Scholz, Ernst

Identifier
NY 4635
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1933 - 31 Dec 2004
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

5 Aufbewahrungseinheiten

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Zimmermann/Architekt, Diplomwirtschaftler; Teilnahme am Widerstand in Deutschland (1934-1937); Emigration Frankreich (1937); Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg (1938-1939); Internierung in Frankreich (1939-1940); Mitglied der Résistance (1940-1945); Mitglied CALPO; Landesregierung Brandenburg (1945-1949); DWK (1949-1950), u. a. Leiter der Abt. Bauwesen; Bevollmächtigter der Regierung der DDR für arabische Staaten, Mitbegründer und Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (1956-1958); Minister für Bauwesen (1958-1963); Beauftragter der Regierung der DDR in der VAR im Range eines Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafters (1963-1968); Stellv. Minister für Auswärtige Angelegenheiten (1968-1973); Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der DDR in Frankreich (1974-1976); Präsident der Freundschaftsgesellschaft DDR - Frankreich (1976-1986)

Bearbeitungshinweis

Findbuch

Bestandsbeschreibung

  1. Juli 1913 in Berlin geboren

1932 - 1933 Studium an der Technischen Hochschule Berlin, Architektur und Städtebau

1933 Studium am Bauhaus Berlin

1933 - 1934 Emigration Frankreich, Studium an der École Spéciale D'Architecture in Paris

1934 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der KPD

1934 - 1937 freischaffender Architekt, Teilnahme am Widerstand, u. a. in der Gruppe zur Befreiung Ernst Thälmanns

Ende 1937 Emigration in die CSR, von dort über Österreich, die Schweiz und Frankreich nach Spanien

1938 - 1939 Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg, Mitglied der 11. Internationalen Brigade, Bataillon "Ernst Thälmann"

März 1939-1940 Internierung in Frankreich, Lager St. Cyprien, Lager Gurs, Gefängnis in Pau, dann in Bordeaux, bei Transport ins Lager Vernet im Juli 1940 Flucht

1940 - 1945 Mitglied der Résistance unter dem Namen Alfred Alinger, über Toulouse ins Maquis in der Savoie, 13. Bataillon des Chasseurs d'alpins, Franctireurs et Partisans (FTPF), Aug. 1944 in die Force Francaise de L'Interieur (FFI) 92/18 Compagine eingegliedert, Teilnahme an Kämpfen in Aix-les-Bains, Chambéry, Montmélian, Maurienne und Taventaise

März 1945 in Lyon Sekretär der CALPO

Aug. 1945 - 1949 Rückkehr nach Deutschland, in der Landesregierung Brandenburg u. a. verantw. für die Durchführung der Bodenreform und in der Abt. Wirtschaftsplanung

1949 - 1950 Leiter der Hauptabteilung Bauwesen der DWK, bzw. Hauptabteilungsleiter Bauindustrie

1950 - 1953 Leiter der Abt. Wirtschaftspolitik beim ZK der SED

1951 - 1952 Studium an der PHS "Karl Marx"

1954 - 1956 Direktor des VEB Bau-Union Rostock sowie Mitglied der Stadtleitung Rostock der SED

März 1956 Abschluss des Fernstudiums als Diplom-Wirtschaftler an der Universität Rostock

1956 - 1958 Bevollmächtigter der Regierung der DDR für arabische Staaten, Sitz Kairo, Mitbegründer und Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft

Aug. 1958 - Febr. 1963 Minister für Bauwesen

Sept. 1963 Abschluss der Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock

1963 - 1968 Beauftragter der Regierung der DDR in der Vereinigten Arabischen Republik (VAR) im Range eines Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafters, Kairo; Auszeichnung mit dem Orden der Republik erster Klasse (VAR Ägypten)

Sept. 1968 - 1973 Stellv. Minister für Auswärtige Angelegenheiten

1973 Auszeichnung mit dem Vaterländischen Verdienstorden (VVO) in Gold

1974 - 1976 Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der DDR in Frankreich

Juni 1974 Ehrenbürger der Stadt Ivry-Sur-Seine

1976 Auszeichnung mit dem "Karl-Marx-Orden"

1976 - 1986 Präsident der Freundschaftsgesellschaft DDR - Frankreich

1978 Auszeichnung mit der Ehrenspange zum VVO

Sept. 1980 Ehrenmedaille der L'Association Nationale Des Cheminots Anciens Combattants, Résistants, Prisonniers et Victimes de Guerre (A.N.C.A.C.)

  1. Juni 1986 in Berlin verstorben

Quellen:

BArch, NY 4635/ 1

BArch, SgY 30/ 2148

BArch, DY 30/ IV 2/11/v.4331

Inhaltliche Charakterisierung

Den Nachlass Ernst Scholz erhielt die Stiftung im Jahr 2012 von seiner Frau Irmgard Scholz.

Es sind fast ausschließlich persönliche Unterlagen vorhanden, darunter Ausweise und Bescheinigungen v. a. aus der Zeit der Emigration in Frankreich sowie aus der beruflichen Tätigkeit nach 1945. Über seine Tätigkeit als Botschafter der DDR in Frankreich gibt es eine Reihe von Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften.

Daneben wird in der Sammlung SgY 30 - Erinnerungen (SgY 30/ 2148) ein Lebensbericht von Ernst Scholz verwahrt, den seine Frau schon im Jahr 1987 an das Zentrale Parteiarchiv der SED übergeben hatte. Darin erfährt man vor allem über die illegale Arbeit von Ernst Scholz seit 1934 in Deutschland, sein Wirken als Interbrigadist im Spanischen Bürgerkrieg und als Mitglied der Resistance in Frankreich. Außerdem finden sich im Nachlass von Franz Dahlem (NY 4072) sowie in verschiedenen Teilbeständen der SED (DY 30) Unterlagen von und über Ernst Scholz. Porträtfotos von Ernst Scholz und solche aus der Zeit der Emigration und aus seiner beruflichen Tätigkeit nach 1945 werden im Bildarchiv der Stiftung verwahrt.

Nach der Bearbeitung enthält der Nachlass 5 Akten (0,08 lfm) mit Unterlagen aus den Jahren 1933-2004.

Der Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetztes frei zugänglich.

Bei der Veröffentlichung ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4636/ 1, Kurzform: BArch, NY 4635/ 1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).

Grit Ulrich

Zitierweise

BArch NY 4635/...

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