Kautsky, Karl
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Extent and Medium
Nachlässe
23 Aufbewahrungseinheiten
0,0 laufende Meter
Creator(s)
- Kautsky, Karl, 1876-1938
Scope and Content
Bestandsbeschreibung
- Okt. 1854 in Prag geboren
1863 Umzug der Familie nach Wien
1864 - 1866 Besuch des Gymnasiums des Benediktinerklosters in Melk (Österreich)
1874 - 1878 Studium der Geschichte, Philosophie, Jura und Nationalökonomie in Wien, gleichzeitige Arbeit als Schriftsteller und Maler
1875 Eintritt in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs und Autor zahlreicher Artikel in sozialdemokratischen Zeitungen
1880 - 1882 Mitarbeiter des Verlegers und Publizisten Karl Höchberg (1853-1885). Um diese Zeit durch engen Gedenkenaustausch mit August Bebel, Eduard Bernstein und Wilhelm Liebknecht Zuwendung zum Marxismus und der deutschen Sozialdemokratie
1881 Karl Marx und Friedrich Engels
1883 Heirat mit Louise Strasser (1860-1950), Scheidung 1889
1883 - 1917 Mitbegründer und Chefredakteur der theoretischen, marxistischen, Zeitschrift der II. Internationale "Die Neue Zeit"
1885 - 1890 Übersiedlung nach London
1887 seine Schrift "Karl Marx' ökonomische Lehren" zur Verbreitung und Popularisierung von Marx's Hauptwerk "Das Kapital" erscheint
- Apr. 1890 Heirat mit Luise Ronsperger (1864-1944). Aus der Ehe gehen drei Söhne hervor.
1890 Übersiedlung nach Deutschland
1891 Mitarbeit bei der Ausarbeitung des "Erfurters Programm" der sozialdemokratischen Partei
1899 Publikation seiner Werke "Die Agrarfrage" zur Entwicklung des Kapitalismus in der Landwirtschaft und "Bernstein und das sozialdemokratische Programm. Eine Antikritik"
1903 Parteitag der SPD in Dresden, Auseinandersetzung Kautskys mit dem Revisionismus und seinem Hauptvertreter Eduard Bernstein
1905 - 10 Herausgabe der "Theorien über den Mehrwert" von Karl Marx mit Kürzungen und Interpretationen von Karl Kautsky
1910 Auftreten gegen die Linken in der Sozialdemokratie, v.a. gegen Rosa Luxemburg, in der Frage des politischen Massenstreiks
1914/1915 Kautsky vertritt gemäßigte Antikriegshaltung
1917 Beitritt zur USPD
1918 Ablehnung der russischen Oktoberrevolution in seinem Werk "Die Diktatur des Proletariats"
1918/1919 Staatssekretär im Auswärtigem Amt
1922 Rückkehr zur SPD
1924 Umzug nach Wien
1925 Mitverfasser des "Heidelberger Programms" der SPD
1927 "Die materialistische Geschichtsauffassung" in zwei Bänden erscheint
1934 Kautsky reflektiert die Niederwerfung der österreichischen Sozialdemokratie in seiner anonym erschienen Schrift "Über die Grenzen der Gewalt"
1937 "Sozialisten und Krieg"
1938 Emigration in die Niederlande
- Okt. 1938 in Amsterdam gestorben
Quellen:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/KautskyKarl/
Krause, Werner; Graupner, Karl-Heinz und Sieber, Rolf. Ökonomenlexikon. Berlin: Dietz 1989. S. 247ff
Brief von Karl Kautsky an Friedrich Engels vom 7.9.1889 in: BArch DY 4055/13, Bl. 82
Weiterführendes Literaturverzeichnis:
Karl Kautsky: Die Agrarfrage: eine Übersicht über die Tendenzen der modernen Landwirtschaft und der Agrarpolitik der Sozialdemokratie (Photomechanischer Nachdruck der Ausgabe Stuttgart 1899), Zürich 1966
Karl Kautsky: Das Erfurter Programm. Berlin 1965
Karl Kautsky/Bruno Schönlank: Grundsätze und Forderungen der Sozialdemokratie: Erläuterungen zum Erfurter Programm. Berlin 1906
Karl Marx: Theorien über den Mehrwert: aus dem nachgelassenen Manuskript "Zur Kritik der politischen Ökonomie". Herausgegeben von Karl Kautsky. Stuttgart 1905-1910
Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie/ Hrsg. v. Karl Kautsky. Berlin 1923
Victor Adler: Briefwechsel mit August Bebel und Karl Kautsky/ Hrsg. v. Friedrich Adler. Wien 1954
Eduard Bernsteins Briefwechsel mit Karl Kautsky (1895-1905). eingeleitet und herausgegeben von Till-Schelz-Brandenburg, Frankfurt/Main 2003
August Bebels Briefwechsel mit Karl Kautsky/ Hrsg. von Karl Kautsky jr. Assen 1971
Rosa Luxemburg: Briefe an Karl und Luise Kautsky (1896-1918). Berlin 1923
Hans-Jürgen Mende: Karl Kautsky: vom Marxisten zum Opportunisten. Studie zur Geschichte des historischen Materialismus. Berlin 1985
Bernd Florath: Karl Kautsky. Halle 1990
Harald Koth: "Meine Zeit wird wieder kommen...": das Leben des Karl Kautsky. Berlin 1993
Inhaltliche Charakterisierung
Bei dem vorliegenden Nachlass von Karl Kautsky handelt es sich nicht um einen Nachlass im eigentlichen Sinne, sondern um eine Sammlung von Dokumenten und Materialien von und überKarl Kautsky bzw. von seinen Angehörigen. Die Sammlung, die ihren Anfang in den 1950er Jahren hat, enstand im Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, v.a. im Zusammenhang mit der Erforschung und Darstellung der Geschichte der Arbeiterbewegung und der Marx-Engels-Forschung und -Edition. Bis zur abschließenden Bearbeitung im Januar 1990 wurden aus zahlreichen Archiven, darunter das Zentralen Parteiarchive der KPdSU in Moskau und das ZPA der PVAP in Warschau sowie das Internationale Institut für Sozialgeschichte (IISG) in Amsterdam, aus Bibliotheken, Museen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie von Privatpersonen Dokumente übernommen.
Viele Dokumente liegen hier nur als Kopie vor. Originale aus dem Nachlass von Karl Kautsky und seinen Familienangehörigen erhielt das Zentrale Parteiarchiv der SED v. a. durch Schenkungen, Ankäufe von Privatpersonen und Institutionen sowie bei Auktionen. Von allen Dokumenten, die hier im Original vorliegen, existiert im Bestand eine Kopie. Die Originaldokumente werden aus konservatorischen Gründen in der Regel nicht für die allgemeine Benutzung vorgelegt.
Der Nachlass umfasst 23 Akteneinheiten mit Dokumenten aus der Zeit von 1876 bis 1937. Den Hauptteil des Bestandes bildet die Korrespendenz von Karl Kautsky u.a. mit Eduard Bernstein, Friedrich Engels, Adolf Geck, Wilhelm Liebknecht, Rosa Luxemburg, Julius Motteler, Georgi Walentinowitsch Plechanow und Friedrich Adolph Sorge. Diese Korrespondenz enthält Informationen über die Werke und Nachlässe von Friedrich Engels, Ferdinand Lassalle, Wilhelm Liebknecht, Rosa Luxemburg und Karl Marx sowie über die deutsche und internationale Arbeiterbewegung und die Tätigkeit von Karl Kautsky als Chefredakteur der "Neuen Zeit". Des Weiteren enthält der Bestand Korrespondenzen von Kautsky's Mutter Minna, seinem jüngeren Bruder Hans und seinen beiden Frauen.
Weitere Dokumente von und über Karl Kautsky findet man in verschiedenen Nachlässen der Stiftung, darunter die von Eduard Bernstein (NY 4023), Wilhelm Liebknecht (NY 4034), Rosa Luxemburg (NY 4005) und Julius Motteler (NY 4012) sowie in der Sammlung Marx-Engels-Archiv (SgY 31) und den Beständen II. Internationale (RY 4), Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SgY 16) und Sozialdemokratische Partei Deutschlands (RY 20).
Der Nachlass ist für die Forschung frei zugänglich. Die Veröffentlichung von Dokumenten, die in der Stiftung nur als Kopie überliefert sind, setzt die Zustimmung der Eigentümer des Originals voraus.
Ansonsten ist bei eventuellen Veröffentlichungen wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4055/1, Kurzform: BArch, NY 4055/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1)
Holger Franke
Umfang, Erläuterung
23 AE
Zitierweise
BArch NY 4055/...