Flughafenbereichskommandos der Luftwaffe
Extent and Medium
Schriftgut
340 Aufbewahrungseinheiten
8,4 laufende Meter
Creator(s)
- Flughafenbereichskommandos der Luftwaffe (Koflug), 1936-1945
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Innerhalb der Luftgaue wurde die Bodenorganisation in Flughafenbereiche unterteilt, an deren Spitze anfangs ein Stabsoffizier des Flughafenbereiches stand, seit 1.7.1939 ein " Kommandant des Flughafenbereichs (Koflug). Ihm oblag u.a.die Steuerung des Flugbetriebes auf den Flugplätzen, die Luft-und Erdverteidigung sowie die Instandhaltung der Luftwaffenanlagen und die Versorgung der Flieger-und Luftnachrichten- einheiten.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Die Bodenorganisation der Luftwaffe war innerhalb des Luftgau- bzw. Feldluftgaubereichs in Flughafenbereichskommandos aufgeteilt, denen die ihm zugeordneten Fliegerhorstkommandanturen unterstanden. Die unterstellten Flugplätze waren durch Fernsprech- und Fernschreibleitungen - das Flughafenbereichsnetz - an den Leithorst angeschlossen. Der Leithorst war der Sitz des Kommandanten des Flughafenbereichs, der ab 1939 zunächst die Dienststellung und Disziplinarbefugnisse eines Regimentskommandeurs, später die eines Brigade- und schließlich die eines Divisionskommandeurs hatte. Ihm oblag der Bau, die Instandhaltung und Tarnung sowie Luft- und Erdverteidigung der Anlagen der Fliegerbodenorganisation, die Steuerung des Flugbetriebs auf den Flugplätzen, Ausbau und Betrieb der erforderlichen Nachrichtenverbindungen, die Versorgung der zum Flughafenbereich gehörenden und der dort stationierten Dienststellen und Einheiten sowie die Unterstützung der Einheiten der Flakartillerie und Luftnachrichtentruppe beim Ausbau ihrer Stellungen.
Bestandsbeschreibung
Der Aktenbestand umfasst rund 300 Archivalieneinheiten. Von den rund hundert Kommandos der Flughafenbereiche ist nur etwa Zweidrittel mit Schriftgut vertreten. Es handelt sich hierbei fast ausschließlich um einzelne Kriegstagebücher und Anlagenbände, die u.a. über die Aufstellung und Auflösung von Einheiten, die Belegung der Flugplätze mit fliegenden Verbänden sowie über feindliche Luftangriffe und Landungen Auskunft geben. Darüber hinaus sind gelegentlich auch Abstürze eigener und feindlicher Flugzeuge sowie die Versenkung von Schiffen dokumentiert. Insgesamt vermittelt das Schriftgut einen umfassenden Einblick in die Aufgaben und Tätigkeit dieser Dienststellen.
Eine weitgehend geschlossene Überlieferung liegt von den im besetzten Frankreich eingesetzten Flughafenbereichskommandos Beauvais (1940-1944), Morlaix (1940-1943) und St. Omer (1940-1943) vor. Darin ist u.a. die Belegung der Absprunghäfen der gegen England eingesetzten fliegenden Verbände nachgewiesen. Die Unterlagen der Flughafenbereiche Beauvais und Morlaix belegen darüber hinaus die Organisation der Küstenverteidigung am Ärmelkanal und deren Zusammenwirken mit dem Heer sowie das britische Landungsunternehmen bei Dieppe im August 1942. Das vorliegende Kriegstagebuch Nr. 2 mit Anlagenband des Flughafenbereichs Krim/Sewastopol enthält Angaben über die Räumung der Krim, den Rückzug auf Sewastopol sowie die Kämpfe um die Festung Sewastopol und deren Räumung. Von den Flughafenbereichskommandos Lemberg und Berditschev-Kiew-Proskurov sind Berichte über Einsätze gegen Partisanen überliefert. Die Unterlagen des Flughafenbereichskommandos Ostitalien betreffen vor allem die Rückverlegung der Bodenorganisation in Italien 1943/44. Die hierher gelangten Unterlagen der Flughafenbereichskommandos Bengasi, Tunis und Tobruk-Misurata-Gabes-Tripolis geben Aufschluss über die Ausbildung, Organisation, Verwaltung und den Einsatz der Luftwaffenkräfte in Afrika 1942/43.
Vorarchivische Ordnung
Die überlieferten Schriftgutsplitter stammen aus Rückführungen aus den USA und England an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamts von wo sie 1968 an das Militärarchiv abgegeben wurden.
Erschliessungszustand
Findbuch 1981, in Basys eingegeben
Zitierweise
BArch RL 20/...