Grotewohl, Otto

Identifier
NY 4090
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1829 - 31 Dec 1974, 1 Jan 1988 - 31 Dec 1991
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

698 Aufbewahrungseinheiten

0,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Bestandsbeschreibung

  1. März 1894 in Braunschweig geboren

1908-1912 Ausbildung zum Buchdrucker

1912 Mitglied der SPD und des Verbandes deutscher Buchdrucker

1912-1914 Buchdrucker und Angestellter in verschiedenen Druckereien in Braunschweig, Wolfenbüttel und Krefeld

1914-1918 Soldat im 1. Weltkrieg

1918 Austritt aus der SPD, Mitglied der USPD

1918-1919 Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates in Braunschweig

1919-1921 Angestellter der Ortskrankenkasse Braunschweig

1920-1926 Abgeordneter des braunschweigischen Landtags, zwischen 1921-1922 Innen- und Volksbildungsminister von Braunschweig, 1923-1924 Minister für Justiz

1922 Übertritt zur SPD, Sekretär für Betriebsräte

1924-1926 Studium an der Leibniz-Akademie in Hannover

1926-1930 Gasthörer an der Hochschule für Politik, der Handelshochschule und der Universität Berlin, Mitarbeit bei sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Zeitungen

1928-1933 Präsident der Landesversicherungsanstalt, Vorsitzender des Landesverbandes Braunschweig der SPD, Abgeordneter des Reichstages

1933 Grotewohl wird des Amtes als Präsident der Landesversicherungsanstalt enthoben

1933-1938 Arbeit als selbständiger Kaufmann, Inhaber eines Lebensmittelgeschäftes sowie als Vertreter der Firma Grude-Herd-Vertrieb in Hamburg, Mitglied einer illegalen sozialdemokratischen Gruppe

1938 Umzug nach Berlin

1938 wegen Verbrechens gegen das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien in Haft genommen, zu 7 Monaten Haft verurteilt, bis zum 4. März 1939 im Gefängnis in Braunschweig

Nov. 1939-Feb. 1940 erneut in Haft

1940-1945 Geschäftsführer eines kleinen Unternehmens in Berlin, Kooperation mit der sozialdemokratischen Widerstandsgruppe Heibacko

Juni 1945 auf der ersten Funktionärskonferenz der SPD in Berlin zum Vorsitzenden des Zentralausschusses der SPD gewählt, Mitunterzeichner des SPD-Aufrufs vom 15. Juni sowie des Aktionsabkommens mit der KPD vom 19. Juni

Juli 1945 Mitbegründer des Blocks der antifaschistisch-demokratischen Parteien

1945/1946 Teilnehmer bei der gemeinsamen Konferenz des Zentralkomitees der KPD und des Zentralausschusses der SPD, Mitglied der Studienkommission zur Erarbeitung der "Grundsätze und Ziele" und des Parteistatuts der SED

ab 1946 Mitglied des Parteivorstandes bzw. des ZK der SED und seines Zentralsekretariats bzw. Politbüros

1946-1954 gemeinsam mit Wilhelm Pieck Vorsitzender der SED

1946-1950 Abgeordneter im Sächsischen Landtag

1947 Mitglied des Ständigen Ausschusses des Deutschen Volkskongresses

1948-1949 Mitglied des Deutschen Volksrates und Vorsitzender des Verfassungsausschusses

ab 1949 Abgeordneter der Provisorischen Volkskammer bzw. der Volkskammer, Fraktion der SED; Mitglied des ZK und des Politbüros der SED

ab Okt. 1949 Ministerpräsident bzw. Vorsitzender des Ministerrates der DDR

Sept. 1960 Ernennung zum stellvertretenden Vorsitzenden des Staatsrates

  1. Sept. 1964 in Berlin verstorben

Literaturauswahl

Heinz Voßke: Otto Grotewohl. Biographischer Abriß. Dietz Verlag Berlin, 1979

Helmut Müller-Enbergs/Jan Wieloghs/Dieter Hoffmann(Hg): Wer war wer in der DDR? Ein biographisches Lexikon. Bundeszentrale für politische Bildung, 2000

Inhaltliche Charakterisierung

Der hier vorliegende schriftliche Nachlass von Otto Grotewohl umfasst 702 Akteneinheiten ( ca. 22 lfm) mit Akten aus der Zeit von 1829-1974, 1985, 1988-1991.

Der Nachlass gelangte in mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED (ZPA). Die ersten Dokumente wurden auf Beschluss des Sekretariats des ZK der SED in den Jahren 1964/1965 vom ZK der SED und vom Ministerrat der DDR übergeben.

Eine erste Bearbeitung erfolge 1970-1971 im ZPA.

Im Jahr 1976 wurde vom Büro des Ministerrates der DDR umfangreiches Schriftgut aus der Tätigkeit von Otto Grotewohl übernommen. Aus dem Internen Archiv des Politbüros des ZK der SED folgten einzelne Dokumente und Materialien.

Ebenfalls 1976 im Zusammenhang mit der Haushaltsauflösung von Johanna Grotewohl kamen weitere persönliche Dokumente und Arbeitsmaterialien Otto Grotewohls in das ZPA.

1978 wurde mit der endgültigen Ordnung und Verzeichnung des schriftlichen Nachlasses von Otto Grotewohl begonnen. Bei der Ordnung des Bestandes ließen sich die Bearbeiter von den einzelnen Etappen des parteipolitischen und gesellschaftlichen Wirkens Otto Grotewohls leiten. 2006 erfolgte eine Überarbeitung für die Bereitstellung als online Findbuch.

Der Nachlass enthält neben persönlichen Dokumenten und Materialien auch Schriftwechsel Otto Grotewohls mit Verwandten, Freunden und Bekannten sowie Unterlagen zur Zusammenarbeit von Johanna Grotewohl sowie Hans und Madeleine Grotewohl mit Einrichtungen die den Namen "Otto Grotewohl" trugen.

Umfangreich sind Reden, Aufsätze, Erklärungen, Stellungnahmen und Berichte sowie Arbeitsmaterialien aus seiner beruflichen, parteipolitischen und gesellschaftlichen Tätigkeit überliefert. Dabei liegt der Schwerpunkt der Überlieferung auf der Zeit nach 1945. Arbeitsmaterialien Otto Grotewohls aus seiner parteipolitischen und beruflichen Tätigkeit in den Jahren der Weimarer Republik und während der Zeit des zweiten Weltkrieges sind nur in geringem Maße vorhanden. Der Verbleib von Unterlagen aus der Zeit des Wirkens Otto Grotewohls vor und während des ersten Weltkrieges konnte nicht ermittelt werden.

Der hier vorliegende Nachlass ist insbesondere für die Zeit nach 1945 eine hervorragende Ergänzung der staatlichen Überlieferung und der Überlieferung von SPD und SED. Damit ist der Nachlass eine wichtige Quelle bei der Erforschung der Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung sowie der Geschichte der SBZ und der Anfangsjahre der DDR.

Eine Reihe von Tondokumenten sowie eine Fotosammlung befinden sich im Bildarchiv der Stiftung.

Der größte Teil des Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes für die Benutzung zugänglich. Zu einzelnen Akten mit persönlichen Dokumenten bestehen seitens der Eigentümer Benutzungseinschränkungen.

Bei eventuellen Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4090/1, Kurzform: BArch NY 4090/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).

Isgard Löffler

Umfang, Erläuterung

702 AE

Zitierweise

BArch NY 4090/...

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