Kosel, Gerhard
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
637 Aufbewahrungseinheiten
48,9 laufende Meter
Creator(s)
- Kosel, Gerhard, 1909-2003
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
geb. 18. Febr. 1909 in Schreiberhau/Riesengebirge (heute Szklarska Poreba/Polen), gest. 21. Sept. 2003 in Berlin, Architekt, Präsident der Bauakademie
Lehre als Klempner und Maurer, 1927-1931 Studium der Architektur in München und Berlin, 1929 nach der Diplomvorprüfung Tätigkeit als Konstrukteur in Sevilla/Spanien, 1931 KPD, ging Juli 1932 als Spezialist in die UdSSR, Juli 1932 - Sommer 1936 Architekt und Projektant auf der Großbaustelle des Metallurgischen Kombinats in Nowokusnezk/Sibirien, Zusammenarbeit mit der "Gruppe Ernst May", Sommer 1936-1939 Leiter einer Projektierungsgruppe im Projektierungsbüro für den Bau neuer Städte "Gorstrojprojekt" in Moskau, 1938 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft, 1941 in der Sonderfahndungsliste "UdSSR" der Gestapo erfasst, ab Juli 1941 Evakuierung von Industriebetrieben aus Moskau, Chefingenieur eines Baubetriebes in Tomsk/Sibirien und Lehrtätigkeit an einer Ingenieurschule, 1942 befristete Freistellung, Entwurf für das staatliche Theater für Oper und Ballett in Ulan-Bator, 1946 Projektierung und Errichtung von Gebäuden für das Forschungkollektiv zur Kernforschung und Raketentechnik unter der Leitung von Helmut Gröttrup auf der Insel Gorodomlia im Seligersee bei Ostaschkow, 1947 Rückkehr nach Moskau, 1947-1954 "Warteschleife" als ehemaliger Geheimnisträger, seit 1948 Veröffentlichungen zur Theorie der wissenschaftlich-technischen Revolution in sowjetischen Fachzeitschriften, Okt. 1954 Rückkehr in die DDR, SED, Abteilungsleiter, Apr. 1955-1961 Staatssekretär und Erster Stellvertreter des Ministers im Ministerium für Aufbau (später für Bauwesen), verantwortlich für die Einführung und Durchsetzung der Typenprojektierung und der Industriealisierung des Bauwesens, ab März 1958 Mitglied der Wirtschaftskommission des Politbüros der SED, Juli 1958 - Apr. 1967 Mitglied des ZK der SED, ab 1959 Herausgabe der Deutschen Bau-Enzyklopädie, Dez. 1961- Dez. 1965 Präsident der Deutschen Bauakademie (DBA), 1964-1966 Gesamtleitung der Projektierung und des Baus des Berliner Fernsehturms, 1966 nach Konflikten mit der SED-Führung über die Rolle der wissenschaftlich-technischen Intelligenz Absetzung als DBA-Präsident und Entzug der Gesamtverantwortung für den Bau des Berliner Fernsehturms (1969 fertiggestellt), Dez. 1965 - 1972 Stellvertreter des Ministers für Bauwesen, verantwortlich für Internationale Zusammenarbeit, und Leiter der Ständigen Kommission für Bauwesen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW), 1974-1977 Vizepräsident des HABITAT-Komitees der UNO, 1977-1984 DDR-Vertreter in der UNO-Kommission für menschliche Siedlungen (UNCHS), 1987/88 Teilnahme am Wettbewerb für ein Denkmal des Sieges in Moskau
2011
Bearbeitungshinweis
Der Nachlass Gerhard Kosel ist zu einem großen Teil bereits bearbeitet (geordnet und verzeichnet). Für den Überlieferungsteil der ersten Übernahmen nach 1990 existiert ein Findbuch N 2504. Weitere Nachlassteile sind in BASYS-S erfasst uns somit auch zugänglich. Nachlassreste der letzten Übernahmen sind noch unbearbeitet und daher nicht benutzbar.
2011
Bestandsbeschreibung
Bestandsgeschichte: Apr. 1987 und Jan. 1992 Nachlass-Übereignungsverträge mit Gerhard Kosel, Übernahmen 1992, Febr. 1998, Sept. 2002, Juli 2003, Okt. 2006
Inhaltliche Charakterisierung
Enthält v.a.:
Persönliche Dokumente, Exil und Wirken in der UdSSR (Mitarbeit an der Industriealisierung des Bauwesens, besonders des Wohnungsbaus in Moskau, Reisen), Tätigkeit als Staatsfunktionär, Architekt und Künstler in der DDR (Ausarbeitung theoretischer Grundlagen und Organisation der Industriealisierung des Bauens, Mitwirkung an städtebaulichen und architektonischen Projekten), Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit, Manuskripte und Veröffentlichungen, Schriftwechsel zu Fragen des Bauwesens und der Architektur, Internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Bauwesens und der Architektur, Fotos
Erschließungszustand
Der Nachlass Kosel ist zu einem großen Teil bereits erschlossen. Die Akten der ersten Übernahme wurden 1994/95 geordnet und verzeichnet und in einem Findbuch, später in der Datenbank Basys-S erfasst. Weitere Nachlassteile späterer Übernahmen wurden ebenfalls in der Datenbank erschlossen. Einige Teile der letzten Übernahmen sind noch unbearbeitet.
Zitierweise
BArch N 2504/...