Selbmann, Fritz
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
69 Aufbewahrungseinheiten
0,0 laufende Meter
Creator(s)
- Selbmann, Fritz, 1899-1975
Scope and Content
Bestandsbeschreibung
- Sept. 1899 in Lauterbach/Hessen geboren
1905 - 1913 Volksschule
1915 - 1917 Bergmann in Werne (bei Bochum)
1916 gewerkschaftlich organisiert
1917 - 1920 Militärdienst
1918 Mitglied eines Arbeiter- und Soldatenrates
1920 - 1924 in verschiedenen Berufen tätig, u. a. Bergmann
1920 Mitglied der USPD
1922 Mitglied der KPD
1923 französische "Schutzhaft"
1924 Organisations-Leiter der KPD Bottrop
1925 - 1928 Mitglied der Bezirksleitung Ruhrgebiet der KPD und Sekretär der Gauleitung des Roten Frontkämpferbundes (RFB) Ruhrgebiet
1928 - 1929 Studium an der Internationalen Lenin-Schule in Moskau
1929/1930 Redakteur der Zeitung "Ruhrecho" und Abgeordneter des Rheinischen Provinziallandtags
1930/1931 Politischer Leiter des Bezirkes Oberschlesien der KPD
1930 - 1932 Abgeordneter des Preußischen Landtags
1931 - 1933 Politischer Leiter des Bezirks Sachsen der KPD
1932/1933 Abgeordneter des Deutschen Reichstages
1933 - 1945 Inhaftierung in verschiedenen Zuchthäusern und Konzentrationslagern (u. a. Zuchthaus Waldheim, KZ Dachau und KZ Sachsenhausen)
- Aug. 1945 - 1948 Präsident des Landesarbeitsamtes in Dresden und Minister für Wirtschaftsplanung im Land Sachsen
1946 - 1950 Abgeordneter des Sächsischen Landtags
März 1948 - Okt. 1949 Stellvertreter des Vorsitzenden der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK) und Leiter der Hauptverwaltung Industrie
- Okt 1949 - 1955 Minister für Industrie, Schwerindustrie bzw. Hüttenwesen und Erzbergbau
1949 - 1963 Abgeordneter der Volkskammer
1954 - 1958 Mitglied des ZK der SED
1955 - 1958 Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR
1958 - 1961 Stellvertreter des Vorsitzenden der Staatlichen Plankommission
Juli 1961 - 1964 stellvertretender Vorsitzender des Volkswirtschaftsrats der DDR
1969 - 1975 Vizepräsident des Schriftstellerverbandes der DDR
- Jan. 1975 in Berlin verstorben
Quellen:
BArch DY 30/IV2/11/v.1984
BArch NY 4113/1
Inhaltliche Charakterisierung
Der Nachlass Fritz Selbmann gelangte in zwei Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED (ZPA). Im Nov. 1967 wurde der erste Teil von Fritz Selbmann selbst übergeben und im Nov. 1975 erhielt das ZPA weitere Materialien von seinem Sohn Erich Selbmann.
Der Nachlass umfasst 28 Akteneinheiten (1,5 lfm) mit Dokumenten aus der Zeit von 1929 bis 1972.
Den Hauptteil des Nachlasses bilden die überlieferten Reden und Aufsätze aus den Jahren 1929 bis 1933 und 1945 bis 1960. Sie spiegeln vor allem das Wirken von Fritz Selbmann als politischer Leiter von KPD-Bezirken und als leitenden Wirtschaftsfunktionär der SED wieder. Biographische Materialien liegen nur wenige vor. Hervorzuheben ist hierbei die Akte des Polizeipräsidiums Leipzig aus dem Jahr 1932, die u. a. Angaben zur Person und die Begründung des Urteils gegen Fritz Selbmann vom 4. Nov. 1935 enthält.
Des Weiteren liegen im Bestand Arbeitsmaterialien aus der Tätigkeit von Fritz Selbmann als Wirtschaftsminister in Sachsen, als Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR und als Minister für Hüttenwesen und Erzbergbau bzw. Schwerindustrie vor. Sie dokumentieren unter anderem den Wirtschaftsaufbau in der DDR, darunter die Entstehung des Eisenhüttenkombinates Ost, den Stand der geologischen Forschung in der DDR und die friedliche Nutzung der Atomenergie sowie die Entwicklung der SDAG Wismut.
Weitere Dokumente von und über Fritz Selbmann befinden sich in folgenden Beständen und Sammlungen des Bundesarchivs und der Stiftung: RY 1 KPD, DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, DC 15 Deutsche Wirtschaftskommission, DC 20 Ministerrat der DDR, DE 1 Staatliche Plankommission der DDR, DG 2 Ministerium für Schwerindustrie, SgY 30 Sammlung Erinnerungen und TonY 1 Tondokumentensammlung SED.
Der Nachlass ist für wissenschaftliche Benutzungen frei zugänglich. Alle anderen Benutzungen und die Veröffentlichung von persönlichen Unterlagen setzen bis zum Jahre 2025 die schriftliche Zustimmung der Eigentümer voraus. Bei Bedarf wenden Sie sich an das zuständige Referat.
Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4113/1, Kurzform: BArch NY 4113/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nr. 1).
Holger Franke
Umfang, Erläuterung
28 AE
Zitierweise
BArch NY 4113/...