Jungmann, Erich
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
36 Aufbewahrungseinheiten
0,0 laufende Meter
Creator(s)
- Jungmann, Erich, 1907-1986
Scope and Content
Bestandsbeschreibung
Der Nachlass von Erich Jungmann gelangte in mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED. Gut die Hälfte der Unterlagen wurde seit 1981 von Erich Jungmann persönlich übergeben. Nach seinem Ableben im Jahre 1986 übergab seine Witwe Frau Margarete Jungmann weitere Materialien.
Neben einzelnen persönlichen Unterlagen von Erich Jungmann, seinen Eltern und seiner 1. Ehefrau Rosl Jungmann sind vor allem Reden und Artikel aus seiner beruflichen Tätigkeit und Erinnerungen und Korrespondenzen über seinen politischen Werdegang in der kommunistischen Jugendbewegung und der KPD sowie über seine Tätigkeit in der Emigration in Frankreich und Mexiko überliefert. Erinnerungen von Erich Jungmann werden auch in der Sammlung Erinnerungen (SAPMO-BArch, SgY 30/ 1990 sowie 1400/29) verwahrt. Weitere Unterlagen von und über Erich Jungmann findet man in verschiedenen Beständen der Stiftung. Zu nennen sind vor allem die Nachlässe von Franz und Käte Dahlem (NY 4072) sowie von Paul Merker (NY 4102), die Bestände KPD - Historisches Archiv (RY 1), KPD der Bundesrepublik Deutschland (BY 1) und ZK der SED (DY 30), hier v. a. die Teilbestände Zentralsekretariat, Politbüro und Abt. Kader. Mit dem Nachlass übernommene Fotos werden in der Biographischen Sammlung des Bildarchivs (BildY 10) verwahrt. Ursprünglich im Nachlass vorhandene Unterlagen von Gisl Kisch, der Schwester von Rosl Jungmann, wurden im Jahre 1989 an das Literaturarchiv der Akademie der Künste der DDR übergeben.
Der Nachlass umfasst 36 Akteneinheiten (1 lfm) mit Dokumenten v. a. aus den Jahren 1951-1986. Er ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes für die Benutzung frei zugänglich.
Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4236/ 1, Kurzform: BArch NY 4236/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).
Grit Ulrich
Inhaltliche Charakterisierung
1914-1925 Besuch der Volksschule und kaufmännische Lehre
1922-1930 Mitglied des Zentralverbandes der Angestellten
1928 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD)
1929 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)
1930-1931 Mitarbeiter, dann Sekretär der Reichspionierleitung beim ZK des KJVD in Berlin
1931-1932 Jugendsekretär, dann Org.-Leiter des ZK des KJVD
Nov. 1932-März 1933 Mitglied des Reichstages
1933-1934 Mitglied der illegalen Leitung des KJVD in Berlin
Dez. 1934-1935 Mitarbeiter des Westeuropäischen Ländersekretariats der Kommunistischen Jugendinternationale in Moskau
1935 Teilnahme am 7. Weltkongress der Kommunistischen Internationale und an der Brüsseler Parteikonferenz der KPD
1935-1937 Vertreter des ZK des KJVD bei der Abschnittsleitung West des ZK der KPD in Amsterdam, verantwortlich für die illegale Jugendarbeit im Rhein- und Ruhrgebiet
1937-1939 Mitarbeiter für Jugendfragen der Auslandsleitung der KPD in Paris
1938 Teilnahme am Weltkongress der Jugend für den Frieden in den USA
Jan 1939 Teilnahme an der Berner Konferenz der KPD
Sept. 1939-März 1942 Internierung in Frankreich, u. a. in den Lagern Le Vernet und Le Mille, sowie in Algerien und Marokko
1942-Juli 1946 Emigration Mexiko, hier u. a. Org.-Leiter der KPD-Landesgruppe, Sekretär der Bewegung Freies Deutschland in Mexiko, Mitglied des Exekutivkomitees des Lateinamerikanischen Komitees der Freien Deutschen, Mitglied des Heinrich-Heine-Clubs
- Nov. 1945 Heirat mit Rosl Liner (19. Dez. 1905-21. Mai 1974)
1946 im Auftrag der SED verantwortlich für die Rückführung von Heimkehrern und Kriegsgefangenen
1947-1949 2. Sekretär, ab 1947 1. Sekretär des KPD-Landesvorstandes Niedersachsen
1949-1951 Sekretär des KPD-Parteivorstandes in Frankfurt am Main bzw. Düsseldorf
1951 im Zusammenhang mit der Parteiüberprüfung (Verbindung zu Paul Merker und Noel Field) Entfernung aus dem Sekretariat des PV der KPD und Abberufung in die DDR
1951-1952 Redakteur und stellv. Chefredakteur der "Märkischen Volksstimme" in Potsdam
1952-1953 Chefredakteur der "Volkswacht" in Gera
Jan. 1953 im Zusammenhang mit dem Slansky-Prozess Absetzung als Chefredakteur und erneute Parteiüberprüfung
Sept. 1953-1955 als Kontrolleur bei der HO Lebensmittel in Karl-Marx-Stadt, ab 1954 Leiter der Abt. Arbeit in der Bezirksverwaltung der HO Berlin
1955 vom BGH in Abwesenheit zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt
1955-1956 Hauptreferent im Amt für Literatur und Verlagswesen beim Ministerium für Kultur
ab 1955 Fernstudium der Journalistik an der KMU Leipzig
1956 interne Rehabilitierung durch die ZPKK
1956-1959 stellv. Chefredakteur der "Berliner Zeitung"
1958-1963 Mitglied der Zentralleitung der Pionierorganisation, Leiter der Kommission Agitation und Presse
1959-1971 Kandidat des Politbüros und Mitglied des Sekretariats des ZK der KPD der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Berlin
1972-1976 Intendant des "Radio Berlin Internationale", Mitglied des Staatlichen Komitees für Rundfunk beim Ministerrat der DDR
ab 1975 Mitglied der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR, Mitglied der Leitung der Agitationskommission und Leiter der Arbeitsgruppe zur Unterstützung der Bezirks- und Kreiskomitees
-
Nov. 1976 Heirat mit Margarete Köhler (20. Nov. 1907- )
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März 1986 in Berlin verstorben
Umfang, Erläuterung
36 AE
Zitierweise
BArch NY 4236/...