Niederkirchner, Michael (Ps. Josef Neumann)
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
45 Aufbewahrungseinheiten
0,0 laufende Meter
Creator(s)
- Niederkirchner, Michael, 1882-1949
Scope and Content
Bestandsbeschreibung
- September 1882 in Budapest geboren
1889-1893 Besuch der Volksschule
1896-1898 Lehre als Maschinenschlosser
1899-1905 Arbeit als Erd- und Bauhilfsarbeiter, dann als Rohrleger
1900 Mitglied der Gewerkschaft
1903 Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Ungarn
1904 Militärdienst in der K. u. K. Armee Österreich-Ungarn
Mai 1905 Übersiedlung nach Deutschland (Regensburg), Mitglied in der SPD und im DMV
1906 Umzug nach Berlin
1906-1920 Betriebsvertrauensmann in der Rohrlegerbranche
1914 Branchenleiter der Berliner Rohrleger im DMV
1914-1915 Soldat im 1. Weltkrieg für das österreich-ungarische Heer
ab März 1915 Kriegsgefangenschaft in Rußland
1917 Teilnehmer an der Oktoberrevolution in Rußland
April 1918 Teilnahme am 1. Kongress der ausländischen Arbeiter-, Bauern und Soldatendeputierten in Moskau, Mitglied der deutschen Sektion der Kommunistischen Partei Rußlands (KPR) unter dem Pseudonym "Josef Neumann"
Januar 1919 Rückkehr nach Berlin, Tätigkeit beim DMV, Mitglied der USPD
1920 Mitglied der VKPD
1920-1929 Branchenleiter der Berliner Rohrleger im DMV
1921-1930 Geschäftsführer des Kommissionsverlags der Roten Gewerkschaftsinternationale (RGI)
1926/1927 Mitglied der KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Lausitz
1927 Wahl in das ZK der KPD
Juni 1929 Ausschluss aus dem DMV
- August-30. Oktober 1929 Organisator des Berliner Rohrlegerstreiks
1929-1932 Mitglied der Reichsleitung der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO)
Dezember 1929 Berufung in den Zentralrat und das Vollzugsbüro der RGI auf deren VII. Kongress in Moskau
Februar-September 1930 Stellv. Generalsekretär und Leiter des Vollzugsbüros der RGI in Moskau
Oktober 1930 Rückkehr nach Deutschland
- Februar 1933 Verhaftung
bis Juni 1934 Inhaftierung im Gefängnis Berlin-Spandau und in den KZ Sonnenburg und Lichtenburg
- Juni 1934 Ausweisung als "lästiger Ausländer", Rückkehr nach Moskau
1936-1938 Tätigkeit in der RGI und im Zentralvorstand der Sowjetgewerkschaften
1940/1941 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand getreten
November 1945 Rückkehr nach Berlin, Mitglied der Zonenleitung des FDGB
Februar 1946 Mitglied des BuV des FDGB
Juni 1946 Mitbegründer der IG Metall, Mitglied des Sekretariats des ZV
- August 1949 in Berlin verstorben
Inhaltliche Charakterisierung
Der hier vorliegende schriftliche Nachlass von Michael Niederkirchner war bis zu seiner Zusammenführung in der Stiftung in zwei Teile geteilt. Ein Teil wurde im Zentralen Parteiarchiv (ZPA) der SED (NL 10 bzw. NY 4010) und der andere im Zentralarchiv der Gewerkschaften (441.13 bzw. NY 4413) verwahrt.
Der Nachlass befand sich ursprünglich beim Sekretariat des Zentralvorstandes der IG Metall im FDGB. Von dort wurde er im Februar 1956 auf Anforderung an das Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED übergeben. Einige wenige Unterlagen, größtenteils Abschriften und Regesten, gelangten ins Gewerkschaftsarchiv. Im Zuge der Zusammenfassung beider Teile wurden auch bisher unbearbeitete Unterlagen des Nachlasses verzeichnet, die erst 1989/1990 von der Familie an das ZPA der SED übergeben wurden.
Nach der Bearbeitung liegen 45 Akteneinheiten (1,2 lfm) mit Dokumenten aus den Jahren 1905 bis 1949, 1951 bis 1959 und 1967 vor. Überliefert sind vor allem Unterlagen aus der Tätigkeit von Michael Niederkirchner im Deutschen Metallarbeiterverband, im Rahmen der internationalen Metallarbeiterbewegung und im ZV der IG Metall des FDGB. Darunter Protokolle, Rundschreiben, Geschäftskorrespondenzen, Zeitungsausschnitte, Zeitungen und Flugblätter. Persönliche Unterlagen sind nur in geringem Umfang vorhanden. Zu erwähnen sind eine 1935 angefertigte Autobiographie und Korrespondenzen mit Familienangehörigen aus den Jahren 1913 bis 1947.
Bücher und Broschüren aus dem Nachlass werden in der Bibliothek der Stiftung verwahrt.
Der Nachlass ist für Benutzungen zu wissenschaftlichen Zwecken frei zugänglich. Alle anderen Benutzungen und die Veröffentlichung persönlicher Dokumente und Korrespondenzen setzen bis zum Jahre 2025 die vorherige Zustimmung der Eigentümerinnen Frau Dr. Käte Niederkirchner und Frau Soja Beck-Niederkirchner bzw. ihrer Erben voraus.
Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4010/1, Kurzform: BArch, NY 4010/1 (Beispiel für die Zitierung des Aktenbandes mit der Nummer 1).
Umfang, Erläuterung
47 AE
Zitierweise
BArch NY 4010/...