Bernstein, Eduard
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
21 Aufbewahrungseinheiten
0,0 laufende Meter
Creator(s)
- Bernstein, Eduard, 1881-1929
Scope and Content
Bestandsbeschreibung
- Jan. 1850 in Berlin geboren
1857 - 1863 Besuch einer siebenklassigen Privatschule
1863 - 1866 Besuch eines Gymnasiums
1866 - 1870 kaufmännische Lehre in Berlin
1870 - 1878 Kommis im Bankgeschäft S. + L. Rothschild in Berlin
1872 Eintritt in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei
1875 Delegierter des Gothaer Vereinigungsparteitages des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, Mitverfasser des "Gothaer Programms"
1878 Sekretär des Privatgelehrten Karl Höchberg (1853-1885)
1879 Übersiedlung in die Schweiz
Dez. 1880 Er reist gemeinsam mit August Bebel zu Karl Marx und Friedrich Engels in London; seitdem ständiger Briefwechsel mit beiden
1881 - 1890 Mitherausgeber des illegalen Parteiorgans "Der Socialdemokrat"
1888 Ausweisung aus der Schweiz und Emigration nach London
1890 - 1899 Londoner Korrespondent des "Vorwärts"
1891 Mitverfasser des "Erfurter Programms" der SPD
1896 - 1900 Mitarbeit an der Zeitschrift "Die Neue Zeit"
1897 Heirat mit Regina Zadek (? - 1923)
1899 in "Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie" begründet E. Bernstein den Revisionismus
1900 - 1914 ständiger Mitarbeiter der "Sozialistischen Monatshefte"
1901 Rückkehr nach Deutschland
1902 - 1905, 1911 - 1913 und 1919 - 1924 Teilnahme an den Parteitagen der deutschen Sozialdemokratie
1902 - 1906, 1912 - 1918 und 1920 - 1928 Mitglied des Reichstages für den Wahlkreis Breslau-West
- Aug. 1914 stimmt mit der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion für die Bewilligung der Kriegskredite
Juni 1915 Veröffentlichung des gemeinsam mit Karl Kautsky und Hugo Haase verfassten sozialpazifistischen Manifest "Das Gebot der Stunde"
1915 Austritt aus der SPD und Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft
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Dez. 1915 gemeinsam mit 17 zentristischen Abgeordneten im Reichstag gegen die Kriegskredite
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- Sept. 1917 Teilnahme an der Internationalen Sozialistischen Konferenz in Stockholm
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1917 - 1919 Mitglied der USPD
Jan. 1919 Wiedereintritt in die SPD
- März 1920 - 1929 Mitglied des ersten Untersuchungsausschusses der Weimarer Nationalversammlung zur Vorgeschichte des Krieges als Sachverständiger für deutsch-englische Beziehungen im Kaiserreich
1921 Mitverfasser des "Görlitzer Programms" der SPD und im Sommerhalbjahr an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin Gastvorlesungen über "Streitfragen des Sozialismus in Vergangenheit und Gegenwart"
1930 Veröffentlichung seiner Autobiographie "Entwicklungsgang eines Sozialisten"
- Dez. 1932 in Berlin gestorben
Quellen
Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Berlin 1970
http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Bernstein
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BernsteinEduard/index.html
Weiterführendes Literaturverzeichnis
Eduard Bernstein: Ferdinand Lassalle. Würdigung des Lehrers und Kämpfers. Berlin 1919
Eduard Bernstein: Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie. Stuttgart 1921
Eduard Bernstein: Briefwechsel mit Friedrich Engels. hrsg. von Helmut Hirsch, Assen 1970
Eduard Bernstein: Sozialdemokratische Lehrjahre. Dietz-Verlag Berlin 1978
Manfred Tetzel: Beitrag zu einer kritischen Analyse der gesellschaftstheoretischen Auffassungen Eduard Bernsteins. Berlin, Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED, Dissertation, 1982
Manfred Tetzel: Philosophie und Ökonomie oder Das Exempel Bernstein. Dietz-Verlag Berlin 1984
Teres Löwe: Der Politiker Eduard Bernstein - Eine untersuchung zu seinem politischen Wirken in der Frühphase der Weimarer Republik 1918 - 1924. Bonn, Historisches Forschungszentrum, 2000
Eduard Bernstein: Briefwechsel mit Karl Kautsky (1895-1905). eingeleitet und hrsg. von Till Schelz-Brandenburg. Frankfurt/Main 2003
Inhaltliche Charakterisierung
Bei dem vorliegenden Nachlass von Eduard Bernstein handelt es sich nicht um einen Nachlass im eigentlichen Sinne, sondern um eine Sammlung von Dokumenten und Materialien von und über Eduard Bernstein und seiner Frau Regina. Die Sammlung, die ihren Anfang in den 1960er Jahren hat, entstand im Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, v.a. im Zusammenhang mit der Erforschung und Darstellung der Geschichte der Arbeiterbewegung und der Marx-Engels-Forschung und -Edition. Bis zur abschließenden Bearbeitung im Januar 1990 wurden aus zahlreichen Archiven, darunter das Zentrale Parteiarchiv der KPdSU in Moskau und das ZPA der PVAP in Warschau sowie das Internationale Institut für Sozialgeschichte (IISG) in Amsterdam, aus Bibliotheken, Museen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie von Privatpersonen Dokumente übernommen.
Viele Dokumente liegen hier nur als Kopie vor. Originale aus dem Nachlass von Eduard Bernstein erhielt das Zentrale Parteiarchiv der SED v. a. durch Schenkungen, Ankäufe von Privatpersonen und bei Auktionen. Von allen Dokumenten, die hier im Original vorliegen, existiert im Bestand eine Kopie. Die Originaldokumente werden aus konservatorischen Gründen in der Regel nicht für die allgemeine Benutzung vorgelegt.
Der Nachlass umfasst 21 Akteneinheiten mit Dokumenten aus der Zeit von 1870 bis 1930. Den Hauptteil des Bestandes bildet die Korrespondenz von Eduard Bernstein. Sie beinhaltet vorwiegend seine Tätigkeit in der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion und deren Politik, v. a. auch ihre Stellung zur Frage Krieg und Frieden sowie die geplante Herausgebe von Marx-Engels-Dokumenten. Dabei sind besonders wertvoll die von August Bebel an Eduard Bernstein gerichteten 46 Briefe und Postkarten. Sie widerspiegeln u. a. das Ringen Bebels zur Verteidigung des Marxismus in Auseinandersetzung mit dem Revisionismus Bernsteins. Außerdem enthalten sie zahlreiche Informationen in Bezug auf den Nachlass von Karl Marx und Friedrich Engels und dessen Veröffentlichung. In der Korrespondenz sind auch Briefe von Regina Bernstein an Hjalmar Branting und Edmund Fischer enthalten. Unter den Ausarbeitungen von Eduard Bernstein befinden sich u. a. Originalmanuskripte (teilweise Fragmente) von "Neues vom Briefwechsel Marx-Lassalle", "L'allemagne an commencement ...", "Antisemitismus", "Der Gildensozialismus" und "Stockholm und der Völkerfriede".
Weitere Dokumente von und über Eduard Bernstein findet man in verschiedenen Nachlässen der Stiftung, darunter die von August Bebel (NY 4022), Kurt Eisner (NY 4060), Ferdinand Lassalle (NY 4061), Wilhelm Liebknecht (NY 4034) und Julius Motteler (NY 4012) sowie in der Sammlung Marx-Engels-Archiv (SgY 31) und den Beständen II. Internationale (RY 4) und Sozialdemokratische Partei Deutschlands (RY 20).
Der Nachlass ist für die Forschung frei zugänglich. Die Veröffentlichung von Dokumenten, die in der Stiftung nur als Kopie überliefert sind, setzt die Zustimmung der Eigentümer des Originals voraus. Ansonsten ist bei eventuellen Veröffentlichungen wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4023/ 1, Kurzform: BArch NY 4023/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).
Holger Franke
Umfang, Erläuterung
21 AE
Zitierweise
BArch NY 4023/...