteilung zu acht Monaten Gefängnis, Anrechnung der zehn Monate Untersuchungshaft
1957 Abteilungsleiter in der Gesellschaft für den Export von Büro- und Polygraphischen Maschinen m.b.H. "Polygraph Export"
1958 Mitglied der Regierungsdelegation der DDR in der Republik Irak zum Abschluss des ersten Handelsabkommens
Jan. 1960 - März 1961, 1965-1967 Tätigkeit im Außenhandelsunternehmen Büromaschinen Export GmbH
Apr. 1961 - Juli 1969 Mitarbeiter im Ministerium für Außenhandel und Innerdeutschen Handel, bzw. im Ministerium für Außenwirtschaft, hier 1961 - 1965 Mitarbeiter der handelspolitischen Abteilung der Botschaft der DDR in Kuba und 1967 - 1969 Handelsvertretung der DDR in Chile
Mai 1961 Abschluss als Gesellschaftswissenschaftler im Fernstudium an der Parteihochschule "Karl Marx"
1970 - 1978 ehrenamtliche Mitarbeit im Sektor Betreuung der Abteilung Internationale Verbindungen des ZK der SED
- Sept. 1978 in Rodishain verstorben
Quellen:
BArch DY 32/3338, 10710
BArch NY 4610/1, 4, 12
Inhaltliche Charakterisierung
Den Nachlass von Paul Krüger erhielt die Stiftung im Jahre 2009 von seinem Sohn Herrn Professor Dr. Joachim Krüger.
Neben persönlichen Dokumenten aus seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung sind die Unterlagen aus dem Verfahren des Bundesgerichtshofes wegen des dringenden Verdachts der Staatsgefährdung (Förderung eines verfassungsfeindlichen Vereins als führender Funktionär) gegen Paul Krüger in den Jahren 1955-1956 von besonderem Interesse. Über die Tätigkeit von Paul Krüger in der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft und zu dem Strafverfahren gegen ihn findet man weitere Unterlagen im Bestand Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DY 32).
Bücher aus dem Nachlass, die Widmungen der Autoren enthielten, darunter Willi Bredel, Otto Gotsche und Nikolai Janzen, bzw. in denen Paul Krüger Erwähnung fand, wurden an die Bibliothek übergeben. Fotos, die nicht fest in der Familienchronik (BArch NY 4610/ 4) von Paul Krüger integriert waren, werden in der Biographischen Sammlung des Bildarchivs verwahrt.
Der Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes für die Benutzung frei zugänglich.
Bei einer eventuellen Veröffentlichung ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundessarchiv, NY 4610/1, Kurzform: BArch NY 4610/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).
Grit Ulrich
Zitierweise
BArch NY 4610/...