Auffanglager Sandbostel
Extent and Medium
3 Ordner
digital reproductions
514
Originale, Fotokopien, Abschriften, Film/Rückvergrößerungen
Creator(s)
- International Tracing Service, Bad Arolsen ITS {?}
Archival History
Die Sammlungen des ITS wurden entsprechend den Anforderungen seiner ursprünglichen Aufgabe, als Such- und Anlaufstelle für Überlebende und Angehörige von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung, angelegt. Die aufzunehmenden Dokumente wurden nach ihrem Erfassungsdatum chronologisch registriert. Die bestehende Ordnung der Konzentrationslagerbestände nach dem Pertinenzprinzip ist somit als Teil der Entwicklungen innerhalb der Organisationsstruktur des Suchdienstes zu verstehen. Die Bestände beinhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumententypen, wie individuelle Einzelunterlagen oder Listenmaterial. Entstanden sind sie zum Teil direkt bei den nationalsozialistischen Behörden und Organisationen oder auf Veranlassung der Alliierten und humanitärer Organisationen nach der Befreiung. In den ITS gelangten sie zum einen durch die Übergabe von Regierungen, Privatorganisationen, anderen Archiven und von Privatpersonen, zum anderen durch gezielten Dokumentenerwerb durch Mitarbeiter/innen des ITS, in der Absicht die teils großen Lücken der jeweiligen Lagergeschichte zumindest zu verringern, denn von den 24 Konzentrationslager der Kriegszeit mit ihren über 1.000 Außenkommandos sind lediglich die Dokumente der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau namentlich nahezu vollständig vorhanden. Andere Lager sind gut oder nur teilweise, spärlich oder überhaupt nicht mit namentlichen Dokumenten belegt. Neben den im Original vorhandenen, liegen in den Sammlungen des ITS viele Dokumente als Kopie vor. Dabei ist zu beachten, dass diese Kopien nicht selten die einzig bekannten Exemplare der jeweiligen Unterlagen sind. Der überwiegenden Mehrheit der Konzentrationslagerbestände wurde unter x.x.x.1 Listenmaterial zugeordnet. Dabei handelt es sich um Sammlungen personenbezogener Unterlagen, die nach Konzentrationslagern sortiert und nach dem Aktenplan der UNRRA, AL 4, unter GCC (German Concentration Camp), OCC (Outside Concentration Camp) oder VCC (Various Concentration Camp) abgelegt sind. Alte Aktenzeichen: VCC 107 - VCC 119
Scope and Content
Die Sammlung enthält v.a.: Häftlingslisten, Totenlisten, Friedhoflisten, Listen Überlebender Geschichte des Auffanglagers Sandbostel 1939-1945: Das „Stalag X B Sandbostel“ (Mannschaftsstamm- und Straflager) wurde 1939 als Kriegsgefangenenlager in der Nähe von Sandbostel im heutigen Niedersachsen errichtet. Unter den ersten Gefangenen befanden sich mehrere tausend Polen. Im Laufe des Krieges kamen weitere Gefangene aus allen Teilen Europas hinzu: aus Italien, Frankreich, Jugoslawien, Belgien und ab 1941 aus der Sowjetunion. Die sowjetischen Kriegsgefangenen machten den größten Teil der Häftlinge aus. Zeitweise waren hier bis zu 50.000 Menschen interniert. Für die meisten Häftlinge war das Stalag X B Sandbostel jedoch nur ein Durchgangslager: Sie mussten in der Landwirtschaft oder in Rüstungsbetrieben Zwangsarbeit leisten. Zu diesem Zweck wurden sie in sog. Arbeitskommandos aufgeteilt und in der Nähe ihrer Arbeitsstätten untergebracht. Viele Gefangene starben an Hunger, Erschöpfung und Krankheit. Im April 1945 brachte die SS zusätzlich etwa 9.000 KZ-Häftlinge aus Neuengamme und seinen Außenlagern, die zu dieser Zeit aufgelöst wurden, in Sandbostel in einem abgetrennten Teil des Lagers unter. Wenige Tage später, am 20. April 1945, verließen die SS und Teile der Wachmannschaften zusammen mit einigen hundert Häftlingen das Lager in Richtung Flensburg. Zwischen dem 20. und 29. April 1945 wurden die Häftlinge von den Kriegsgefangenen im angrenzenden Lagerteil notdürftig versorgt. Am 29. April wurde das Lager Sandbostel endgültig von britischen Truppen befreit. Mindestens 3.000 Häftlinge starben aufgrund von Hunger und Typhus zwischen dem 12. und 29. April 1945 und den darauffolgenden Wochen. Quelle: http://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/47/Dokumentations--und-Gedenkst%C3%A4tte-Sandbostel [Stand 06.08.2012].
System of Arrangement
1.1.39.1 Listenmaterial Sandbostel
1.1.39.1 List material
Finding Aids
Katalog der Konzentrationslager-Dokumente, die sich bei dem International Tracing Service Allied High Commission for Germany befinden. Hrsg. v. d. Allied High Commission for Germany (HIOG), Bad Arolsen 1951. Catalogue of Concentration Camp Records held by the International Tracing Service, ed. Allied High Commission for Germany, Bad Arolsen 1951. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar
Existence and Location of Copies
Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem
Sources
Borgsen, Werner/Volland, Klaus: Stalag X B Sandbostel. Zur Geschichte eines Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglagers in Norddeutschland, Bremen 4. Aufl. 2010.
Volland, Klaus u.a. (Hrsg.): Das Kriegsgefangenenlager Sandbostel. Eine Wanderausstellung des Trägervereins Dokumentationsstätte Sandbostel. Begleitbroschüre, Bremervörde 2. Aufl. 2004.
Process Info
Bearbeitet von SL gemäß des Erschließungssystems des ITS
2013-02-25
Subjects
- Auffanglager
Places
- Sandbostel, Niedersachsen, Deutschland Sandbostel, Lower Saxony, Germany