Konzentrationslager Lichtenburg

Identifier
DE ITS 1.1.20
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1934 - 31 Dec 1939
Level of Description
Collection
Languages
  • de / Latn
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

4 Ordner

digital reproductions

1383

Originale, Fotokopien, Film/Rückvergrößerungen

Creator(s)

Archival History

Die Sammlungen des ITS wurden entsprechend den Anforderungen seiner ursprünglichen Aufgabe, als Such- und Anlaufstelle für Überlebende und Angehörige von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung, angelegt. Die aufzunehmenden Dokumente wurden nach ihrem Erfassungsdatum chronologisch registriert. Die bestehende Ordnung der Konzentrationslagerbestände nach dem Pertinenzprinzip ist somit als Teil der Entwicklungen innerhalb der Organisationsstruktur des Suchdienstes zu verstehen. Die Bestände beinhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumententypen, wie individuelle Einzelunterlagen oder Listenmaterial. Entstanden sind sie zum Teil direkt bei den nationalsozialistischen Behörden und Organisationen oder auf Veranlassung der Alliierten und humanitärer Organisationen nach der Befreiung. In den ITS gelangten sie zum einen durch die Übergabe von Regierungen, Privatorganisationen, anderen Archiven und von Privatpersonen, zum anderen durch gezielten Dokumentenerwerb durch Mitarbeiter/innen des ITS, in der Absicht die teils großen Lücken der jeweiligen Lagergeschichte zumindest zu verringern, denn von den 24 Konzentrationslager der Kriegszeit mit ihren über 1.000 Außenkommandos sind lediglich die Dokumente der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau namentlich nahezu vollständig vorhanden. Andere Lager sind gut oder nur teilweise, spärlich oder überhaupt nicht mit namentlichen Dokumenten belegt. Neben den im Original vorhandenen, liegen in den Sammlungen des ITS viele Dokumente als Kopie vor. Dabei ist zu beachten, dass diese Kopien nicht selten die einzig bekannten Exemplare der jeweiligen Unterlagen sind. Der überwiegenden Mehrheit der Konzentrationslagerbestände wurde unter x.x.x.1 Listenmaterial zugeordnet. Dabei handelt es sich um Sammlungen personenbezogener Unterlagen, die nach Konzentrationslagern sortiert und nach dem Aktenplan der UNRRA, AL 4, unter GCC (German Concentration Camp), OCC (Outside Concentration Camp) oder VCC (Various Concentration Camp) abgelegt sind. Alte Aktenzeichen: GCC 2

Scope and Content

Die Sammlung enthält u.a.: Korrespondenz betreffend Häftlinge, Überstellungen und Führungsberichte über Häftlinge, Anordnungen des Standortarztes, Kassenbuch der Gefangenenkasse, Korrespondenz/Dienstplan, Häftlingslisten, Private Korrespondenz eines Häftlings, Unterlagen betreffend Verlegung des Frauenkonzentrationslagers Lichtenburg nach Ravensbrück Geschichte des Konzentrationslagers Lichtenburg 1933-1939: „Die Nationalsozialisten nutzten das in der frühen Neuzeit erbaute Schloss Lichtenburg als »Konzentrationslager für männliche Schutzhäftlinge«. Es wurde bereits im Juni 1933 eingerichtet. Zu den ersten Inhaftierten zählten vor allem politische Gegner des Regimes. Zu ihnen gehörte auch der spätere Regierende Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter. Er wurde zweimal verhaftet und für längere Zeit auf der Lichtenburg gefangen gehalten. Ab 1934 inhaftierte die SS im KZ Lichtenburg zunehmend Homosexuelle, ein Jahr später kamen rassisch Verfolgte hinzu. Das KZ für »männliche Schutzhäftlinge« wurde am 18. August 1937 aufgelöst. Alle Häftlinge überstellte die SS in das neu errichtete KZ Buchenwald. Ab Dezember 1937 nutzte die SS das Schloss erneut als Konzentrationslager, diesmal als Frauen-KZ. Am 15. Dezember trafen die ersten weiblichen Häftlinge aus dem KZ Moringen ein. Bis zur Auflösung im Mai 1939 blieb die Lichtenburg das zentrale Frauenkonzentrationslager in Deutschland. Die letzten Häftlingstransporte aus Moringen kamen dort im März 1938 an. Im Mai 1939 verlegte die SS die etwa 950 inhaftierten Frauen von der Lichtenburg in das nun größere Frauen-KZ Ravensbrück. Nach dieser Zeit diente das Schloss der SS als Ausbildungsstätte und Kaserne von SS-Totenkopfverbänden. 1941/42 richteten die Nationalsozialisten auf der Lichtenburg ein SS-Hauptzeugamt und ein Bekleidungslager ein. Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen mussten hier bis 1945 Zwangsarbeit leisten.“ Quelle: http://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/43/Gedenkstätte-KZ-Lichtenburg [letzter Zugriff: 2013-02-06]

System of Arrangement

1.1.20.0 Allgemeine Informationen Konzentrationslager Lichtenburg

1.1.20.1 Listenmaterial Lichtenburg

1.1.20.5 Nummernkartei Lichtenburg

Finding Aids

  • In der Nummernkartei (x.x.x.5) wurden alle Hinweiskarten der Konzentrationslagerbestände nach Häftlingsnummern sortiert, es sind Duplikate der Namenkarten der ZNK Datenbank, die durch Ordnernummer und Seitenzahl den Bezug zum Dokument herstellen. Die Nummernkartei enthält sehr viele Dokumente ohne Namen. Durch die Nummernkartei sind die Dokumente nach Häftlingsnummern der verschiedenen Konzentrationslager erschlossen. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar

Existence and Location of Originals

  • Teilweise Bundesarchiv

Existence and Location of Copies

  • Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem

Related Units of Description

  • 1.1.35 Konzentrationslager Ravensbrück

Sources

  • Dietrich, Werner: Konzentrationslager Lichtenburg. [Lichtenburger Hefte 2], Prettin 2002.

  • Drobisch, Klaus: Konzentrationslager im Schloss Lichtenburg, Wittenberg 1997.

  • Drobisch, Klaus/Wieland, Günther: System der NS-Konzentrationslager 1933-1939, Berlin 1993.

  • Hesse, Hans/Harder, Jürgen: „… und wenn ich lebenslang in einem KZ bleiben müßte …“ Die Zeuginnen Jehovas in den Frauenkonzentrationslagern Moringen, Lichtenburg und Ravensbrück, Essen 2001.

Process Info

  • Lichtenburg, Annaburg, Saxony-Anhalt, Germany

  • 2013-02-06

Subjects

Places

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