Wendt, Erich
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
35 Aufbewahrungseinheiten
0,0 laufende Meter
Creator(s)
- Wendt, Erich und Charlotte, 1902-1965
Scope and Content
Bestandsbeschreibung
Erich Fritz Wendt
- Aug. 1902 in Leipzig geboren
1916-1922 Ausbildung und Arbeit als Schriftsetzer in der Ullstein AG in Berlin
1919-1928 KJVD
1920-1931 Verband der Buchdrucker
1922 KPD
1923-1924 Leiter des Verlages "Jugendinternationale" in Wien
1925-1926 Redakteur der Zeitschrift "Jugendinternationale" in Moskau
1927-1929 Redakteur der Zeitung des KJVD "Junge Garde" in Berlin
1928-1931 Lektor im Verlag Fritz Reussner in Berlin
1931-1936 Emigration in die UdSSR, Leiter der deutschen Redaktion in der Verlagsgenossenschaft für ausländische Arbeiter in Moskau
1936-1938 Untersuchungshaft beim NKWD in Saratow
1938-1941 Deutschlehrer und Übersetzer in der Zeitung "Nachrichten" in Engels
1942-1947 Übersetzer im Radiokomitee der UdSSR, deutsche Sektion Moskau
1947-1954 Rückkehr nach Berlin und Übernahme der Leitung des Aufbau-Verlages
1948 Eheschließung mit Charlotte Treuber (1907-1999)
1949-1965 Präsidialratsmitglied des Kulturbundes
1951-1953 1. Bundessekretär und 1958-1965 Vizepräsident des Kulturbundes
1950-1963 Abgeordneter der Volkskammer und Vorsitzender der Fraktion des Kulturbundes; Vorsitzender des Ausschusses für Volksbildung und Kultur (1950-1957), Mitglied des Ständigen Ausschusses für örtliche Volksvertretungen (1957-1960), Stellvertreter des Vorsitzenden des Verfassungsausschusses (1958-1963)
1954-1957 Leiter der Lenin-Abteilung des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED
1957-1963 Stellvertreter des Ministers für Kultur und Staatssekretär für die Bereiche Organisation, Literatur und Buchwesen
1963-1964 Beauftragter der DDR für die Verhandlungen mit dem Westberliner Senat über das Passierscheinabkommen
- Mai 1965 in Berlin verstorben
Charlotte Wendt geb. Treuber
Jan. 1907 in Barmen/Rheinland geboren
1925 KPD
1927-1929 Mitarbeiterin beim ZK der KPD
1929-1931 Sekretärin bei der KPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
1935-1936 Sekretärin im ZK der KPD und beim Politbüro in Moskau
1941 Evakuierung mit der Komintern nach Ufa
1942-1944 Journalistin "Ino Radio" und "Deutscher Volkssender" in Moskau
1945-1976 Lektorin am Institut für Zeitgeschichte und bei der Zeitschrift "Für Dich", Mitarbeit in der Prädikatskommission der DEFA, Mitglied
der Forschungsgemeinschaft "Proletarische Kinderbewegung" bei der Humboldt-Universität Berlin und der Bezirksleitung Berlin der Pionierorganisation "Ernst Thälmann"
- Okt. 1999 in Berlin gestorben
Quellen:
BArch DY 30/IV 2/11/v. 500 - SED Kaderakte Erich Wendt
BArch DY 30/9865 - Büro des Politbüros beim ZK der SED
BArch DY 27/1995 - Kulturbund Kaderakte Erich Wendt
BArch DY 27/544 - Kulturbund Biograf.Sammlung Erich Wendt
BArch DY 27/10580 - Kulturbund Biograf. Sammlung Charlotte Wendt
Bildnachweis:
BArch Bild 183-C0407-0013-002, Foto: C. Hochneder
BArch BildY 10-385-00
Inhaltliche Charakterisierung
Die vorliegenden Materialien aus dem schriftlichen Nachlass von Erich und Charlotte Wendt gelangten in der Zeit von 1979 bis 1990 in das Zentrale Parteiarchiv der SED. Im Jahre 1991 erfuhr der Nachlass eine letzte Ergänzung durch biografische Materialien von Julius Treuber, dem Vater von Charlotte Wendt. Den größten Teil der Unterlagen übergab Charlotte Wendt selbst. Die literarisch-kulturpolitische Überlieferung wurde von ihr bereits per Vertrag vom 21. Aug. 1969 an die Akademie der Künste übergeben.
Es sind nur einige wenige Originaldokumente vorhanden. Dabei handelt es sich vor allem um persönliche Dokumente wie Lebensläufe, Ausweise, Auszeichnungsurkunden und Verträge aus der beruflichen Tätigkeit der Nachlasser. Hinzu kommen Ausarbeitungen von Erich Wendt, die einen Einblick in die Bemühungen beim Aufbau des Verlagswesens in der DDR und der Schaffung literaturverbreitender Einrichtungen geben. Hervorzuheben sind seine Referate über die inhaltlichen Maßstäbe für die Veröffentlichung eines Buches, die verlegerische Betreuung der Gegenwartsliteratur sowie die Förderung von Fach-, Kunst- und Musikliteratur. Ein großer Teil der Korrespondenz und der Gruß- und Glückwunschschreiben sind in Form von Maschinenabschriften überliefert. Sie enthalten vor allem Aussagen über die Zusammenarbeit Erich Wendts mit Schriftstellern bei der Überarbeitung und Herausgabe ihrer Werke sowie über den Umgang mit Literaturkritik.
Aus der Tätigkeit von Charlotte Wendt während der Emigration in der UdSSR liegen ihre Rundfunkmanuskripte für den "Deutschen Volkssender" und "Ino-Radio" in Moskau 1942/1943 vor. Sie informieren über die Lebensumstände und den Alltag der Menschen in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges. Weitere Ausarbeitungen und Berichte sind vor allem aus ihrer Mitarbeit in den Forschungsgemeinschaften zur Geschichte der proletarischen Kinderbewegung und der deutschen Kinderorganisationen in der Zeit 1958 bis 1973 entstanden. Diese Unterlagen dokumentieren die Pionierarbeit an den Schulen, die Zusammenarbeit der Schüler mit Vertretern von Patenbetrieben sowie die Erinnerungen von Charlotte Wendt an ihre Arbeit als Pionierleiterin und das Betätigungsfeld der Agitpropgruppen Berliner Pioniere in den zwanziger Jahren. Die Korrespondenz von Charlotte Wendt mit Kollegen, Freunden und Bekannten ist vor allem dem Gedenken an ihren Mann Erich Wendt gewidmet.
Der Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes für die historische Forschung frei zugänglich.
Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4214/1, Kurzform: BArch, NY 4214/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).
Jana Pautsch
Umfang, Erläuterung
35 AE
Zitierweise
BArch NY 4214/...