Konzentrationslager Anhang
Extent and Medium
Schriftgut
59 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Konzentrationslager (allgemein) (NS 4 ANH.), 1933-1945
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Die nach dem Reichstagsbrand aufgrund der Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 in großer Zahl verhafteten politischen Gegner des NS-Regimes wurden in unabhängig von Polizei- und Justizgefängnissen eingerichtete Konzentrationslager (KZ) ver‧bracht. Eine systematische Organisation und Vereinheitlichung der KZ und ihrer Wachmann‧schaften, der im Herbst 1934 aus der Allgemeinen SS herausgelösten SS-Totenkopfverbän‧de (SS-TV), erfolgte 1934. Die seit 1938 in Oranienburg bei Berlin ansässige Dienststelle des Inspekteurs der KZ war zunächst dem SS-Hauptamt, ab 1940 dem SS-Führungshaupt‧amt unterstellt, ehe diese 1942 als Amtsgruppe D dem neu gebildeten SS-Wirtschafts-Ver‧waltungshauptamt angegliedert wurde. In zunehmenden Maße wurden auch Gewohnheits‧verbrecher, sog. Asoziale, Zeugen Jehovas und ab 1938 verstärkt Juden in den KZ inhaftiert. Während des Krieges wuchsen die Häftlingszahlen durch die Massen‧einweisungen von Angehörigen fremder Nationalitäten sprunghaft an. Die KZ, denen in vielen Fällen besondere Abteilungen für sowjetische Kriegsgefangene ange‧gliedert waren, entwickelten sich zu Vernichtungslagern oder zu Produktionsstätten der SS, deren Insassen in zahlreichen Arbeitskommandos für die Kriegswirtschaft eingesetzt wurden.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandes
Im Zuge von Rückführungen deutscher Akten aus den USA, die dort nach einem dem Einheitsaktenplan (EAP) der Wehrmacht zu Grunde liegenden Schema alfa-numerisch geordnet worden waren, gelangten die ehemals in KZ entstandenen Akten im Jahre 1962 in das Bundesarchiv. Nach der Eingliederung des ehemaligen Berlin Document Center im Jahre 1994 in das Bundesarchiv konnten im Zuge von Bestandsbereinigungen Akten (7 AE) aus dieser Sammlung ergänzend eingearbeitet werden. Darüber hinaus wurden dem Bestand im Jahre 2010 Akten des Internationalen Suchdienstes (7 AE) und des Bundesarchiv-Bestandes NS 4 Flossenbürg (1 AE) hinzugefügt.
Archivische Bewertung und Bearbeitung
Anfang 1963 wurde zunächst ein vorläufiges Findbuch erstellt. Dieses Provisorium wird durch die nunmehr vorliegende Findmittel-Fassung ersetzt. Das Findmittel wurde den gültigen Erschließungsrichtlinien angepasst und standardisiert sowie ein neues Klassifikationsschema gebildet. Serien und Bandfolgen wurden zur Verbesserung der Übersichtlichkeit angelegt. Von einer Zusammenführung der Teil-Bestände von NS 4 in einen Gesamt-Bestand wurde abgesehen.
Bestandsbeschreibung
Im Anhang zum Bestand "Konzentrationslager" befinden sich die sachthematisch zahlenmäßig geringfügig überlieferten Archivalien, die die Bildung eines eigenen Teilbestandes nicht rechtfertigen. Neben Schriftgut zu den kleineren Haftstätten und Lagern wie Esterwegen, Moringen und Kauen sind dort auch die Überlieferungen der frühen KZ Oranienburg und Columbia sowie des für die Kriegsproduktion so wichtigen KZ Mittelbau mit ca. 20 Akten der Mittelwerk G.m.b.H. zusammengefasst. Darüber hinaus sind neben Haftstätten-Verzeichnissen, Gefangenenbüchern, Dienst- und Lagerordnungen sowie ähnlichem organisatorischen Schriftgut Sterbefallanzeigen zu Häftlingen sowie eine größere Aufstellung von Häftlingen tschechischer Nationalität enthalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstandenes Schriftgut des Internationalen Suchdienstes des Roten Kreuzes (ISD) mit Listen über die Entlassung befreiter Überlebender der Lager - u.a. liegt eine Liste staatenloser Juden mit deren jeweiligen Emigrationszielen vor - bildet einen weiteren wesentlichen Teil des Bestandes.
Erschliessungszustand
Findbuch
Zitierweise
BArch NS 4-ANH./...