Heckert, Fritz

Identifier
NY 4007
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1907 - 31 Dec 1965
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

33 Aufbewahrungseinheiten

0,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Bestandsbeschreibung

Fritz Heckert

  1. März 1884 in Chemnitz geboren

1890 - 1898 Besuch der Volksschule in Chemnitz

1898 - 1902 Lehre als Maurer

  1. Jan. 1902 Eintritt in die SPD

  2. Juli 1902 Eintritt in den freigewerkschaftlichen Zentralverband der Maurer

ab 1904 auf Wanderschaft

Jan. 1907 Ankunft in Berlin, danach in Bremen

1908 - 1911 Arbeit in der Schweiz, Bekanntschaft mit Wilma Stammberg, Kontakt zu W.I. Lenin

Anf. 1912 Rückkehr nach Chemnitz

  1. Feb. 1912 - Ende 1918 Vorsitzender und Bevollmächtigter des Deutschen Bauarbeiterverbandes in Chemnitz

  2. Juli 1912 Heirat mit Wilma Stammberg

1913 Besuch des Halbjahreskurses der Zentralen Parteischule der SPD in Berlin

      1. Juni 1914 Teilnahme am 9. Kongress der Gewerkschaften Deutschlands

1916 Mitbegründer der Chemnitzer Spartakusgruppe

  1. März 1917 Ausschluss aus der SPD

  2. Sept. 1918 - 8. Nov. 1918 Haft im Gefängnis auf dem Kaßberg in Chemnitz wegen seiner politischen Tätigkeit

Nov. 1918 Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates in Chemnitz

      1. Dez. 1918 Delegierter auf dem 1. Reichsrätekongress in Berlin
  1. Dez. 1918/1. Jan. 1919 Mitbegründer der KPD

Jan. 1919 - 1920 Politischer Sekretär der KPD-Bezirksleitung Erzgebirge-Vogtland

1919/1920 Ersatzmitglied der Zentrale der KPD

  1. Juni - 5. Juli 1919 Teilnahme am 10. Kongress der Gewerkschaften Deutschlands

  2. Aug. - 25. Sept. 1919 und 26. Dez. 1919 - 10. Jan. 1920 Haft auf der Festung Königstein

Ende 1920 Übersiedlung nach Berlin

seit Ende 1920 Mitglied der Zentrale bzw. des Zentralkomitees (ZK) der KPD

Jan. 1921 Ausschluss aus dem Deutschen Bauarbeiterverband

Mai - Nov. 1921 gemeinsam mit Wilhelm Pieck Vertreter der KPD beim Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale (EKKI)

      1. Juli 1921 Delegierter auf dem Gründungskongress der Roten Gewerkschaftsinternationale (RGI) in Moskau - Referat über die Betriebsrätefrage, Wahl in das Vollzugsbüro der RGI

Feb. - Ende 1923 und Aug. - Nov. 1925 Leiter der Abt. Gewerkschaften bei der Zentrale bzw. dem Zentralkomitee (ZK) der KPD

Okt. 1923 Wirtschaftsminister der Arbeiterregierung in Sachsen

Nov. 1923 Verbot der KPD, Fritz Heckert lebt illegal

Jan. - Apr. 1924 Arbeit in der Organisationsabteilung der Zentrale der KPD

Mai 1924 - 1933 Abgeordneter der KPD im Deutschen Reichstag

Herbst 1924 Verurteilung zu 10 Monaten Gefängnis

Okt. 1924 - Juli 1925 Haft wegen seiner politischen Tätigkeit

seit 1925 im freigewerkschaftlichen Zentralverband der Zimmerer organisiert

  1. Aug. 1925 - 7. Apr. 1936 Mitglied des Politbüros des ZK der KPD

      1. Dez. 1926 Reichskongress der Werktätigen - Rede von Heckert über "Rationalisierung und Kriegsgefahr", Wahl zum Vorsitzenden des Reichsausschusses der Werktätigen

1928 - 1930 und Ende 1932 - Jan. 1935 Vertreter der KPD beim EKKI

  1. Juli - 1. Sept. 1928 VI. Weltkongress der Kommunistischen Internationale (KI) in Moskau, Kandidat des EKKI

seit Nov. 1928 Mitwirkung im leitenden Komitee des Bundes der Freunde der Sowjetunion in Deutschland

9./10. März 1929 Wahl in das Internationale Antifaschistische Büro auf dem Internationalen Antifaschistenkongress in Berlin

Juni 1929 - Mai 1932 Leitung des engeren Sekretariats des ZK der KPD

      1. Aug. 1932 Teilnahme am internationalen Kongress gegen den imperialistischen Krieg in Amsterdam
  1. Aug. 1933 Ausbürgerung aus Deutschland und Emigration in die UdSSR

Jan. 1935 Sekretär der RGI und Leiter ihrer mitteleuropäischen, skandinavischen, polnisch-baltischen und Balkansektion sowie Vertreter der KPD bei der RGI

  1. Juli - 20. Aug. 1935 VII. Weltkongress der KI in Moskau, Mitglied des EKKI

Herbst 1935 - Anf. Feb. 1936 Krankenhausaufenthalt

  1. Apr. 1936 Eröffnung einer Veranstaltungskampagne zur Befreiung von Ernst Thälmann

  2. Apr. 1936 in Moskau gestorben

Quellen:

Biographisches Lexikon zur Geschichte der Deutschen Arbeiterbewegung. Berlin 1970

Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Berlin 2008

BArch NY 4007/2, NY 4007/14 und DY 79/2052

Wilma Heckert geb. Stammberg

  1. März 1885 in Kurland (Lettland) geboren

1903 Mitglied der Lettischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei

1905 Teilnehmerin an der Revolution in Rußland

1906 Mitglied der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei

1906 - 1912 Emigration nach Zürich

1912 Übersiedlung nach Deutschland und Mitglied der SPD

  1. Juli 1912 Heirat mit Fritz Heckert

  2. März 1917 Ausschluss aus der SPD

seit 1.1.1919 Mitglied und Funktionärin der KPD

Ende 1920 Übersiedlung nach Berlin

1933 - 1945 Emigration in die Sowjetunion

Mai 1946 Rückkehr nach Berlin

  1. Apr. 1967 in Berlin gestorben

Quellen:

BArch NY 4007/23 und NY 4007/31

BArch DY 30/IV 2/11/v. 4684

Otto Heckert

  1. Apr. 1905 in Chemnitz geboren

1912 - 1919 Besuch der Volksschule in Chemnitz

1919 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD)

1920 - 1922 Lehre als Gärtner in Lunzenau; während dieser Zeit Fortbildungsschule und 4 Semester Landwirtschaftschule, Abteilung für Gartenbau in Chemnitz

seit 1922 Mitglied der KPD, Mitglied der Unterbezirksleitung Chemnitz

Apr. 1923 - Apr. 1925 Lehre als Zimmerer in Chemnitz

1923 - 1933 leitenden Funktionen im KJVD, Roten Frontkämpferbund (RFB) und den Gewerkschaften

März - Sept. 1924 Organisationsleiter und politischer Leiter der KJVD-Ortsgruppe Chemnitz

Okt. 1924 Mitglied des RFB

Apr. 1925 - 28. Okt. 1929 Zimmermannsgeselle in verschiedenen Baubetrieben in Chemnitz

ca. Anfang 1927 Führer des Jung-Spartakus-Bundes in Chemnitz-Süd

Ende 1927/Anfang 1928 erster Gauführer der Roten Jungfront und anschließend 2. Gauführer des RFB bis zum Verbot am 3. Mai 1929 durch Verfügung des Minister des Innern, danach illegale Tätigkeit

1929 in Wien als Instrukteur des RFB inhaftiert

Nov. - 29. Dez. 1929 mit KPD-Delegation in Russland

ab Ende Dez. 1929 arbeitslos

  1. Sept. 1931 Haftbefehl des Amtsgerichtes Chemnitz wegen seiner politischen Tätigkeit

  2. Sept. 1931 Beschluss des 4. Senats des Reichsgerichtes in Leipzig über seine Verurteilung wegen Vorbereitung zum Hochverrat

1931 - 1945 mit kurzen Unterbrechungen in Haft, u.a. in den Haftanstalten in Chemnitz, Leipzig und Berlin-Plötzensee sowie im Zuchthaus Zwickau und den Konzentrationslagern Sachsenburg und Buchenwald

Mai 1945 1. Vorsitzender des Antifa-Komitees in Chemnitz

1945 - 1954 hauptamtlicher Mitarbeiter des ZK der KPD bzw. beim Parteivorstand der SED in Berlin

  1. Feb. 1954 - 1962 Mitglied und 2. Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig

  2. Okt. 1954 Mitglied des Bezirkstages Leipzig

  3. Apr. 1955 Mitglied des Bezirksvorstandes Leipzig des FDGB

  4. Mai 1955 Auszeichnung mit dem Vaterländischen Verdienstorden (VVO) in Silber

1959 Auszeichnung mit der Verdienstmedaille der DDR

1962 - 1963 1. Vorsitzender Bezirksparteikontrollkommission in Leipzig

Okt. 1963 Auszeichnung mit dem VVO in Gold

  1. Dez. 1963 in Berlin gestorben

Quellen:

Biographisches Handbuch der SBZ/DDR 1945-1990. Herausgegeben von Gabriele Baumgartner und Dieter Hebig. München, New Providence, London, Paris 1996

BArch R 3003/14b J 24/31 Bd. 9

BArch NY 4007/28

BArch DY 30/IV 2/11/v.154

Inhaltliche Charakterisierung

Bei dem Schriftgut von Fritz Heckert handelt es sich um einen Teilnachlass, der mit Dokumenten aus den Nachlässen von Wilma und Otto Heckert ergänzt wurde. Die Nachlassteile gelangten in mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED (ZPA). Im Juli 1964 erhielt das ZPA Filme vom im Zentralen Parteiarchiv der KPdSU in Moskau lagernden Teilnachlass von Fritz Heckert. Das Bezirksparteiarchiv der SED in Leipzig übergab im März 1970 diverse Nachlassmaterialien von Fritz, Wilma und Otto Heckert. Vom Büro des Politbüros beim ZK der SED erhielt das ZPA im August 1970 den Nachlass von Wilma Heckert. Originalbriefe von Fritz Heckert wurden im Januar 1976 vom Bezirksparteiarchiv der SED in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) übergeben. Weitere Dokumente von Fritz und Wilma Heckert kamen in den Jahren 1983 und 1984 von privater Hand.

Der Nachlass enthält im Wesentlichen Ausweise und Mitgliedsbücher von Fritz Heckert aus der Zeit von 1929-1936 sowie Lebensläufe und Kurzbiographien von und über ihn. Bei den "Tagebuchaufzeichnungen aus der Zeit des 1. Weltkrieges" (NY 4007/3-10) handelt es um eine Sammlung von Pressestimmen mit handschriftlichen Kommentaren von Fritz Heckert. Erwähnenswert sind auch die im Nachlass enthaltenen Arbeitsmaterialien aus seiner Tätigkeit als Funktionär der SPD, USPD bzw. KPD sowie als Vertreter der KPD beim Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale (EKKI) und als Sekretär der Roten Gewerkschaftsinternationale (RGI). Dabei befinden sich Notizen und Aufzeichnungen in Vorbereitung auf Sitzungen und Beratungen, v. a. im EKKI, sowie Reden und Aufsätze von Fritz Heckert aus der Zeit von 1916-1936, hier u.a. seine Reden auf den Gründungsparteitagen der USPD vom 6.-8.4.1917 in Gotha und der KPD vom 31.12.1918-1.1.1919 in Berlin.

Im Teilnachlass von Wilma Heckert, der Ehefrau von Fritz Heckert, sind v. a. die Originalbriefe von Fritz Heckert an sie aus den Jahren 1911, 1921 und 1935 und die Briefe von Peter Kast und Albert Norden an Wilma Heckert aus den Jahren 1952-1959 mit Aussagen über Fritz Heckert von Bedeutung.

Das Schriftgut von Otto Heckert, dem Bruder von Fritz Heckert, umfasst im Wesentlichen persönliche Dokumente, Gruß- und Glückwunschschreiben, Notizen und Artikel sowie die Korrespondenz von Otto Heckert aus den Jahren 1945-1963.

Weitere Dokumente von und über Fritz, Otto und Wilma Heckert befinden sich u.a. in folgenden Beständen der Stiftung: RY 1 - KPD, RY 5 - Kommunistische Internationale, DY 30 - Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, DY 34 - Freier Deutscher Gewerkschaftsbund, NY 4005 - Nachlass Clara Zetkin, NY 4036 - Nachlass Wilhelm Pieck, NY 4182 - Nachlass Walter Ulbricht und SgY 30 - Sammlung Erinnerungen. Außerdem befinden sich Teile des Nachlasses von Otto Heckert im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, Schongauer Str. 1, 04329 Leipzig.

Der Eigentümer des Nachlasses gestattet die Benutzung für wissenschaftliche Zwecke. Die Veröffentlichung des Schriftgutes, das in der Stiftung nur als Kopie überliefert ist, bedarf der Zustimmung der Eigentümer der Originale. Bei Bedarf wenden Sie sich an das zuständige Referat.

Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4007/1, Kurzform: BArch, NY 4007/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nr. 1).

Holger Franke

Umfang, Erläuterung

33 AE

Zitierweise

BArch NY 4007/...

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