Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Extent and Medium
Schriftgut
3668 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), 1957-1968
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Aufgaben und Organisation: Im Nov. 1946 beschloss die Delegiertenkonferenz der Berliner "Opfer des Faschismus" neben den OdF-Ausschüssen eine politisch selbständige Vereinigung zu gründen. Diese Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes für die SBZ konstituierte sich am 22./23.02.1947 in Berlin. Zum Vorsitzenden wurde Ottomar Geschke (1947-1953) gewählt. Generalsekretäre der VVN waren Karl Raddatz (1947-1949), Harry Kuhn (1949-1951) und Fritz Beyling (1951-1953). Unmittelbar nach der Berliner Gründungsversammlung hatten sich Landesverbände in Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen konstituiert. Die Berliner Vereinigung entstand 1948. Höchstes Leitungsorgan der VVN war der Zentralvorstand, der auf der jährlich stattfindenden Hauptkonferenz gewählt wurde. Beim Zentralvorstand bestand ein Generalsekretariat mit verschiedenen Abteilungen. Zu nennen sind hier das Arbeitssekretariat, der Ermittlungsdienst, die Forschungsstelle, das Archiv und die Forschungsstelle für das Zuchthaus Brandenburg-Görden, die Lagerkomitees, der VVN-Verlag und die Heimstätten GmbH für die Erholungseinrichtungen. Ein Beschluss des PB beim ZK der SED vom 03.02.1953 enthielt die Anweisung, auf der im Febr. 1953 einzuberufenden Vorstandssitzung der VVN die Einstellung ihrer Tätigkeit zu beschließen. Dieser Beschluss wurde am 21.02.1953 durch den Zentralvorstand umgesetzt. Zur Weiterführung der aufklärenden und internationalen Aufgaben wurde ein Komitee der antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR berufen.
Bestandsbeschreibung: Die schriftlichen Überlieferungen der VVN sollten über die Zentrale Abwicklungsstelle der VVN an das IML übergeben werden. Teile davon gelangten aber erst über die Zwischenstationen MdI bzw. MfS an das IML beim ZK der SED. Bei der archivarischen Bearbeitung des Schriftgutes wurden wiederum Teile an andere Archive abgegeben. Die Überlieferungen sind nur lückenhaft und die Rekonstruktion des Gesamtbestandes ist nicht mehr möglich. Vorhanden sind Sitzungsprotokolle, Beschlüsse, Korrespondenzen und Arbeitsmaterialien des Zentralvorstandes, des Generalsekretariates und seiner Abteilungen; Unterlagen der Landesverbände; Materialsammlungen, wie Erlebnisberichte, Häftlingskarteien, Lagerkarteien und Zeitungsausschnitte, zur Erforschung des Widerstandes, zum Nachweis der Verfolgung von Personen und Personengruppen sowie zur Ermittlung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Bestand umfasst auch eine umfangreiche biographische Sammlung zu Widerstandskämpfern und Arbeitsrichtlinien des Komitees der antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR.
Erschliessungszustand
Kartei