Ebert, Friedrich und Ebert, Marie

Identifier
NY 4192
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1945 - 31 Dec 1970
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

158 Aufbewahrungseinheiten

0,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Biografische Angaben:

  1. September 1894 geboren in Bremen als Sohn des späteren Reichskanzlers Friedrich Ebert (1871-1925)

seit 1904 in Berlin

1909 - 1913 Buchdrucker-Ausbildung

1910 Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend

1913 Mitglied der SPD und des Verbandes Deutscher Buchdrucker

1913 - 1915 Buchdrucker in Berlin und Nürnberg

1915 - 1918 Soldat

1918 - 1933 Redakteur verschiedener sozialdemokratischer Zeitungen

1928 - 1933 Mitglied des Reichstages

1933 Vertreter des Brandenburgischen Provinzlandtages im Preußischen Staatsrat

Juli - Dezember 1933 wegen antifaschistischem Widerstand Haft u.a. in den KZs Oranienburg, Börgermoor und Lichtenburg

Dezember 1933 - 1938 unter Polizeiaufsicht

August 1939 - Mai 1940 Wehrmacht

ab Juni 1940 beschäftigt im Reichsverlagsamt

bis 1945 unter Polizeiaufsicht

1945 - 1946 Vorsitzender des SPD-Landesvorstands Brandenburg

seit April 1946 im SED-Landesvorstand Brandenburg

1946 - 1948 Mitglied des Landtages Brandenburg

1946 - 1979 Mitglied des Parteivorstands bzw. Zentralkomitees der SED

1947 - 1979 Mitglied des Zentralsekretariats bzw. des Politbüros

1948 - 1967 Oberbürgermeister von Berlin (Ost)

1948 Mitglied des Deutschen Volksrates

1949 Mitglied der Provisorischen Volkskammer

1950 Mitglied der Volkskammer und ihres Präsidiums

1950 - 1963 und 1971-1979 Stellvertreter des Präsidenten der Volkskammer

1950 - 1958 Präsident der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft

1950 - 1979 Mitglied des Nationalrates der Nationalen Front

1957 - 1964 Präsident des Städte- und Gemeindetages

Mitglied des Staatsrates

1971 - 1979 Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates

1971 Vorsitzender der SED-Fraktion in der Volkskammer

  1. Dezember 1979 gestorben in Berlin (Ost)

Bestandsbeschreibung

Friedrich Ebert

12.09.1894 in Bremen als erster Sohn des Sattlers Friedrich Ebert (04.02.1871-28.02.1925), später erster Reichspräsident, und seiner Ehefrau Louise geborene Rump (23.12.1873-18.01.1955) geboren

1900-1905 Besuch der Volksschule in Bremen

Dez. 1905 Umzug der Familie Ebert nach Berlin

1905-1909 Besuch der Knabenmittelschule in Berlin-Rummelsburg

1909-1913 Buchdruckerlehre bei Otto Elsner, Berlin

1909 Mitglied der Sozialistischen Jugendbewegung

1913 Besuch der Fachschule für Buchdrucker

01.04.1913 Eintritt in den Verband Deutscher Buchdrucker

01.05.1913 Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

1913-1915 Tätigkeit als Buchdrucker in der Fränkischen Druckerei- und Verlagsanstalt Nürnberg

Dez. 1915-1918 Soldat im 1. Weltkrieg in Frankreich, Rumänien, Italien, Russland (hier 1916 verwundet)

1919-1923 Redakteur beim "Vorwärts"

12.10.1920 Heirat mit Johanna Elisabeth Vollmann (28.04.1897-28.02.1938)

1923-1925 Mitbegründer und Redakteur des "Sozialdemokratischen Pressedienstes" in Berlin

1925-1933 Chefredakteur der "Brandenburger Zeitung", des "Potsdamer Volksblatt", des "Rathenower Tageblatt" und der Zeitung "Märkischer Roland" in Brandeburg/Havel

15.05.1927 Stadtverordneter und Mitglied des Finanzausschusses in Brandenburg/Havel

18.07.1927 Geburt des Sohnes Friedrich Hermann

20.05.1928-Juni 1933 Abgeordneter des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis Potsdam

12.12.1929-Juni 1933 Stadtverordnetenvorsteher und Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion in Brandenburg/Havel; Mitglied des Bezirksvorstandes des Brandenburger Städtetages und Vorsitzender des Unterbezirks der SPD Brandenburg-Westhavelland-Zauch-Belzig

26.01.1931 Geburt des Sohnes Georg Heinrich

Apr. 1933 Als Vertreter des Brandenburgischen Provinziallandtages Mitglied des Preußischen Staatsrates

07.07.-24.12.1933 Inhaftiert in den Konzentrationslagern Oranienburg, Börgermoor und Lichtenburg; nach der Entlassung Verbindung mit Widerstandsgruppen u. a. mit den Gruppen um Wilhelm Leuschner und Robert Uhrig

1934-1939 ohne Beschäftigung

1934-1939 Mitglied der Deutschen Arbeitsfront

26.08.1939-17.05.1940 Militärdienst

18.04.1940 Eheschließung mit Marie Anna Proksch geborene Koch (30.04.1898-06.06.1993)

01.06.1940-Apr.1945 Angestellter im Reichsverlagsamt Berlin, u. a. als Werber

16.07.1945-20.04.1946 Sekretär des SPD-Bezirksvorstandes der Provinz Mark-Brandenburg

01.10.1945 Eintritt in den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB)

21.-22.04.1946 Teilnahme am Vereinigungsparteitag von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)

21.04.1946 Wahl zum Mitglied des Parteivorstandes der SED

22.04.1946-30.11.1948 Paritätischer Vorsitzender der Landesleitung Brandenburg der SED

1946-1948 Vorsitzender der Beratenden Versammlung der Provinzialverwaltung Brandenburg bzw. Präsident des Landtages Brandenburg

01.08.1947-1979 Mitglied der Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion, ab 1949 Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft

25.09.1947 Wahl zum Mitglied des Zentralsekretariats beim Parteivorstand der SED

(II. Parteitag)

30.11.1948-1979 Mitglied der Landesleitung bzw. Bezirksleitung der SED Berlin

01.12.1948-05.07.1967 Oberbürgermeister von Berlin (Ost)

1948-1971 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Berlin

1948 Mitglied des Deutschen Volksrates

25.-28.01.1949-04.12.1979 Mitglied des Zentralkomitees (ZK) und Mitglied des Politbüros des ZK der SED (1. Parteikonferenz der SED)

Okt. 1949-Okt.1950 Abgeordneter der Provisorischen Volkskammer bzw. Volkskammer und ihres Präsidiums

1950-1963 Stellvertreter des Präsidenten der Volkskammer

Nov. 1971-1979 Vorsitzender der SED-Fraktion der Volkskammer

19.06.1950-30.03.1963 Präsident der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft

1950-1979 Mitglied des Nationalrates der Nationalen Front und ab 1969 ihres Präsidiums

16.03.1957-19.06.1964 Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindetages der DDR, seit 1964 Ehrenpräsident

04.10.1959 Mitglied des Zentralvorstandes (ZV) der Industriegewerkschaft Druck- und Papier

12.09.1960-1979 Mitglied des Staatsrates der DDR, ab 1971 Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates

1963-1971 Mitglied des Volkskammer-Ausschusses für Nationale Verteidigung der DDR

1964 Mitglied des Präsidiums der Zentralleitung des Komitees der antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR; Mitglied des Generalrates und des Ehrenpräsidiums der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR)

05.07.1967 Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Berlin (Ost)

Nov. 1971 Mitglied des Komitees der Interparlamentarischen Gruppe der DDR

04.12.1979 in Berlin verstorben

Auszeichnungen

1954 und 1969 "Karl-Marx-Orden"

1954 Vaterländischer Verdienstorden in Gold

1958 Medaille für die Teilnahme an den bewaffneten Kämpfen 1918-1923

1958 Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933-1945

  1. Oktober 1959 Verdienstmedaille der DDR

1959 und 1964 "Held der Arbeit"

1960 "Banner der Arbeit"

1965 Ehrenspange zum VVO in Gold

  1. September 1974 Stern der Völkerfreundschaft in Gold

1974 Orden der Völkerfreundschaft (UdSSR)

April 1975 Ehrenmedaille des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR

  1. Mai 1975 Verleihung der Ehrenmedaille der UdSSR zum 30. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945

  2. September 1979 Orden "Großer Stern der Völkerfreundschaft"

Marie Ebert

30.04.1898 in Berlin geboren

1904-1909 Volksschule in Berlin, danach Magaretenlyzeum

November 1918 Sachbearbeiterin in der Kohlestelle des Magistrats, anschließend Bibliotheksassistentin im Kinderlesesaal in der Volksbücherei in Berlin

1921 Eheschließung mit dem kaufmännischen Angestellten Karl Proksch

1922-1923 Tätigkeit bei der Textilfirma Dreyfuß und Moritz

1940 Eheschließung mit dem Buchdrucker Friedrich Ebert

1945 Mitglied der SPD, 1946 SED

1945 Paritätische Vorsitzende der antifaschistisch demokratischen Frauenkommission in Karow, Mitglied der Frauenabteilung der SPD/SED

1946 Mitglied des Komitees zur Gründung des DFD im Land Brandenburg

1947 Mitglied im Gründungskomitee der Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion

1947 Stellvertretende Vorsitzende des DFD im Land Brandenburg

1949 Mitglied des Stadtvorstandes des DFD in Berlin

1952 Tätigkeit im Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft

06.06.1993 in Berlin verstorben

Quelle:

BArch DY 30/IV2/11/v.5286

Inhaltliche Charakterisierung

Der schriftliche Nachlass von Friedrich und Marie Ebert gelangte in mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED bzw. ab 1993 in die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv.

Die Unterlagen wurden vor allem seit 1980 von Frau Marie Ebert, der Ehefrau von Friedrich Ebert, übergeben. Angereichert wurde der Nachlass durch Materialeingänge aus dem Stadtarchiv Berlin, dem Politbüro und dem Büro Friedrich Ebert.

Überliefert sind persönliche Dokumente, biographische Materialien zu Friedrich Ebert und seinen Familienangehörigen, Korrespondenzen, Gruß- und Glückwunschschreiben, Reden und Schriften sowie Arbeitsmaterialien aus der beruflichen Tätigkeit Friedrich Eberts.

Das politische und berufliche Wirken Friedrich Eberts lässt sich auch anhand der Überlieferungen des Büros F. Ebert im Bestand DY 30-SED belegen. Dort befindet sich außerdem die Kaderakte Friedrich Eberts (DY 30/IV 2/11/v.5286). Die Erinnerungen der Eheleute Friedrich und Marie Ebert befinden sich in der Sammlung Erinnerungen (SgY 30/ 0177, SgY 30/1993).

Das Schriftgut Friedrich Eberts aus seiner Tätigkeit als Oberbürgermeister von Berlin wird im Landesarchiv Berlin bewahrt.

Bestandteil des Nachlasses von Friedrich Ebert sind außerdem persönliche Dokumente, Korrespondenzen und Materialien seiner Ehefrau Marie Ebert, die in den Jahren 1999 und 2004 von den Söhnen Prof. Dr. Georg Ebert und Friedrich Ebert (jun.) übergeben wurden.

Nach der Bearbeitung umfasst der Nachlass 158 Akten (6 lfm) mit Dokumenten aus den Jahren 1894 bis 1993.

Im Nachlass überlieferte Fotos wurden an das Bildarchiv; Publikationen, Broschüren und Zeitungen an die Bibliothek abgegeben.

Der Nachlass ist für wissenschaftliche Zwecke frei zugänglich. Die Benutzung ausgewählter persönlicher Dokumente und die Veröffentlichung von persönlichen Dokumenten bedarf bis zum Jahr 2020 der schriftlichen Zustimmung der Eigentümer bzw. ihrer Erben. Im Übrigen ist die Benutzung des Nachlasses durch Dritte im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes zulässig, soweit Persönlichkeitsschutzrechte und andere schutzwürdige Belange Betroffener nicht entgegenstehen.

Bei Veröffentlichung ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4192/ 1, Kurzform: BArch NY 4192/1 (Beispiel für die Zitierung des Aktenbandes mit der Nummer 1).

Andreas Grunwald

Zitierweise

BArch NY 4192/...

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