Zaisser, Wilhelm (Ps. General Gomez)
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
18 Aufbewahrungseinheiten
0,0 laufende Meter
Creator(s)
- Zaisser, Wilhelm, 1893-1958
Scope and Content
Bestandsbeschreibung
Wilhelm Zaisser
20.6.1893 in Rotthausen, Kreis Essen, geboren
1910-1913 Besuch des Königlichen Lehrerseminars zu Essen
1913-1914 Militärdienst in Köln/Mühlheim
ab 1.4.1914 Volksschullehrer in Essen
1914-1919 Soldat im I. Weltkrieg
Sept. 1919 Mitglied der KPD, Ortsgruppe Essen
1920 während des Kapp-Putsches Mitglied der zentralen militärischen Leitung der Roten Ruhrarmee
Jan. 1921 Verhaftung
März 1921 Verurteilung durch das Militärsondergericht des Wehrkreisgruppenkommandos II, Kassel, zu 4 Monaten Gefängnis und Entlassung aus dem Schuldienst
bis 30.9.1921 Redakteur des Ruhr-Echo
bis 31.3.1922 Redakteur der "Bergischen Volksstimme", Lokalausgabe Barmen
1.4.1922 Mitglied der KPD-BL Essen und der Reichsleitung der "Union der Kopf- und Handarbeiter"
6.6.1922 Heirat mit Elisabeth Knipp
ab Juli 1923 hauptamtlicher KPD-Funktionär in der BL Ruhrgebiet und Ober-BL West
1.3.-15.6.1924 Besuch der Kominternschule in Moskau
Dez. 1925-Apr. 1926 wahrscheinlich im Auftrag des Generalstabes der Roten Armee militärischer Berater in Syrien und Berater des Präsidenten Abd-el-Krim in Marokko
Mai 1926-1.7.1927 Mitglied der Reichsleitung des Militärapparates der KPD im Ruhrgebiet
ab 1.7.1927 Mitarbeiter der Komintern in Moskau
1927-Anfang 1930 im Auftrag der Komintern in China
März 1930-1932 Org.-Instrukteur der Komintern in der CSR
1932-1947 Mitglied der KPdSU
1.9.1936-1938 Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg, Kommandeur der XIII. Internationalen Brigade, Leiter der Ausbildung der internationalen Brigadisten in Albacete, Deckname General Gomez
Sept. 1938 Rückkehr in die UdSSR
1938-1939 Mitarbeiter des EKKI in Moskau
1939-1943 Chefredakteur der deutschen Redaktion des Moskauer Verlages für fremdsprachige Literatur
Nov. 1943-31.12.1946 Leiter des deutschen Sektors für antifaschistische Schulung von Kriegsgefangenen, Leiter der Kaderabteilung des "Bundes Deutscher Offiziere"
1.1.1947 Mitglied der SED
4.2.1947 Rückkehr nach Deutschland/Berlin
20.3.1947-Sept. 1948 Leiter der Landesbehörde der Volkspolizei Sachsen-Anhalt
Sept. 1948-Juni 1949 Innenminister im Land Sachsen
Juni 1949 Leiter der Hauptverwaltung für Ausbildung und Generalinspektor der Volkspolizei
ab Ende 1949 Mitglied der Provisorischen Volkskammer, dann der Volkskammer der DDR
1950 Mitglied des ZK der SED und des Politbüros
24.2.1950 Berufung zum ersten Minister für Staatssicherheit
26.7.1953 gemeinsam mit Rudolf Herrnstadt Ausschluss aus dem Politbüro und dem ZK der SED und Absetzung als Minister wegen "parteifeindlicher fraktioneller Tätigkeit"
ab Aug. 1953 freiberuflich als Übersetzer und als Mitarbeiter am Marx-Engels-Institut beim ZK der SED und beim Dietz-Verlag Berlin tätig
Jan. 1954 Ausschluss aus der SED
3.3.1958 in Berlin verstorben
25.4.1993 Rehabilitierung
Elisabeth Zaisser geb. Knipp
16.11.1898 in Essen geboren
1918-1919 Besuch der Seminarklasse des Oberlyzeums der Luisenschule Essen, Lehramtsprüfung
1919-1922 Lehrerin an einer Essener Volksschule und einer höheren Privatschule
25.9.1921 Mitglied der Freien Lehrergewerkschaft Deutschlands
6.6.1922 Heirat mit Wilhelm Zaisser, Entlassung aus dem Schuldienst
Juni 1926 Mitglied der KPD
1932 Emigration in die UdSSR
1932-1947 Lehrerin und Dozentin an verschiedenen Universitäten, Hochschulen und Instituten in Moskau, Gorki und Stawropol/Wolga
Okt. 1947 Rückkehr nach Deutschland
1947-1948 Dozentin an der ABF in Halle
März 1948 Mitglied der SED
1.10.1949 Professor mit Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Dresden
1950-1954 Abgeordnete der Volkskammer der DDR
Jan.-Nov. 1950 Direktorin des Deutschen Pädagogischen Zentralinstituts in Berlin
Dez. 1950-Aug. 1952 Staatssekretärin für Volksbildung der DDR
Aug. 1952-Okt. 1953 Ministerin für Volksbildung
1953-1983 freiberufliche Übersetzerin für den Verlag Volk und Wissen und den Dietz-Verlag
15.12.1987 in Berlin verstorben
Renate Böttcher-Zaisser
22.4.1924 in Essen geboren
1932 Emigration mit den Eltern in die UdSSR
1942 Studium am Moskauer Pädagogischen Institut für Fremdsprachen
1943-1949 Angehörige der Sowjetarmee, v. a. als Dolmetscherin tätig
1949 Rückkehr nach Deutschland
1957-1965 Dozentin für russische Sprache an der ABF in Halle
3.7.2002 in Halle verstorben
Inhaltliche Charakterisierung
Den schriftlichen Nachlass von Wilhelm und Elisabeth Zaisser übergab deren Tochter Frau Renate Böttcher-Zaisser in den Jahren 1986 und 1990 dem Zentralen Parteiarchiv der SED (ZPA). Die 1986 übergebenen Dokumente und Materialien wurden 1988 im ZPA bearbeitet. Dabei entstanden 11 Akteneinheiten (0,3 lfm) mit Schriftgut aus den Jahren 1943 und 1953. Die 1990 übernommenen Unterlagen wurden nun in den bereits bearbeiteten Teil eingefügt.
Der Nachlass umfasst jetzt 18 Akteneinheiten (0,6 lfm) mit Dokumenten aus den Jahren 1898 bis 2002. Von Wilhelm Zaisser sind neben persönlichen Dokumenten, darunter standesamtliche Urkunden, Lebensläufe, Glückwunschschreiben und Materialien zur politischen Strafverfolgung, auch Arbeitsmaterialien, v. a. Vorlesungen zur Geschichte der UdSSR und zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, vorhanden. Von Elisabeth Zaisser sind ausschließlich persönliche Dokumente überliefert. Der Nachlass enthält auch persönliche Unterlagen der Tochter, die die Stiftung im Wesentlichen nach deren Ableben im Jahre 2002 übernommen hat. Diese wurden ergänzt durch biographische Aufzeichnungen, v. a. über ihr Leben in der UdSSR und ihren Einsatz in der Roten Armee (1932-1949), die bisher Bestandteil der Sammlung "Erinnerungen" waren.
Mit dem Nachlass übernommene Fotos wurden an das Bildarchiv der Stiftung übergeben.
Die Benutzung des Nachlasses unterliegt keinen anderen Beschränkungen als der Beachtung von Persönlichkeitsschutzrechten Betroffener und schutzwürdigen Belangen Dritter.
Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4277/1, Kurzform: BArch NY 4277/1 (Beispiel für die Zitierung des Aktenbandes mit der Nummer 1).
Petra Kühne
Umfang, Erläuterung
18 AE
Zitierweise
BArch NY 4277/...